EU-Jugendstrategie

Nachgefragt: Europa, was bringt mir das?

Fremde Sprachen, neue Gesichter, Fern- oder Heimweh. Die 18- bis 30-jährigen Europäer heute haben wie kaum eine Generation zuvor Möglichkeiten, Grenzen zu überwinden und zu reisen. Jugend für Europa hat einige Stimmen auf dem Kinder- und Jugendhilfetag zusammengetragen.

06.06.2014

Aleksandra Pawlowska (23) aus Polen, im Freiwilligen Sozialen Jahr beim Deutsch-Polnischen Jugendwerk:
„Europa bietet mir die Möglichkeit, mich zu entwickeln. In Deutschland helfe ich mit, Jugendbegegnungen durchzuführen. Ein bisschen fühle ich mich wie eine Botschafterin und freue mich darüber. Nach Polen kommen aktuell noch nicht so viele junge Leute aus anderen europäischen Ländern, wir sind noch nicht attraktiv genug. Ich hoffe, das ändert sich langsam.“

Pablo Fernández (24) aus Spanien, im Europäischen Freiwilligendienst beim Jugendkompetenzzentrum Sachsen-Anhalt:
„Europa hat mich vernetzt. In meiner Heimatstadt wäre ich niemals Menschen aus so vielen verschiedenen Ländern begegnet. Ich konnte mir auch nicht vorstellen, dass Deutschland so viele junge Europäer anzieht. Meine Freiwilligenarbeit beinhaltet ein Projekt mit Kindern, ich bringe ihnen spielerisch Spanisch dabei und erzähle ihnen aus meiner Kultur. Beeindruckt hat mich, dass sich Kinder mit Migrationshintergrund schneller trauen, die fremden Worte auszusprechen. Sie helfen dann den deutschen Kindern.“

Guilhem Arnould (24) aus Frankreich, im Europäischen Freiwilligendienst bei Go Europe!:
„Durch Europa kann ich ohne Visum reisen und begegne anderen Mentalitäten. Europa ist spannend. In meiner Heimatstadt Le Mans gibt es nur wenige Gelegenheiten, Europa so nah zu erleben, wie ich sie aktuell im europäischen Freiwilligendienst bekomme. Ich arbeite bei Go Europe! in Magdeburg. Mit einem Freiwilligenteam besuchen wir Schulen und versuchen, das Interesse der Schüler an Europa zu wecken, etwa mit einer Rallye. Ich habe selbst ein Jugendcamp geleitet, das war eine super Erfahrung.“

Karina Kluge (26) aus dem Saarland, arbeitet für das Antidiskriminierungsprojekt QuarteT:
„Ich war als Erasmus-Studentin in Andalusien. Europa hat mich dafür sensibilisiert, unterschiedliche Lebensarten nicht in besser oder schlechter einzuteilen, sondern sie zu akzeptieren. Ich wurde davon inspiriert, meine Masterarbeit über die Zuwanderung junger Spanier nach Deutschland zu schreiben. Ich finde aber, Erasmus führt nicht zwangsläufig dazu, dass sich junge Menschen persönlich mit anderen Kulturen auseinandersetzen. Mir ist das auch nicht immer gelungen. Ich habe Erasmus-Studierende erlebt, die lieber unter sich geblieben sind. So baut man keine Stereotype ab.“

Barbara Schömann (28) aus Saarbrücken, arbeitet für die Fachstelle Antidiskriminierung und Diversität Saar:
„Ich war Au Pair in Paris. Der Aufenthalt hat die Wahl meines Studienfachs entschieden, Deutsch-französische Studien, daran hätte ich zuvor nicht im Traum gedacht. Ich habe nicht nur besser Französisch gelernt, ich bin auch selbständiger geworden. Europa hat mir persönlich unheimlich viel gebracht.“

Quelle: <link http: www.jugendpolitikineuropa.de _blank external-link-new-window external link in new>www.jugendpolitikineuropa.de

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