EU-Jugendstrategie
Kampagne: Slowakische Wirtschaft und formale Bildung vom Wert nicht formalen Lernens überzeugen
In einer vom slowakischen Jugendinstitut JUVENTA veröffentlichten Broschüre wird der Weg hin zu einer besseren Anerkennung der nicht formalen Bildung in der Jugendarbeit durch Unternehmen und andere Bildungsbereiche in der Slowakei beschrieben.
08.08.2014
Mit seiner Publikation möchte das slowakische Jugendinstitut – das auch Nationalagentur für Erasmus+ JUGEND IN AKTION ist - Anregungen und gute Praxis für diejenigen bieten, denen die öffentliche Anerkennung der nicht formalen Bildung ebenfalls ein Anliegen ist.
Ausgangspunkt der breit angelegten Bewusstseinsbildungs- und Überzeugungskampagne war für JUVENTA die aktuelle hohe Jugendarbeitslosigkeit, aber natürlich auch der Entwicklungsstand der Jugendarbeit im Land, insbesondere mit Blick auf
- den Aufbau von Angeboten der Jugendarbeit,
- das Selbstverständnis von Jugendarbeit,
- die Förderung der Akkreditierung von nicht formalen Bildungsprogrammen,
- die Verbreitung von Youthpass.
Was die Vorbereitung junger Menschen auf das Arbeitsleben angeht, konstatiert das Jugendinstitut eine eher unbefriedigende Situation. Das formale Bildungssystem würde in erster Linie ein hohes Maß an Wissen vermitteln, böte aber kaum Raum für den Erwerb von Fähigkeiten und Haltungen. In der Folge würden junge Menschen nicht über die Kompetenzen verfügen, die Arbeitgeber benötigten. Es vertritt die Auffassung, dass hingegen die nicht formale Bildung diese Leistungen bieten könne und deshalb als wichtiger Bildungsbereich für die Vorbereitung junger Menschen auf das Erwachsenenleben in der Gesellschaft und im Arbeitsleben anerkannt werden müsse.
Der Europäische Sozialfonds fördert in der Slowakei ein Projekt in der Jugendarbeit (KomPrax – Kompetenzen für die Praxis), durch das nicht formale Bildungsangebote mit dem Ziel der Vermittlung von Kompetenzen und soft skills gefördert werden. Mit dem Projekt soll verdeutlicht werden, dass Jugendarbeit eine Antwort für die Herausforderungen im Bildungssystem sein könne.
Die vorliegende Broschüre ist Teil einer groß angelegten Vermittlungskampagne, die das Jugendinstitut gemeinsam mit anderen Akteuren startete. Es soll erreicht werden, dass
- Arbeitgeber den Wert der nicht formalen Bildung erkennen und verstehen, dass diese ihre Aufmerksamkeit und Unterstützung benötigen,
- Jugendorganisationen und andere Anbieter nicht formaler Bildung ihre Programme und Angebote auch auf den Erwerb solcher Kompetenzen ausrichten, die junge Menschen für die Zukunft benötigen,
- Schulen die Komplementarität und Synergien mit der nicht formale Bildung positiv aufnehmen,
- Kommunen, Politik und das Bildungsministerium nicht nur der Lösung von Problemen im formalen Bildungssystem sondern gerade dem Konzept des nicht formalen Lernens in der Jugendarbeit mehr Aufmerksamkeit und Unterstützung widmen.
Anliegen von JUVENTA war es auch, zunächst eine Gruppe überzeugter Mitstreiter aus Wirtschaft, Bildung und Politik zu gewinnen, die zum Zeichen ihrer Überzeugung eine eigens entwickelte „Erklärung über den Beitrag der nicht formalen Bildung in der Jugendarbeit“ unterzeichnen. Mit einer solchen Erklärung soll die Anerkennung nach außen für „Nichtwissende“ sichtbar werden.
Die Unterzeichnung der Erklärung steht jeweils am Ende einer tiefergehenden Auseinandersetzung über das Thema mit interessierten Unternehmen, Handelskammern, Universitäten, Bildungsverbände, Jugendorganisationen und kommunalen Verwaltungen.
Quelle: JUGEND für Europa, Service- und Transferstelle EU-Jugendstrategie
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