EU-Jugendstrategie

Europa rückt immer mehr in den Blick

Auch wenn die von „Xenos – Integration und Vielfalt“ geförderte Arbeit der saarländischen Initiative Quartiere eröffnen Teilhabe (QuarteT) bislang vor allem bilateral ausgerichtet ist, sehen die Initiatoren über die deutsch-französische Zusammenarbeit hinaus doch eine wachsende gesamteuropäische Dimension ihrer Arbeit.

06.06.2014

„Wir müssen aber erst einmal die noch bestehenden Barrieren zwischen Deutschland und Frankreich abbauen“, sagt Lisa Wiedmann vom Verband Saarländischer Jugendzentren in Selbstverwaltung, kurz: juz-united. „Denn es gibt selbst in grenznahen Gebieten Jugendlichen in Deutschland wie in Frankreich, die noch nie im Nachbarland gewesen sind und die auch kein Interesse an der jeweils anderen Sprache haben“, resümiert Wiedmann. Sie repräsentiert ihren Verband und das Bündnis QuarteT auf dem Marktplatz für Europa des Deutschen Jugendhilfetags (DJHT) in Berlin und stellt dabei die vielfältigen Projekte vor, die unter dem Dach von QuarteT konzipiert und umgesetzt wurden und werden. „Es ist eine tolle Möglichkeit, sich auf dem Marktplatz für Europa zu präsentierten“, konstatiert Wiedmann, die im Dialog mit anderen Ausstellern auch neue Impulse für die eigene Arbeit vor Ort
erhalten hat.

Obwohl im Saarland die deutsch-französischen Kooperationen und Programme ein besonderes Gewicht haben, nehme die europäische Dimension der Arbeit kontinuierlich zu. Sei es im Alltag in den Jugendzentren, in denen junge Menschen unterschiedlicher Nationen zusammentreffen, sei es bei der Integration von Menschen die vor allem aus osteuropäischen Ländern kommen, um neue Perspektiven für ihr Leben zu finden. „Wir präsentieren daher eine interaktive Methode, die wir entwickelt haben, um vor allem Zuwanderer aus Osteuropa zuintegrieren“, sagt Wiedmann. Denn die Erfahrung zeige: „Auch Fachkräfte sind nicht immer offen für Menschen aus anderen Nationen.“ Hier gelte es neue Wege zu gehen. Es sei wichtig, beispielsweise
spanischen Jugendlichen anders zu begegnen als Familien aus Bulgarien, die unterschiedliche Beweggründe für die Veränderung ihres Lebensmittelpunktes innerhalb von Europa hätten.

Große Aufmerksamkeit hat auf dem DJHT die noch junge Broschüre „Vorurteile sind nicht angeboren – was für ein Vorbild sind Sie!?“ erregt, die mit Unterstützung von Xenos erstellt und erst vor wenigen Wochen öffentlich vorgestellt wurde. Vom Titel dieser Publikation strahlt ein Baby im
Blümchenkleid mit der provokativen Aufschrift: Schwulenhasserin. „Wir wollen mit der Broschüre für Toleranz und Offenheit werben – auch mit der Unterstützung von Prominenten“, so Wiedmann. Die gesammelten Erfahrungen in den unter dem Dach von QuarteT vereinten Organisationen sind zudem
in die Produktion eines Leitfadens für die praktische Jugendarbeit ohne Diskriminierung geflossen.
Dieser wurde beim DJHT vorgestellt.

Die Teilnahme am DJHT – „es ist das erste Mal, dass wir uns auf einer Messe präsentieren“ – sei gut, aber nur durch die finanzielle Förderung aus europäischen Töpfen möglich. „Alleine könnten wir das kaum stemmen“, so Wiedmann.

Quelle: <link http: www.jugendpolitikineuropa.de _blank external-link-new-window external link in new>www.jugendpolitikineuropa.de

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