Europa
Ein Europäischer Jugendkoordinator in der neuen EU-Jugendstrategie: Position des European Youth Forum
Der Vorschlag der EU-Kommission, einen European Youth Coordinator für die zukünftige EU-Jugendstrategie einzusetzen, wird vom European Youth Forum begrüßt. Die Sichtweisen von jungen Menschen müssten in alle politischen Ressorts einfließen, betont die europäische Plattform der Jugendvertretungen und Jugendorganisationen. Eine bessere Koordination sei hierfür sinnvoll und notwendig.
06.11.2018
Die Sichtweisen von jungen Menschen müssen in alle politischen Ressorts einfließen, junge Menschen müssen ihre Rechte einfordern können, so das European Youth Forum (EYF) in seinem Positionspapier. Die Koordination aller Jugendbelange auf europäischer Ebene stellt eine Möglichkeit dar, das in den Europäischen Verträgen (AEUV, Titel XII, Artikel 165) selbstgesteckte Ziel zu verwirklichen: „Förderung des Ausbaus des Jugendaustauschs und des Austauschs sozialpädagogischer Betreuer und verstärkte Beteiligung der Jugendlichen am demokratischen Leben in Europa“.
Koordination für eine gute Jugendpolitik
Das EYF fordert, die gelernten Lektionen der europäischen Jugendpolitik umzusetzen, wie beispielsweise die Qualitätsstandards für Jugendpolitik (siehe „A Toolkit on Quality Standards for Youth Policy”, European Youth Forum, 2017). Diese Standards definieren eine ressortübergreifende Koordination als unbedingt erforderlich für eine gute Jugendpolitik. Dies gilt somit auch für die vom/von der European Youth Coordinator zu leistenden Koordination der Generaldirektionen der EU-Kommission, wenn es um Jugendfragen geht. Die übergeordnete Aufgabe des/der European Youth Coordinator muss sein, die Gleichstellung und Teilhabe junger Menschen voranzutreiben, indem die Berücksichtigung ihrer Sichtweisen in allen politischen Ressorts und ihrer aktiven Mitarbeit an Gesetzesvorschlägen gestärkt wird.
Strukturen der ressortübergreifenden Zusammenarbeit
Der/die European Youth Coordinator soll auch die Ergebnisse des künftigen EU-Jugenddialogs einbringen und verteidigen, z. B. indem er/sie diese verbreitet und sich intern bei der Europäischen Kommission für den EU-Jugenddialog einsetzt. Konkret sollte die Stelle in der Generaldirektion Bildung. Jugend, Sport und Kultur (DG EAC) der Europäischen Kommission angesiedelt sein. Der/die European Youth Coordinator sollte in dieser neuen Position befugt sein, sich mit anderen Einheiten der Europäischen Kommission in Verbindung zu setzen und fachlich zu koordinieren. Schließlich sollte eine enge Verbindung zu der Arbeit der Interservice Group on Youth und, wie von der EU-Kommision vorgeschlagen, zu der kürzlich vorgeschlagenen Plattform zur EU-Jugendstrategie („EU Youth Strategy Platform“) bestehen.
Die Debatte über die Zukunft der EU-Jugendstrategie, die Zukunft des EU-Programms Erasmus und der Initiative DiscoverEU läuft im Moment auf mehreren Ebenen. Die Weiterentwicklung der relevanten Themen im Bereich von jungen Menschen und Europa kann dabei nicht parallel laufen. Wichtig ist, dass die Beispiele guter Praxis und die bereits erarbeiteten Ergebnisse der EU-Jugendstrategie angewandt werden.
Die ausführliche Position des European Youth Forum zur EU-Jugendstrategie - European Youth Coordinator (PDF, 319 KB) steht als Download zur Verfügung.
Quelle: Jugend für Europa
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