Digitalisierung und Medien

Webseite zu Freiheit und Internet: Neues Debattenportal zur Kommunikationsfreiheit online

Das Grimme-Forschungskolleg an der Universität zu Köln hat eine Website zum Thema Freiheit im Netz veröffentlicht. Insgesamt 20 verschiedene Beiträge beleuchten unterschiedliche Aspekte des Themas und sollen zum Nachdenken darüber anregen.

27.08.2018

Mit 20 Beiträgen verschiedener Autoren nimmt das Grimme-Forschungskolleg an der Universität zu Köln unter  www.internet-freiheit.de die Debatte um die Kommunikationsfreiheit im Internet auf und trägt möglichst vielfältige Positionen zusammen.

So haben die Macher des Podcasts „WRINT: Geschichtsunterricht“, Holger Klein und Matthias von Hellfeld, ein Audio zur Geschichte der Freiheit produziert, das Team des Podcasts „Soziopod“, Nils Köbel und Patrick Breitenbach hat ein Audio zu den soziophilosophischen Hintergründen der Freiheit von Kant bis Habermas beigesteuert.

Soziophilosophische Hintergründe und rechtliche Hürden

Seit den Enthüllungen von Edward Snowden viel diskutiert ist vor allem die Überwachung durch staatliche Organe, Ulf Buermeyer und Katharina Mikulcak erläutern in ihrem Beitrag, welche Aspekte des Lebens dies betrifft und dass es kaum möglich ist, seine Privatsphäre zu schützen – aber auch, dass diese Masse an gesammelten Daten bei der Fahndung nach Straftätern kaum Erfolg verspricht, wie der Fall Anis Amri eindrücklich bewiesen hat.

Wesentliche Aspekte der Internet-Utopie der frühen Jahre waren die Hyperlinks und die Möglichkeit der freien Diskussion. Doch gerade beim Setzen von Links lauern durchaus rechtliche Hürden, die die Rechtsanwälte Joerg Heidrich und Brian Scheuch in ihrem Beitrag darlegen. Auch der Diskussionsfreiheit im Netz sind rechtliche Grenzen gesetzt, die der Rechtsanwalt Christian Solmecke aufzeigt, nicht ohne auf die Folgen eines möglichen „Overblockings“ – also eines zu starken Löschens durch die Netzwerke – hinzuweisen.

Diskussionskultur in den sozialen Netzwerken

Mit der Diskussionskultur in den Sozialen Netzwerken – und wie Hassrede diejenigen Nutzer einschränkt, die für eine positive Stimmung sorgen und konstruktive Beiträge einbringen – beschäftigt sich auch der Beitrag von Aycha Riffi, die ihre Erfahrungen aus dem europäischen Projekt BRICkS (Building Respect on the Internet by Combating Hate Speech) einbringt und über die Auswirkungen von Moderation und Nicht-Moderation im Internet schreibt. Einschränkungen durch die Gemeinschaftsstandards von Facebook und Instagram musste die Netzkünstlerin Barbara. erleben. Sie setzt mit ihren Klebeschildern im öffentlichen Raum gegen Rassismus, Diskriminierung und Menschenfeindlichkeit ein, was vom Algorithmus aber nicht erkannt wird. Ihre – völlig harmlosen – Bilder wurden gelöscht, ihr Account gesperrt. Barbara. schreibt in ihrem Beitrag sehr persönlich über ihre Erfahrungen und steuert außerdem eine (klebe-)künstlerische Auseinandersetzung mit dem Thema Freiheit und Internet bei.

Das vom Grimme-Forschungskolleg an der Universität zu Köln geförderte Projekt möchte mit der Website  www.internet-freiheit.de die unterschiedlichen Aspekte dieses Themas bündeln und zum Nachdenken darüber anregen. Debattenbeiträge und Anregungen über weitere Positionen oder Akteure sind willkommen unter der E-Mail-Adresse kontakt@internet-freiheit.de.

Quelle: Grimme-Institut vom 22.08.2018

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