Jugendpolitik

WebDays 2016: Jugendliche mischen sich auf dem Nationalen IT-Gipfel ein

Die Jugendlichen der Webdays 2016 stellten ihre Jugend-Agenda zu Daten- und Verbraucherschutz in der digitalen Welt auf dem Nationalen IT-Gipfel vor. Am Infostand der Jugendkonferenz sprachen sie mit Bundesjustizminister Heiko Maas. Ihre Forderungen fanden aber auch den Weg zu anderen politischen Entscheidungsträger(inne)n und das auf einfallsreiche und verschmitzte Weise.

02.12.2016

Bei den WebDays 2016 in Berlin diskutierten 60 Jugendliche zwischen 16 und 21 Jahren, was sich in den Bereichen Daten- und Verbraucherschutz, Netzpolitik und Medienbildung auf politischer Ebene bewegen muss. Das Ergebnis dieser Überlegungen ist eine Jugend-Agenda mit klaren Forderungen an die Politik, die bereits dem Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz (BMJV) übergeben wurden. Doch das war noch nicht genug!

Expertise nicht obwohl, sondern gerade weil sie jung sind!

Die Teilnehmenden der WebDays 2016 haben bewiesen, dass sie tolle Ideen zum Umgang mit der Digitalisierung haben – sie sind mit technischen Möglichkeiten und digitaler Vernetzung groß geworden, die so manchem Erwachsenen noch immer Rätsel aufgeben. Wo können sich Jugendliche aber wirklich in den politischen Diskurs zum Thema einmischen?

Am Tisch mit den ganz Großen

Die zentrale Plattform zur Gestaltung des digitalen Wandels ist der Nationale IT-Gipfel – ein Prozess und eine jährliche Veranstaltung, die alle wichtigen Akteure aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft zusammenbringt. Unter dem Motto "Lernen und Handeln in der Digitalen Welt" waren hochkarätige Gäste vom 16. bis 17. November nach Saarbrücken geladen – unter ihnen 10 Jugendliche, die bei den WebDays 2016 mit ihren selbst entwickelten Projekten einen Ideenwettbewerb gewonnen hatten. Ihr Mission war klar: Mit politischen Entscheidungsträger/-innen über ihre Jugend-Agenda ins Gespräch kommen.

WebDays auf dem Podium

Zwei der Jugendlichen waren im Rahmen des Jugend-Forums am 17.11. auf das Podium eingeladen. Mit Vertreter/-innen aus Politik und Wirtschaft diskutierten Charlotte und Niklas über das Aufwachsen in der digitalen Welt. Dabei betonten sie auch noch einmal die Forderungen ihrer WebDays 2016 Mitstreiter/-innen: In den Schulen muss bundesweit mehr Medienkompetenz vermittelt werden. Lehrer/-innen müssen Berührungsängste mit digitalen Themen ablegen und zusammen mit den Jugendlichen über die Potentiale und Gefahren im Umgang mit neuer Technologie sprechen. Die Digitalisierung mit Handy-Verboten zu ignorieren versuchen, ist einfach keine zeitgemäße Reaktion. Ein <link https: www.youtube.com external-link-new-window auf dem nationalen>Live-Mitschnitt der Diskussion kann auf dem Youtubekanal des Bundeswirtschaftsministeriums angesehen werden. 

Hoher Besuch am WebDays Infostand 

Nachdem Bundesminister Heiko Maas und Schirmherr der WebDays 2016 aufgrund eines annullierten Fluges nicht rechtzeitig nach Berlin zur Jugendkonferenz kommen konnte, nahm er sich in Saarbrücken viel Zeit für das Gespräch mit den Jugendlichen. Von den entwickelten Projekten der Jugendlichen waren er und seinen parlamentarischer Staatssekretär Ulrich Kelber sehr angetan. Es ging in dem Gespräch auch darum, wie sich Jugendliche weiterhin für Daten- und Verbraucherschutz im Netz engagieren können. Bislang gibt es zu wenige Initiativen und Projekte, die sich mit diesem Themen befassen und jugendgerechte Angebote bereitstellen. Die Jugendlichen ließen keinen Zweifel daran, dass sie sich eine Neuauflage der WebDays im nächsten Jahr wünschen.

Auf kreativen Umwegen 

Voll motiviert, neben dem BMJV auch andere Ministerien von ihren Forderungen zu überzeugen, wurden die Jugendlichen immer kreativer. Mit viel Elan und Begeisterung informierten sie Besucher/-innen am Infostand der WebDays 2016 und knüpften spannende Kontakte – unter anderem zur Präsidentin der Kultusministerkonferenz Dr. Claudia Bogedan. Der Terminkalender von Politiker/-innen ist oft prall gefüllt und so waren auch die Zeitpläne der Bundeskanzlerin (musste zurück zu US-Präsident Obama nach Berlin) und den anwesenden Minister(inne)n eng getaktet.

Für die gewitzten Jugendlichen war das kein Hinderungsgrund: Geschickt kämpften sie sich nach deren Podiumsdiskussionen und Reden zu Arbeitsministerin Andrea Nahles, Bildungsministerin Prof. Dr. Johanna Wanka und Verkehrsminister Alexander Dobrindt vor und übergaben diesen ihre Forderungen. Höhepunkt war die Übergabe der Agenda an die Bundeskanzlerin. Als sie schon auf ihrem Weg nach draußen war, konnten die Jugendlichen sie beim Vorbeigehen auf die Agenda aufmerksam machen und sie ihrem Mitarbeiter übergeben. Das <link https: www.facebook.com webdaysberlin external-link-new-window auf>Video dieser Aktion sammelt weiter Klicks auf der WebDays Facebookseite!

Der Stand auf dem Nationalen IT-Gipfel war Teil des Projektes <link https: www.ijab.de webdays2016 external-link-new-window zu den webdays>Webdays 2016 – Die Jugendkonferenz für Verbraucherschutz in der digitalisierten Welt, das von IJAB – Fachstelle für Internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland e.V. umgesetzt und durch das Ministerium der Justiz und für Verbraucherschutz gefördert wird.

Quelle: IJAB - Fachstelle für Internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland e. V., Jana Ehret

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