Forschung

Studie zu Kindern und (Online-)Werbung in Auftrag gegeben

Das Bundesfamilienministerium und die Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen vergaben einen gemeinsamen Forschungsauftrag an das Hans-Bredow-Institut.

03.01.2013

Kinder nutzen heute in immer früherem Alter und zunehmend das Internet – insbesondere als neuen virtuellen Spielplatz. Dabei sehen sie sich einer Vielzahl werblicher Ansprachen und Werbeformen gegenüber. Schließlich wollen, aus Sicht der Anbieter, auch Websites finanziert sein.

Mit welcher spezifischen Art von Online-Werbung werden Kinder im Grundschulalter konfrontiert? Inwieweit und ab welchem Alter sind sie in der Lage, Internet-Werbung als solche zu erkennen und von nicht-werblichen Inhalten zu unterscheiden? Nehmen sie verdeckte, im redaktionellen Umfeld enthaltene Werbebotschaften wahr? Welche Anforderungen an die Interpretation und Bewertung kommerzieller Onlineinhalte sehen Kinder sich gegenüber? Dies sind einige zentrale Forschungsfragen eines neuen interdisziplinär angelegten Forschungsprojektes, das von der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM) und dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gemeinsam in Auftrag gegeben wird. Das Hans-Bredow-Institut für Medienforschung an der Universität Hamburg wird die Untersuchung durchführen.

Im Fokus des Forschungsprojektes werden vor allem solche Internetangebote stehen, die besonders häufig von Kindern genutzt werden. Ergänzend zu internetspezifischen Angebotsformen sollen aber auch crossmediale Vermarktungsstrategien – unter Einbeziehung insbesondere des Fernsehens – in den Blick genommen werden.

Lutz Stroppe, Staatssekretär im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend: „Unser `Dialog Internet´ hat gezeigt: Kinder müssen den Umgang mit Online-Werbung als wichtigen Teil ihrer Medienkompetenz schrittweise lernen können. Die Forschungsergebnisse werden Aufschluss darüber geben, ob und wie Kinder mit Onlinewerbung umgehen können. Diese wissenschaftliche Basis werden wir dafür nutzen, eine altersgerechte Kinderseitenlandschaft zu fördern und dabei Anbieter und Werbewirtschaft in die Pflicht nehmen. Ich freue mich, dass wir in dieser wichtigen Frage mit der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen zusammenarbeiten.“

Dr. Jürgen Brautmeier, Direktor der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen, sagte zur Projektvergabe: „Für die LfM sind die Forschungsergebnisse Bestandteil unseres Auftrags der Bewertung von Entwicklungen auf dem Medienmarkt. Wir erhoffen uns dadurch wichtige Schlussfolgerungen für die Medienaufsicht und unsere Medienkompetenzförderung. Ich begrüße es sehr, dass wir bei diesem Projekt mit dem Bundesfamilienministerium einen Partner haben, der aus seinem eigenen Zuständigkeitsbereich heraus noch einmal besondere Akzente setzen kann.“

Die Ergebnisse aus dem Forschungsprojekt, die Mitte 2014 vorliegen werden, sollen in flankierende kommunikative Maßnahmen einfließen und in Publikationen für Kinderseitenanbieter sowie für Eltern und Erziehende aufbereitet werden.

Quelle: Landesanstalt für Medien (LfM) NRW

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