Homeoffice

Studie beziffert Wandel durch Corona

Im Jahr 2020 haben doppelt so viele Berufstätige wie im Vorjahr mobil oder von zu Hause aus gearbeitet. Viele begrüßen diese Entwicklung auch für die Zeit nach der Krise. Diesen deutlichen Corona-Effekt beim Homeoffice zeigt eine Studie der Initiative D21. Sie deutet allerdings auch an, dass Barrieren nicht im Technischen liegen.

08.12.2020

Die Initiative D21 befragte für die repräsentative Studie Berufstätige mit und ohne Bürotätigkeit. Ein Drittel der Befragten nutzten Telearbeit, Homeoffice oder mobiles Arbeiten. Bei den Berufstätigen mit Bürojob liegt der Anteil sogar bei rund 60 Prozent – eine Verdoppelung im Vergleich zum Vorjahr.

Sowohl bei Homeoffice-Erfahrenen als auch bei bisherigen Nicht-Nutzer(inne)n hat die Coronapandemie den Arbeitsalltag stark verändert: Ein Drittel der im Homeoffice Arbeitenden sind Erstnutzer/-innen, die im Zuge der Pandemie erstmals von dieser Möglichkeit Gebrauch machten. Von den erfahrenen Nutzer(innen) haben 38 Prozent in Folge der Pandemie mehr Homeoffice gemacht als vorher. Ob Neuling oder Routinier – die Mehrheit der Nutzer/-innen  fand die Arbeit im Homeoffice teilweise effizienter, weil es weniger Ablenkung gab. Die große Mehrheit fühlt sich von den Arbeitgeber(inne)n beim Umstieg ausreichend unterstützt. Einen großen Vorteil des Homeoffice sehen die befragten  Berufstätigen in Bürotätigkeit in der größeren Flexibilität bei der Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben.

„Das mobile Arbeiten hilft Unternehmen aktuell dabei, arbeitsfähig zu bleiben und die Gesundheit der Beschäftigten zu schützen. Die Krise wird so auch zur Chance: Firmen und Behörden bauen im Eiltempo die notwendige Infrastruktur auf und können so zukünftig flexibler agieren. Das macht die deutsche Wirtschaft widerstandsfähiger“, sagt Thomas Jarzombek, Beauftragter des Bundeswirtschaftsministeriums für Digitale Wirtschaft und Start-ups.

Zukünftig überwiegend Homeoffice

Mit Blick auf die Zukunft nach der Coronapandemie möchten 36 Prozent der befragten Berufstätigen mit Bürojob künftig mindestens die Hälfte der Arbeitszeit von zu Hause aus arbeiten. Von den Befragten mit Homeoffice-Erfahrung kann sich sogar mehr als die Hälfte vorstellen, den Anteil auszubauen. Unter den befragten Führungskräften aus allen Branchen und Tätigkeiten gab dagegen nur jede vierte Person den Wunsch an, dass ihre Mitarbeiter/-innen nach der Coronakrise mehr im Homeoffice arbeiten sollten als vorher.

„Beim Anteil des Homeoffice herrschen unterschiedliche Vorstellungen zwischen Führungskräften und Nicht-Führungskräften. Das digitale Arbeiten wird zum Kulturwandel im Berufsleben führen, der alle Beteiligten in den nächsten Jahren herausfordern wird“, so Initiative D21-Präsident Hannes Schwaderer. „Die Erfahrungen der Berufstätigen im Coronajahr 2020 zeigen, dass die Barrieren für Homeoffice in der Vergangenheit weniger in der Hardware lagen als in den Köpfen vieler Führungskräfte.“

Softwarelösungen bringen Durchbruch

Drei von vier Befragten, die während der Coronapandemie zu Hause arbeiteten, bewerteten die technische Ausstattung durch ihr Unternehmen als ausreichend. Während sich die Ausstattung mit Laptop oder Smartphone während der Pandemie kaum veränderte, nahm die Bedeutung von Möglichkeiten zur sicheren mobilen (Zusammen-)Arbeit stark zu. Der Anteil der Berufstätigen mit Bürojob, denen das Unternehmen einen Fernzugang/VPN, einen Videokonferenzdienst oder Kollaborationstools zur Verfügung gestellt hat, hat sich jeweils verdoppelt. Die Ausstattungsquote stieg sowohl beim Fernzugang/VPN als auch bei Videokonferenzdiensten auf 33 Prozent (+ 17 Prozentpunkte) sowie bei Kollaborationstools für gemeinsames Arbeiten in Dokumenten auf 26 Prozent (+15 Prozentpunkte).

Über die Studie

Der D21-Digital-Index ist eine repräsentative Studie der vom Bund geförderten Initiative D21. Sie erfasst die deutsche Wohnbevölkerung ab 14 Jahren und liefert jährlich ein umfassendes Lagebild zur Digitalen Gesellschaft in Deutschland. Detaillierte Ergebnisse (PDF, 500 KB) stehen auf der Website von D21 zum Download zur Verfügung.

Quelle: Initiative D21 vom 02.12.2020

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