Kinder- und Jugendarbeit

Startschuss für die Initiative Kindermedienland Baden-Württemberg

Baden-Württemberg legt neue Medienkompetenzprojekte in Höhe von rund 4 Millionen Euro auf.

24.02.2010

Kinder Medien Land Baden-Württemberg

Ziel der Landesregierung ist es, die dezentrale Vermittlung von Medienkompetenz in Familien, Schulen und außerschulischer Jugendarbeit zu stärken.

„Kinder und Jugendliche wachsen heute wie keine andere Generation zuvor in einer stark von Medien geprägten Welt auf. Aber nur wenn Kinder und Jugendliche mit den medialen Angeboten qualifiziert und eigenverantwortlich umgehen können, sind sie in der Lage, die vielfältigen Möglichkeiten der neuen Medien zu nutzen und sind gleichzeitig auch vor deren Gefahren ausreichend geschützt. Um Kinder und Jugendliche in ihrem unmittelbaren Lebensumfeld zu erreichen, setzen wir im Rahmen der Initiative Kindermedienland Baden-Württemberg auf eine dezentrale Vermittlung von Medienkompetenz in den Familien, in den Schulen und in der außerschulischen Jugendarbeit“, erklärte Medienminister Prof. Dr. Wolfgang Reinhart auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Arbeits- und Sozialministerin Dr. Monika Stolz, SWR-Intendant Peter Boudgoust und Hans Beerstecher, Vorstandsmitglied der Landesanstalt für Kommunikation (LFK), am 23. Februar 2010 in Stuttgart. 

Pressekonferenz zum Initiativenstart: Arbeits- und Sozialministerin Dr. Monika Stolz, Medienminister Prof. Dr. Wolfgang Reinhart, SWR-Intendant Peter Boudgoust und Hans Beerstecher, Vorstandsmitglied der Landesanstalt für Kommunikation (LFK)

Arbeits- und Sozialministerin Dr. Monika Stolz, Medienminister Prof. Dr. Wolfgang Reinhart, SWR-Intendant Peter Boudgoust und Hans Beerstecher, Vorstandsmitglied der Landesanstalt für Kommunikation (LFK), (v.l.n.r.) auf einer gemeinsamen Pressekonferenz am 23. Februar 2010 in Stuttgart.

Foto: Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg mbH

 

Bündelung und Vernetzung der Medienkompetenzangebote 

Unter dem gemeinsamen Dach der „Initiative Kindermedienland“ werden die zahlreichen Institutionen, Verbände und Einrichtungen, die landesweit in der Medienpädagogik und -kompetenzvermittlung aktiv sind, gebündelt und so prägnant für die Erziehungsverantwortlichen sichtbar gemacht. „Kindern und Jugendlichen den richtigen Umgang mit dem Internet und anderen neuen Medien beizubringen, ist nicht nur Aufgabe der Politik. Dies ist eine Herausforderung für die gesamte Gesellschaft, die nur im Schulterschluss mit Eltern und Erziehungsverantwortlichen gemeistert werden kann“, betonten Minister Reinhart und die Kinderbeauftragte der Landesregierung Ministerin Stolz. Die Initiative Kindermedienland werde daher auch nicht von der Landesregierung allein getragen: Mit der Landesanstalt für Kommunikation, dem SWR, dem Landesmedienzentrum und der MFG Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg habe das Land bei der Initiative Kindermedienland starke Partner an seiner Seite. 

SWR-Intendant Peter Boudgoust: „Der SWR hat die Förderung der Medienkompetenz schon immer als seine Aufgabe angesehen. Wir machen hochwertiges, werbe- und gewaltfreies Kinderprogramm, vom Kinderkanal Ki.Ka, den ARD und ZDF gemeinsam betreiben, über Sendungen wie den ‚Tigerenten Club’, den der SWR für Das Erste produziert, bis zu den trimedialen Kindernachrichten ‚Minitz‘. Aber wir engagieren uns auch über das Programm hinaus: So zeigen SWR-Mitarbeiter an Schulen, wie Radio und Fernsehen gemacht werden. Eltern werden ihre Kinder nicht vor allem beschützen können, was ihnen im Internet oder in anderen Medien begegnet. Umso wichtiger ist es, die Medienkompetenz der Kinder zu fördern und ihnen das Rüstzeug für den richtigen Umgang mit Medien mitzugeben. Der SWR will Eltern und Kindern dabei ein verlässlicher Partner sein.“ 

„Die LFK ist gerne bereit als Partner ihre Erfahrung in das Projekt einzubringen und ihre wichtige Arbeit in der Vermittlung von Medienkompetenz weiter auszubauen“, erklärte LFK-Vorstandsmitglied Hans Beerstecher. „So ist die LFK beispielsweise seit Jahren an der Stiftung Medienkompetenz für den Südwesten beteiligt. Die Initiative Kindermedienland bietet die Chance, dass Projekte, die eine verantwortliche und kompetente Mediennutzung zum Ziel haben, noch stärker in der Öffentlichkeit wahrgenommen werden. Bei einem stetig wachsenden Medienangebot ist es eine dringliche Aufgabe, dass die Gesellschaft sich stärker an allen Fragen etwa zum Jugendschutz beteiligt und den Prozess aktiv gestaltet.“ 

Die Gesamtkonzeption der Initiative Kindermedienland, erklärte der Medienminister, setze sich aus mehreren Bausteinen zusammen: 

Öffentlichkeit für das Thema Medienkompetenz sensibilisieren 

„Insgesamt fehlt es immer noch an einem gesamtgesellschaftlichen Bewusstsein, dass die sinnvolle Mediennutzung, wie jede andere Kulturtechnik auch, erst erlernt werden und man sich deshalb aktiv um die Medienbildung von Kindern und Jugendlichen kümmern muss. Mit der Sensibilisierungskampagne wollen wir daher ein breites öffentliches Bewusstsein für die Bedeutung von qualifizierter Mediennutzung schaffen“, hob der Minister hervor. Zum Auftakt würden für die kommenden 10 Tage großflächige Plakate mit drei Motiven zum Thema Internetnutzung in insgesamt 43 Städten Baden-Württembergs an stark frequentierten Ein- und Ausfallstraßen, Verbrauchermärkten und Haltestellen des ÖPNV platziert. 

Um möglichst viele Erziehungsverantwortliche zu erreichen, würden neben den Plakaten auch ein Radiospot auf SWR 1 sowie Anzeigen in Eltern-Kind-Zeitschriften in den Regionen Stuttgart, Karlsruhe, Offenburg/ Freiburg und Rhein-Neckar geschaltet. „Mit dem ironisch-humorvollen Ansatz der Anzeigenmotive wollen wir Eltern, Lehrkräften und andere Multiplikatoren den Zugang zu dem vielschichtigen Thema erleichtern und einen Anstoß dafür geben, sich zu informieren“, sagte der Medienminister. 

Höhere Transparenz der Angebote durch Internetplattform 

Im Rahmen der Kampagne werde daher auf die Internetplattform www.kindermedienland-bw.de verwiesen, die ab sofort besucht werden könne, sagte Minister Reinhart. „Sie dient als Einstiegsportal, das einen Überblick über die vorhandenen Angebote und Projekte gibt. Hauptzielgruppen sind dabei Eltern, Erziehungsberechtigte, Lehrkräfte und andere Multiplikatoren.“ Auf der Startseite würden aktuelle Nachrichten aus dem Kindermedienland abgebildet, die vom medien-pädagogischen Online-Angebot „medi@culture-online“ übernommen werden. Daneben ermögliche das Portal über eine Navigation mit Erläuterungen einen Zugang zu den im Kindermedienland vorhandenen Projekten, Forschungsergebnissen, Materialien und Informationen. In einem Serviceteil sollen Anlauf- und Beratungsstellen, Hotlines und Tipps für altersgerechte Medienangebote vorgestellt werden. 

Neue Medienkompetenzprojekte mit einem Gesamtvolumen von rund 4 Millionen Euro aufgelegt 

„Das Herzstück der Initiative aber bildet eine breite Palette an neuen Medienkompetenzprojekten mit einem Volumen von insgesamt rund 4 Millionen Euro aus Mitteln der Zukunftsoffensive III“, hob Reinhart hervor. Kinder und Jugendliche sollen dazu motiviert werden, aus der Rolle des passiven Konsumenten herauszutreten und Medien selbst kreativ zu gestalten. Mit dem Projekt „Vom Skizzenblock auf die Kinoleinwand“ des Kinomobil e.V. könnten beispielsweise Kinder und Jugendliche eigene Trickfilme erstellen. Im Rahmen eines Schülerwettbewerbs haben Schülerinnen und Schüler im Alter zwischen 6 und 16 Jahren die Möglichkeit, mit unterschiedlichen Medien erstellte Beiträge einzureichen und sich so bei der kreativen Mediengestaltung deren Wirkungsweisen bewusst zu machen. 

Dezentraler Ansatz zur Medienkompetenzvermittlung 

„Kinder und Jugendliche sind heute nicht selten versierter in der Mediennutzung als ihre Eltern und Lehrer. Mit passgenauen Angeboten wollen wir deshalb gezielt die Medienkompetenz von Eltern, Lehrkräften und anderen Multiplikatoren stärken“, unterstrichen Minister Reinhart und Sozialministerin Stolz den dezentralen Ansatz der Initiative. Im Rahmen eines von der Aktion Jugendschutz Baden-Württemberg konzipierten Projekts sei beispielsweise geplant, Schulungen für Multiplikatoren der Sozialpädagogischen Familienhilfe anzubieten, erklärte die Ministerin weiter. Diese sollen nach einer Qualifizierungsphase ihr Wissen in der täglichen Arbeit mit Eltern und Kindern aus bildungsfernen Familien weitergeben.

Neue Medienkompetenzprojekte im Rahmen der Initiative Kindermedienland

Elternmedienmentorenprogramm (Kosten: 338.000 / 3 Jahre) 

Das in Zusammenarbeit mit dem Landesmedienzentrum durchgeführte Projekt gliedert sich in zwei Phasen: zunächst werden möglichst flächendeckend Informations- und Fortbildungsveranstaltungen für Eltern stattfinden, um Eltern umfassend über Medien, Medieninhalte, jugendliche Mediennutzung sowie die damit verbundenen Chancen und Risiken zu informieren. Die Veranstaltungen dienen dazu, geeignete Eltern für eine Mentoren-Ausbildung zu finden. Die zum „Medien-Mentor“ ausgebildeten Personen sollen ihrerseits ihr erworbenes Wissen in Form von Fortbildungsveranstaltungen an andere Eltern weitergeben. Dadurch sollen Eltern in ihrer Erziehungsarbeit unterstützt und gestärkt sowie die Kommunikation zwischen Eltern und Kindern bzw. Jugendlichen in Sachen Mediennutzung gefördert werden. Das Projekt setzt dabei einen besonderen Schwerpunkt auf Eltern mit Migrationshintergrund.

Projekt in Zusammenarbeit mit der Aktion Jugendschutz und der sozialpädagogischen Familienhilfe der Stadt- und Landkreise (Kosten: 140.000 € / 3 Jahre) 

Ein kritisch-konstruktiver Umgang mit Medien wirkt sich positiv auf die Entwicklung und die berufliche Zukunft von Kindern und Jugendlichen aus. Ein übermäßiger und unkritischer Medienkonsum kann hingegen ihre Sozialisation erheblich beeinträchtigen. Erfahrungen aus der pädagogischen Praxis haben gezeigt, dass insbesondere bei bildungsfernen Familien ein problematischer Medienkonsum von Kindern zu beobachten ist. In Zusammenarbeit mit der Aktion Jugendschutz werden daher Fortbildungsveranstaltungen für sozialpädagogische Familienhelfer durchgeführt, um diese für den Bereich Medienkompetenz fit zu machen. Die so geschulten Familienhelfer werden ihr erworbenes medienpädagogisches Wissen in der täglichen Arbeit mit Eltern und Kindern aus sozial schwachen Familien weitergeben. Darüber hinaus werden Workshops zu speziellen medienpädagogischen Fragestellungen angeboten, die von den Familienhelfern und ihren betreuten Familien gemeinsam besucht werden können.

Förderprogramm für Jugendmedienprojekte zusammen mit der Jugendstiftung Baden-Württemberg (Kosten: 60.000 € / 3 Jahre) 

Medien geben zu Inhalten eine bestimmte Sichtweise wieder. Kinder und Jugendliche müssen deshalb lernen, diese Inhalte zu bewerten und sich kritisch mit ihnen auseinanderzusetzen. Die Wirkungsweisen von Medien können Kinder und Jugendliche gerade dadurch richtig erfassen, indem sie selbst mit Medien aktiv umgehen und sie kreativ mitgestalten. „MediaMobil 2.0 regional“ bietet Jugendgruppen die Möglichkeit, Medienprojekte unter medienpädagogischer Anleitung selbstständig umzusetzen. Hierzu wird den im Wege einer Ausschreibung ermittelten Teilnehmern ein mobiler Rollcontainer mit Laptop, Drucker, Beamer und einer Videokamera leihweise zur Verfügung gestellt. Flankierend wird für die die Jugendlichen betreuenden Fachkräfte der Jugendbildung bei Bedarf eine Schulung über Web 2.0-Anwendungen und Technologien angeboten. 

Jährliche Medienkompetenztage (Kosten: 147.000 € / 3 Jahre) 

Die Medienkompetenztage sollen jährlich jeweils im Herbst unter einem wechselnden Motto in Kooperation mit dem Landesmedienzentrum und den 60 Stadt- und Kreismedienzentren stattfinden. Im Rahmen der Medienkompetenztage werden aktuelle Fragestellungen aus dem Bereich der Medienbildung aufgegriffen, entsprechende Modelle und Projekte vorgestellt und medienpolitisch tätigen Institutionen die Möglichkeit zur Präsentation gegeben. Über die dezentrale Ausrichtung von Medienkompetenztagen soll vor Ort die Aufmerksamkeit für die Angebote der Stadt- und Kreismedienzentren erhöht und diese als regionale Anlaufstellen gestärkt werden. Zielgruppe sind Lehrer, Erzieher und im Jugendmedienschutz aktive Multiplikatoren, so dass eine Vernetzung von Schule und außerschulischer Jugendarbeit erreicht werden kann. 

Schüler-Medienmentorenprogramm (Kosten: 1 Mio. € / 4 Jahre) 

Medienpädagogischer Kurs für Schüler zwischen 13 und 18 Jahren in Zusammenarbeit mit dem Landesmedienzentrum. Ziel: Jugendliche lernen, Projekte und Arbeitsgemeinschaften zu selbst gewählten Themen rund um Medien, Medienschutz und Medienanalyse in ihrer Schule anzubieten. Durch die Kurse werden Multiplikatoren geschult und mit dem Peer-to-Peer-Ansatz eine höhere Glaubwürdigkeit und eine bessere Motivation bei den Jugendlichen erreicht. Ein Schwerpunkt wird auf den präventiven Jugendmedienschutz gelegt. 

Mediengestützte Selbstlernphasen (1,6 Mio. € / 4 Jahre) 

Erprobung von innovativen technischen und pädagogischen E-Learning-Modellen in der Schule. Hierzu wird eine zentrale Lernplattform im Internet (sog. Virtuelles Klassenzimmer) erstellt, die es Jugendlichen durch selbst gesteuertes Lernen ermöglicht, ihre Interessen und Fähigkeiten in bestimmten Themenbereichen zu vertiefen und erkannte Schwächen zu überwinden. Das virtuelle Klassenzimmer soll ein breites Spektrum an grundlegenden und vertiefenden Übungsaufgaben, flankierenden Unterstützungssystemen, Onlinemedien und internetbasierten Lernangeboten zur Verfügung stellen. 

Bildungsprojekt Medienkompetenz (240.000 € / 3 Jahre

Das Projekt erfolgt in Zusammenarbeit mit dem SWR und wendet sich an Lehrerreferendare und andere interessierte, pädagogisch tätige Erwachsene. Es zielt auf deren Sensibilisierung für die Themen jugendlicher Mediennutzung und ihre medienpädagogische Qualifizierung ab. Mehrere Module werden entwickelt, die zunächst mit Lehrerreferendaren erprobt werden, die eine Zusatzqualifikation Medienkompetenz erwerben können. In einem zweiten Schritt wird das Projekt kann für andere, pädagogisch tätige Erwachsene geöffnet. 

Multiplikatoren-Programm zur Stärkung der medienpädagogischen Elternarbeit (Kosten: 75.000 € / 3 Jahre) 

Ziel des Projekts ist es, Lehrkräfte, Erziehungsverantwortliche, Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen oder andere in der Jugendarbeit Tätige dafür zu gewinnen, als Multiplikatoren Eltern durch entsprechende Angebote bei der Medienbildung bzw. -erziehung zu unterstützen. Interessierte Multiplikatoren werden im Wege einer Ausschreibung identifiziert und dann gezielt in den Bereichen Medien, Medieninhalte, jugendliche Mediennutzung sowie den damit verbundenen Chancen und Risiken geschult. Die Qualifizierungsmaßnahmen sollen vor Ort in den Landkreisen bzw. landkreisübergreifend angeboten werden. 

Schülerwettbewerb „Zeig, was Du kannst“ (Kosten: 153.000 € / 2 Jahre) 

Um die Medienkompetenz von Schülern und Schülerinnen stärker sichtbar zu machen und die sinnvolle und kreative Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen zu fördern, wird als Teil der Initiative Kindermedienland ein medienübergreifender Schülerwettbewerb durchgeführt. Dieser wird in 2010 und 2011 für Kinder in den Altersgruppen von 6 bis 10 Jahren oder von 11 bis 16 Jahren stattfinden. Die Schülerinnen und Schüler können entweder als Einzelpersonen oder in einer Gruppe kreative, mit unterschiedlichen Medien erstellte Beiträge aus den Themenbereichen Freunde und Freizeitgestaltung, Sport, Schule sowie Umwelt und Soziales einreichen. Eine Jury wird über die Einreichungen entscheiden. Die Sieger werden im Rahmen einer Preisverleihung öffentlich gewürdigt.´

„close up - nah dran an Film & Medien - Seminare, Workshops und Projekte zur Medienkompetenzförderung von Mädchen und jungen Frauen“ zusammen mit dem Stadtjugendring Mannheim e.V. (Kosten: 130.000 € / 3 Jahre) 

Ziel des Projekts ist, Mädchen und jungen Frauen im Alter von 12 bis 25 Jahren zu einer aktiven Auseinandersetzung mit medial vermittelten Bildern und Inhalten zu motivieren. Anknüpfungspunkt dafür ist unter anderem das Erstellen eines praxistauglichen Bewerbungsfilms unter medienpädagogischer Anleitung sowie die Durchführung von Qualifizierungsworkshops. Besonders Mädchen und junge Frauen mit Migrationshintergrund soll so ein gleichberechtigter Zugang zu neuen Medientechniken geschaffen und die verschiedenen Aspekte medialen Arbeitens aufgezeigt werden.

„Vom Skizzenblock auf die Kinoleinwand - Trickfilmworkshops mit dem Kinomobil“ in Kooperation mit Kinomobil Baden-Württemberg e.V. (Kosten: 71.000 € / 3 Jahre)

Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 11 Jahren werden an bis zu 5 Tagen alles erfahren, was sie schon immer über die Produktion von Trickfilmen wissen wollten. Sie erfahren etwas über die Entstehung von bewegten Bildern und können dies selbst ausprobieren. Animationstechniken wie Legetrick, Knettrick, Zeichentrick oder Stopptrick werden vermittelt und in der Produktion eigener Trickfilme umgesetzt. Damit die kleinen Kunstwerke nicht im Kinderzimmer verschwinden, können sie im Rahmen einer öffentlichen Filmvorführung des Kinomobil vorgeführt werden. Kinder sollen so motiviert werden, die Rolle des passiven Konsumenten zu verlassen und selbst kreativ zu werden. Die Trickfilmwerkstätten sollen vor Ort in den Gemeinden unter medienpädagogischer Anleitung angeboten werden.

Multimediacamp für Kinder, Jugendliche und Erwachsene zusammen mit der Evangelischen Akademie Bad Boll (25.000 € / 2 Jahre) 

Das Multimediacamp bietet Kindern und Eltern die Möglichkeit zum gemeinsamen Erlernen neuer Medientechnologien und der Erarbeitung von Strategien zur ausgewogenen Anwendung von Medien im Familien- und Jugendalltag. Ziel ist der selbstbewusste und selbstverantwortliche Umgang mit neuen Medien aller Familienmitglieder. Der fünftägige Workshop soll unter einem jährlich wechselnden Themenschwerpunkt stattfinden. 

Programm der Landesstiftung: Medienwerkstatt Kindergarten 

Die Stiftung Kinderland der Landesstiftung Baden-Württemberg hat ein eigenes Programm „Medienwerkstatt Kindergarten - Vom Konsumieren zum Gestalten“ aufgelegt, um bereits im Vorschulalter die Medienbildung und -erziehung zu unterstützen. Kindern im Vorschulalter sollen die modernen Medien als Instrumente näher gebracht werden, mit denen sich etwas Eigenschöpferisches gestalten lässt. Für das Programm stellt die Stiftung Kinderland eigene Mittel in Höhe von 300.000 € zur Verfügung.

Quelle: Staatsministerium Baden-Württemberg

 

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