Digitalisierung und Medien

Ständig online – Wie bewusst ist der Griff zum Smartphone?

Häufig ist der Griff zum Smartphone eine Routine, die so selbstverständlich abläuft, dass uns das tatsächliche Ausmaß unserer Smartphone-Nutzung gar nicht bewusst ist. Die Landesanstalt für Medien NRW und die Universität Duisburg-Essen haben nun einen Selbsttest zur Reflexion der Smartphone-Nutzung entwickelt. Er steht online und als Kopiervorlage zur Verfügung.

28.06.2019

In zwölf fiktiven Alltagssituationen können Interessierte mit dem Selbsttest ihre eigene Smartphone-Nutzung auf spielerische Weise für sich persönlich überprüfen.

„Wir nutzen unser Smartphone mittlerweile so automatisch, dass wir unsere tägliche Handy- und Internetzeit häufig nicht mehr überblicken und mögliche Risiken ausblenden“, so Dr. Tobias Schmid, Direktor der Landesanstalt für Medien NRW. „Es schadet sicher nicht, sich das mit diesem Test einmal vor Augen zu führen. Manchmal hilft ein harmloser Schreck."

Über die eigene Smartphone-Nutzung nachdenken

„Der Selbsttest stellt keine Diagnose“, betont Prof. Matthias Brand (Fachgebiet Allgemeine Psychologie: Kognition) von der Universität Duisburg-Essen, der den Test in Zusammenarbeit mit der Landesanstalt für Medien NRW entwickelt hat. „Er soll dazu anregen, über die eigene Smartphone-Nutzung nachzudenken mit dem Ziel, eine für sich selbst als funktional in den Alltag integrierte und als Bereicherung erlebte selbstregulierte Nutzung des Smartphones zu erreichen“.

Dafür kann der Test auch im Rahmen der familiären oder schulischen Medienerziehung eingesetzt werden. Über die Webseite der Landesanstalt für Medien NRW ist der Test online durchführbar und als Kopiervorlage in DIN A4 (PDF 670 KB)  zum Download verfügbar. Die Durchführung des Tests dauert etwa zehn bis fünfzehn Minuten.

Forschungsprojekt zur schadhaften Internetnutzung

Dem Selbsttest zur Smartphone-Nutzung liegt ein Forschungsprojekt zum dysfunktionalen Internet-Nutzungsverhalten von Prof. Brand und seinem Team zugrunde. Das Forschungsprojekt identifiziert individuelle Faktoren und ihre Wechselwirkungen, die eine dysfunktionale, also eine schadhafte Internetnutzung begünstigen. Ebenso werden Faktoren ermittelt, die zu einer funktionalen und selbstregulierten Smartphone-Nutzung beitragen und damit präventiv wirksam sein können.

Eine Zusammenfassung der Studie kann ebenfalls über die Website der Landesanstalt für Medien NRW heruntergeladen werden.

Hintergrund

Die Landesanstalt für Medien NRW unterstützt die Forschung zur Medienentwicklung und deren Auswirkungen auf die Gesellschaft. Die Forschungsergebnisse dienen unter anderem als Grundlage für die Entwicklung von Maßnahmen und Instrumenten zur Unterstützung der Medienkompetenz von Bürgerinnen und Bürgern in NRW.

Quelle: Landesanstalt für Medien NRW vom 26.06.2019

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