Gesundheit
Soziale Netzwerke haben gleiches Suchtpotenzial wie Onlinespiele
Ein Prozent der Bevölkerung zwischen 14 und 65 Jahren in Deutschland sind laut einer neuen Studie der Universität Lübeck internetabhängig. Das entspricht einer Zahl von ca. 560.000 Menschen.
26.09.2013
Die vom Bundesministerium für Gesundheit geför-derte Studie zur Häufigkeit, Diagnostik und zu Risikoprofilen der Internetabhängigkeit »Prävalenz der Internetabhängigkeit – Diagnostik und Risikoprofile (PINTA-DIARI)« bestätigt damit die Ergebnisse der ersten repräsentativen Schätzung zur Prävalenz der Internetabhängigkeit in Deutschland (PINTA) der Universität Lübeck aus dem Jahr 2011.
In der aktuellen Studie gaben 37 Prozent der befragten Abhängigen an, dass sie hauptsächlich Online-Spiele spielten, während weitere 37 Prozent der Abhängigen in sozialen Netzwerken aktiv waren. 27 Prozent nutzten andere Internetanwendungen.
Insgesamt betrachtet sind Männer und Frauen fast gleichermaßen von Internetabhängigkeit betroffen. Deutliche Unterschiede bestehen allerdings in der Art der exzessiven Internetnutzung: Während abhängiges Computerspielen primär bei Männern anzutreffen ist, sind Frauen eher von der Nutzung Sozialer Netzwerke abhängig.
Zur Bestimmung der Internetabhängigkeit wurde in der Studie erstmals der Kriterienkatalog der American Psychiatric Association (APA) aus dem 2013 neu erschienenen »Diagnostischen und Statistischen Manual für Psychische Störungen 5 (DSM-5)« für die Internet-Spiel-Störung (»Internet Gaming Disorder«) verwendet. Die aktuelle Studie weist nach, dass mit einer Diagnose der Internetabhängigkeit häufig auch andere psychische Erkrankungen wie Persönlichkeitsstörungen, Impulsivität und Aufmerksamkeitsstörungen verbunden sind. Außerdem zeigen die Ergebnisse, dass die Internetabhängigkeit unabhängig von der Art der exzessiven Nutzung mit deutlichen negativen Auswirkungen auf das Sozialleben bis zur Arbeitsunfähigkeit verbunden ist.
Quelle: Pressemeldung der Drogenbeauftragten der Bundesregierung, Berlin, 17. September 2013
Termine zum Thema
-
23.05.2024
Neue Anforderungen an politische Bildung in der Kinder- und Jugendarbeit. Erkenntnisse und Perspektiven
-
05.06.2024
Fachtagung Jugendmedienarbeit 2024 NRW
-
05.06.2024
NRW-Fachtag 2024
-
24.06.2024
Jugend – Cannabis – Prävention: Jugendhilfe und Suchthilfe im Dialog
-
24.06.2024
Jugend – Cannabis – Prävention
Materialien zum Thema
-
Monographie / Buch
Studie „Fachkräfte in der Kinder- und Jugendhilfe. Bestand, Lücken, Gewinnung, Bedarfe in NRW“ veröffentlicht
-
Webangebot / -portal
Teste dein Wissen mit dem neuen TikTok-Quiz
-
Anleitung / Arbeitshilfe
Heute schon abgeschaltet? Finde deine digitale Balance
-
Broschüre
Dossier 1/2023 Digitale Spiele. Kinder- und Jugendschutz durch gesetzliche Altersfreigaben
-
Broschüre
fluter. "Spiele" - Heft 87/2023
Projekte zum Thema
-
Cluster Projekte GmbH
Modellprojekt DiKon – Digital in Kontakt sein mit jungen Menschen
-
JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis
GenderONline – Geschlechterbilder und Social Media zum Thema machen
-
Gaming und Schulaustausch
-
Philipps-Universität Marburg
Corona-Befragung für Familien
-
Fontanestadt Neuruppin
WORD&PLAY! #GameCamps in Neuruppin (Brandenburg)
Institutionen zum Thema
-
Verband / Interessenvertretung
NACOA Deutschland e.V.
-
Stiftung / Fördereinrichtung
ginko Stiftung für Prävention, Landeskoordinierungsstelle für Suchtvorbeugung NRW
-
Sonstige
Thüringer Fachstelle Suchtprävention des Fachverband Drogen- und Suchthilfe e.V.
-
Sonstige
Papilio e.V.
-
Stiftung / Fördereinrichtung
hessenstiftung - familie hat zukunft