Fokusthemen

Schulen ans Netz stellt Ende 2012 seine Arbeit ein

Die Initiative Schulen ans Netz hat ihren Gründungsauftrag erfüllt: Der 1996 gegründete Verein wird daher seine Arbeit zum 31. Dezember 2012 einstellen. Die Mitglieder - Bund, Länder und Kommunen - sind sich jedoch einig, dass Medienbildung weiterhin ein wichtiges Thema ist und sie ihr Engagement in der Medienbildung in anderer Weise fortsetzen werden.

13.12.2012

Vor 16 Jahren waren Schulen in Deutschland noch eine „mediale Wüste“. Heute ist das kaum noch vorstellbar. Es fehlte in erster Linie an grundlegender Ausstattung: Internetanschlüsse und Computer sollten in die Klassenzimmer. Um Deutschlands digitale Kompetenz voranzutreiben, haben das Bundesministerium für Bildung und Forschung und die Deutsche Telekom seinerzeit rasch und unbürokratisch gehandelt: Sie gründeten einen Verein, holten die Länder und Vertreter kommunaler Verbände als Mitglieder an Bord und stellten Geld zur Verfügung, damit Deutschlands Schulen den Anschluss an die Digitale Welt nicht verpassten.
 
Eine einzigartige Erfolgsgeschichte begann. Zunächst sollten die damaligen 35.000 Schulen in Deutschland mit einem Internetanschluss versorgt werden. „Nach nur knapp fünf Jahren waren 2001 alle Schulen am Netz“, sagt Maria Brosch, Geschäftsführender Vorstand des Vereins. „Doch schnell wurde klar, dass die Computer an den Schulen ohne didaktisch-methodische Anleitungen und Angebote nicht in der Praxis genutzt werden oder gar verstauben.“ Pädagogische Konzepte wurden gebraucht. Diese Herausforderung nahm Schulen ans Netz an und entwickelte zahlreiche Modellprojekte und hochwertige digitale Unterrichtsmaterialien. Die „Gründungseltern“ des Vereins – insbesondere das Bundesministerium für Bildung und Forschung – bereiteten mit großem Engagement den Weg von der Ausstattungsinitiative hin zu einem Medienkompetenzzentrum für das Lernen im Lebenslauf.
 
Mit der erfolgreichen Umsetzung dieses Gründungsauftrags hat sich das Aufgabenprofil des Vereins geändert: In den vergangenen Jahren unterstützte Schulen ans Netz e. V. Lehrende und Lernende mit Themenangeboten, Projekten, virtuellen Arbeits- und Kommunikations-plattformen, Fortbildungen und Veranstaltungen dabei, ihren Weg im globalen Netz zu finden und die Chancen neuer Kommunikationsformen selbstbestimmt zu nutzen. Dabei war Schulen ans Netz in seiner Funktion als Kompetenzzentrum für die Nutzung digitaler Medien in der schulischen und außerschulischen sowie in der beruflichen Bildungsarbeit Vorreiter für eine sinnvolle Mediennutzung in formellen und informellen Bildungsprozessen.
 
Die hohe Qualität der Arbeit belegen u.a. die bedeutenden Preise, mit denen der Verein für seine innovativen Entwicklungen ausgezeichnet wurde. Das sind zum Beispiel:

  • Die Comenius-EduMedia-Medaille und das Comenius-EduMedia-Siegel 2012 für qualiboXX, das Portal für den Übergang von der Schule in den Beruf,
  • der Deutsche Bildungsmedienpreis – digita 2011 für BIBER, das Netzwerk frühkindliche Bildung,
  • der Grimme Online Award 2010 für beroobi, das interaktive Jugendportal zur Berufsorientierung,
  • Die UN-Weltdekade-Auszeichnung 2010 und 2009 für Naturwissenschaften entdecken!, das Internetportal zur Förderung naturwissenschaftlicher und technischer Kompetenzen im Unterricht.

Die zahlreichen von Schulen ans Netz entwickelten Projekte sind heute nicht mehr aus der Bildungsarbeit wegzudenken. Einige wurden nach der jeweiligen Beendigung der Projektförderung in privatwirtschaftliche Trägerschaften überführt. Dazu gehören Flaggschiffe wie Lehrer-Online mit der dazugehörigen Arbeits- und Kommunikationsplattform Lo-net2 und die Mädchenplattform LizzyNet. Die Ergebnisse weiterer Projekte werden von anderen Einrichtungen verwertet und einer breitenwirksamen Nutzung zugeführt werden.
 
Maria Brosch, Geschäftsführender Vorstand von Schulen ans Netz: „Die vielen kompetenten und engagierten Fachkräfte in unserem Verein haben die Erfolgsstory „Schulen ans Netz“ erst möglich gemacht. Ich freue mich, dass die Mitglieder des Vereins ihr Engagement in der Medienbildung fortsetzen werden. Mein Dank gilt den Gründungsinitiatoren, dem Bundesministerium für Bildung und Forschung und der Deutschen Telekom AG, für ihre finanzielle Unterstützung sowie den Ländern und den Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Forschung für ihre langjährige fachliche Begleitung“.

Quelle: Schulen ans Netz e.V.

Back to Top