Jugendsozialarbeit

Neues EU-Projekt SocialWeb - SocialWork setzt auf den positiven Einfluss von Jugendsozialarbeit

Das Ziel des Projekts SocialWeb - SocialWork ist es, einen Trainingsansatz für Jugendsozialarbeiter zu entwickeln und zu pilotieren, welcher auch die gegebenen Umstände und Hintergründen der Sozialen Arbeit in den teilnehmenden Ländern berücksichtigt.

06.02.2013

Obwohl es bereits eine Vielzahl von Projekten und Maßnahmen gibt, um ihre Sicherheit beim Surfen im Web zu gewährleisten, fallen Minderjährige aus Risikogruppen wie besonders gefährdete Kinder und Jugendliche buchstäblich "durchs Netz".

Genau hier setzt das neue EU-Projekt SocialWeb - SocialWork an: sozial und bildungsbenachteiligte Kinder und Jugendliche erfahren oft keine ausreichende Begleitung durch ihre Familie oder Schule - sofern sie überhaupt zur Schule gehen. Jugendsozialarbeit kann hier eine Rolle spielen und zur Sicherheit von jungen Menschen im Internet beitragen.

"Auch wenn Sozialarbeiter heutzutage mit dem Social Web und seinen Anwendungen vertraut sind, stellen die sich rasch verändernde Internet-Nutzung ihrer jungen Klientel und damit einhergehenden Online-Risiken und Bedrohungen eine große Herausforderung für ihre tägliche Arbeit dar", sagt Jutta Croll, Geschäftsführerin des Projektkoordinators Stiftung Digitale Chancen.

In der ersten Phase des Projekts wurde eine Befragung durchgeführt, bei der fast 200 Fachkräfte aus den Partnerländern, die mit besonders gefährdeten Kindern und Jugendlichen arbeiten, über ihr Bewusstsein für Online-Bedrohungen und riskantes Verhalten ihrer Zielgruppe Auskunft gaben. Die Sozialarbeiter berichten, dass sie bei Kindern oder Jugendlichen unangemessene oder potenziell unangemessene Erfahrungen im Internet beobachtet haben. Diese beziehen sich meistens auf Kontakt mit jemandem, dem die Kinder/Jugendlichen noch nie zuvor begegnet sind (47%), auf Belästigungen (46%), auf pornografische Bilder (41%) oder auf schädliche und unangenehme Nachrichten, die Kinder/Jugendliche erhalten haben (41%).

Die Ergebnisse der Erhebung bekräftigen die Notwendigkeit der Unterstützung von Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern. Auf die Frage, wie viel Prozent ihrer jungen Zielgruppe sie als sozial und bildungsbenachteiligt bezeichnen, antworten mehr als 60% der Befragten, dass der überwiegende Teil ihrer jungen Klienten einen schwierigen sozialen Hintergrund hat. 85% der Befragten erklären, dass sie mit Kindern und Jugendlichen über das, was sie im Internet tun, sprechen, 81% halten das Thema für so wichtig, dass sie Interesse an einer Fortbildung zum Thema "Anwendungen im Social Web und ihre Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche" bekunden.

Das Ziel des Projekts SocialWeb - SocialWork ist es, einen Trainingsansatz für Jugendsozialarbeiter zu entwickeln und zu pilotieren, welcher auch die gegebenen Umstände und Hintergründen der Sozialen Arbeit in den teilnehmenden Ländern berücksichtigt: Deutschland, Litauen, Polen, Spanien und Tschechische Republik. Die Trainingskampagne wird im Frühjahr 2013 beginnen und mit Institutionen aus den Partnerländern zusammenarbeiten, die Fachkräfte beschäftigen, die mit besonders gefährdeten Kindern und Jugendlichen arbeiten.

Interessenten an einem Training wenden sich bitte an: <link mail ein fenster zum versenden der>cbretl@socialweb-socialwork.eu

Über das Projekt SocialWeb - SocialWork

Das Projekt SocialWeb - SocialWork ist ein von der Europäischen Kommission gefördertes Projekt zur Förderung des Erkenntnisgewinns im Safer Internet Programm. An dem Projekt sind Partner aus den Ländern Litauen, Polen, Spanien und Tschechische Republik unter der Koordination der Stiftung Digitale Chancen aus Deutschland beteiligt; die Laufzeit beträgt 24 Monate beginnend Mitte Mai 2012 bis Mitte Mai 2014.

Das Projekt wird durch die Expertise eines Beirats unterstützt (in alphabetischer Reihenfolge): John Carr, Dr. Per Christiansen (Hans-Bredow-Institut), Dr. Renata Geležiniene, (Lithuania Republic Special pedagogue association), Loreta Krizinauskiene (Association LIA /Langas I ateiti), Andreas Link (jugendschutz.net), Prof. Sonia Livingstone (London School of Economics), Tink Palmer (The Marie Collins Foundation), Ana Luiza Rotta Soares (PROTEGELES)

Weitere Informationen auf der Projektwebsite unter: <link http: www.socialweb-socialwork.eu>www.socialweb-socialwork.eu

Quelle: Stiftung Digitale Chancen vom 31.01.2013

Redaktion: Kerstin Boller

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