Digitalisierung und Medien

Neue FLIMMO-Ausgabe: Erste Medienhelden – Was kleine Kinder sehen

Von klein auf sind Kinder fasziniert von Geschichten. Ob in Büchern, Hörspielen oder Fernsehsendungen: Figuren spielen dabei eine zentrale Rolle. Kinder identifizieren sich mit ihren Medienhelden, erleben mit ihnen Abenteuer und eifern ihnen nach. Was kleine Kinder sehen und welches ihre Lieblingsfiguren sind, hat sich FLIMMO in einer Kinderbefragung von 3- bis 6-Jährigen erzählen lassen.

07.05.2018

Besonders beliebt sind kleine Helden, die sich gegen Größere durchsetzen, weil sie schlau und mutig sind. Oft sind Kindergartenkinder selbst „die Kleinen“, die sich gegen die Großen behaupten müssen. Gefragt sind aber auch Retter in der Not wie Feuerwehrmann Sam oder heldenhafte Beschützer wie Nella, die Ritterprinzessin, die für Gerechtigkeit sorgen und sich den Bösen stellen. Magische Abenteuer mit Elfen, Hexen und anderen Fabelwesen kommen ebenfalls gut an. „Nella ist so cool, weil sie Menschen rettet. Sie ist ein Kind, aber sie macht das ganz alleine“, so beschreibt die 5-jährige Alba ihre Lieblingsfigur Nella, die Ritterprinzessin. Heldenhafte Retter, mutige Kämpfer und selbstlose Helfer kommen bei Medienanfängern besonders gut an.

Kinder achten auf besondere Fähigkeiten und Eigenschaften

Kinder achten bei ihren Medienhelden vor allem auf besondere Fähigkeiten und Eigenschaften, wenn Feuerwehrmann Sam beispielsweise einen Brand löscht oder Bibi und Tina besonders gut reiten können. Manche der befragten Kinder betonten auch das Aussehen oder liebenswerte Eigenheiten, wie die rote Schleife von Conni oder das Augenklimpern der Maus. Anderen zu helfen und sie aus gefährlichen Situationen zu befreien, wurde von vielen Kindern positiv erwähnt. Ein weiteres zentrales Motiv, das insbesondere Jungen, aber auch Mädchen an ihren Lieblingssendungen fasziniert, ist der Kampf zwischen Gut und Böse. Dass es da manchmal für die jungen Zuschauer zu viel werden kann, haben einige Antworten durchblicken lassen. Gerade wenn die Lieblingsfigur in Gefahr gerät oder Eltern sterben, kann dies kleine Kinder überfordern.

Ansehen der Sendung mit Eltern oder Geschwistern ist vielen Kindern wichtig

Auffällig ist auch, dass viele der befragten Kinder angaben, vom Spielzeug bis zum T-Shirt verschiedene Produkte von ihren TV-Helden zu besitzen. Oft war den Kindern ein gemeinsames Ansehen der Sendung mit Eltern oder Geschwistern wichtig. Die Unterscheidung in klassisches Fernsehen oder nicht-lineares, ist dabei für sie noch schwierig, auch wenn einige der Kinder angaben, über Tablet und PC fernzusehen.

Informationen zu den Kinderbefragungen finden sich auf der Internetseite von FLIMMO.

Tipps für Eltern zum Medieneinstieg

Als Fernsehanfänger müssen Kinder zwischen drei und sechs Jahren den richtigen Umgang mit Medien erst noch lernen. Schnell können in dem Alter düstere Bilder oder unheimliche Figuren überfordern und ängstigen. Eltern sollten daher gerade bei den Kleinen auf eine sorgfältige, altersgerechte Auswahl achten. Dazu gehört auch, dass die Sendungen kurz sind, eine geradlinige Erzählweise und ein gutes Ende haben. Weitere Tipps, worauf Eltern beim Medieneinstieg achten sollten, gibt es in der aktuellen Ausgabe.

Weitere Texte im FLIMMO 2/2018:

  • Fernseherziehung: Werbung – muss das sein?
  • FLIMMO erklärt: Medien als Orientierung?
  • Rundum vermarktet: Die Eiskönigin

Wie immer gibt es die komplette Broschüre kann auf der Internetseite von FLIMMO heruntergelanden werden.

Über FLIMMO

FLIMMO ist ein Programmratgeber für Eltern und Erziehende. Es gibt ihn kostenlos und werbefrei als Broschüre, im Internet und als App. FLIMMO bespricht das Fernsehprogramm und gibt Tipps zur Medienerziehung. Neben dem Kinderprogramm werden auch solche Sendungen berücksichtigt, die sich eigentlich an Erwachsene richten. Mit diesen Sendungen können auch Kinder zwischen drei und 13 Jahren in Berührung kommen, wenn sie diese gemeinsam mit Eltern, älteren Geschwistern oder im Freundeskreis anschauen. Bewertet wird, wie Kinder in unterschiedlichem Alter mit bestimmten Fernsehinhalten umgehen und diese verarbeiten. FLIMMO betrachtet das Programm stets aus der Kinderperspektive.

Quelle: Programmberatung für Eltern e.V. c/o Bayerische Landeszentrale für neue Medien vom 04.05.2018

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