Kinder- und Jugendschutz

„Medienscouts NRW“: Schüler sind Ansprechpartner für Schüler

Auf der Basis der bisherigen Erfahrungen und Erkenntnisse führt die LfM das Projekt „Medienscouts NRW“ fort. In einem ersten Schritt wird es nun bis zu zehn Kommunen ermöglicht, schulformübergreifend in jeweils bis zu zehn Schulen neue Medienscouts und Beratungslehrer mit Unterstützung der LfM auszubilden.

05.09.2012

Cybermobbing, Gewaltvideos auf dem Handy, Einstellen von urheberrechtlich geschützten Fotos und Videos bei Youtube oder illegale Film- und Musikdownloads – die Mediennutzung von Heranwachsenden, auch in ihren problematischen Formen, macht vor der Institution Schule nicht Halt. Medien sind allgegenwärtig, Kinder und Jugendliche wachsen ganz selbstverständlich mit ihnen auf. Um nicht nur die Chancen, sondern eben auch die Risiken medialer Angebote zu erkennen und diese selbstbestimmt, kritisch und kreativ nutzen zu können, bedarf es Begleitung, Qualifizierung und Medienkompetenz. Untersuchungen verdeutlichen, dass der Ansatz der „Peer-Education“ hierbei besonders hilfreich ist. Das heißt, dass junge Menschen lieber von Gleichaltrigen lernen und Gleichaltrige wegen des ähnlichen Mediennutzungsverhaltens besser aufklären können.

Hier setzt das LfM-Projekt „Medienscouts NRW“ an, in dem Schüler zu Medienscouts ausgebildet und somit zu Ansprechpartnern für Mitschüler in Medienfragen werden. Eine von Januar 2011 bis April 2012 an zehn Schulen in NRW durchgeführte Pilotphase hat den Medienscouts-Ansatz bestätigt.

Angebot erweitert: Ausbildung neuer Medienscouts an fast 100 Schulen in zehn Kommunen

Auf der Basis der bisherigen Erfahrungen und Erkenntnisse führt die LfM das Projekt „Medienscouts NRW“ nun fort. In einem ersten Schritt wird es nun bis zu zehn Kommunen ermöglicht, schulformübergreifend in jeweils bis zu zehn Schulen neue Medienscouts und Beratungslehrer mit Unterstützung der LfM auszubilden. Dies sind die Kreise und kreisfreien Städte Bonn, Warendorf, Hamm, Oberhausen, Gütersloh, Oberbergischer Kreis, Bielefeld, Herne, Duisburg und Wesel. „Der unerwartet hohe Zulauf an Bewerbungen hat uns gefreut und zugleich bestätigt, dass wir mit unserem Ansatz auf dem richtigen Weg sind und mit unserem Angebot die Bedarfe von Schulen und Schulträgern treffen“, so LfM-Direktor Dr. Jürgen Brautmeier. „Um auch den weiteren Kommunen eine Projektteilnahme zu ermöglichen, werden wir sehr zeitnah einen nächsten Projektdurchlauf prüfen, sodass möglichst vielen Schulen die Teilnahme ermöglicht werden kann.“

Das Projekt richtet sich an alle Schulen der Sekundarstufe I. Bei der Ausbildung zum Medienscout sollen Schülerinnen und Schüler ihre eigene Medienkompetenz erweitern und entsprechendes Wissen, Handlungsmöglichkeiten sowie Reflexionsvermögen für einen sicheren, kreativen, verantwortungsvollen und selbstbestimmten Medienumgang aufbauen. Die Medienscouts können anschließend selbst als Referentinnen und Referenten agieren und ihre Mitschülerinnen und Mitschüler qualifizieren.

Mit der organisatorischen Durchführung hat die LfM das Grimme-Institut in Marl beauftragt.

LfM veröffentlicht Praxishandreichung – Erfahrungen aus der Pilotphase

Das in der Pilotphase entwickelte und erprobte Qualifizierungskonzept ist zudem in der neuen Praxishandreichung aufbereitet worden.
Die Ausbildung zum Medienscout ist in verschiedene Module geordnet und wird in der neuen Handreichung umfangreich mit Materialien unterfüttert. Dabei besteht jederzeit die Möglichkeit, Module anzupassen: Ob kompakte Thementage oder über einen längeren Zeitraum andauernde Arbeitsgemeinschaften – die Handreichung kann in Schulen ganz flexibel eingesetzt werden. Neben den „Medienscouts NRW“-Schulen richtet sich die Handreichung zudem an alle weiteren Interessierten.

Neben der Handreichung stehen auf der Projektwebseite <link http: www.medienscouts-nrw.de>www.medienscouts-nrw.de über 70 zusätzliche Arbeitsmaterialien als Download bereit, die die Handreichung sinnvoll ergänzen. Auch Informationen zum Expertenteam sowie Checklisten zum Projekt sind hier zu finden.

Weitere Informationen zum Projekt: <link http: www.medienscouts-nrw.de>www.medienscouts-nrw.de

Quelle: Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM) vom 05.09.2012

Redaktion: Kerstin Boller

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