Digitalisierung und Medien

Medienkompetenz von Familien stärken - AOK kooperiert mit "SCHAU HIN!"

Früh übt sich - das gilt auch für den Umgang mit digitalen Medien. Laut der aktuellen AOK-Familienstudie gehen 28 Prozent der Eltern davon aus, dass ihre Kinder Computer und Internet "sehr gut" bedienen können. Allerdings glauben nur acht Prozent, dass ihr Nachwuchs die Inhalte auch "sehr gut" inhaltlich bewerten kann.

19.11.2014

Beim Gebrauch von Smartphones und Tablet-PCs wird die technische Medienkompetenz der Kinder ebenfalls höher eingestuft als die inhaltliche. Deshalb kooperiert die AOK jetzt mit der bundesweiten Initiative "SCHAU HIN!". Im Rahmen der neuen Partnerschaft will die Gesundheitskasse Familien für einen sorgsamen Umgang mit den Neuen Medien sensibilisieren und auch die gesundheitlichen Gefahren ansprechen. Erstes gemeinsames Projekt ist ein "30-Tage-Programm", das die Medienfitness der Eltern stärkt.

"Es macht Spaß zuzusehen, wie schnell und spielerisch sich Kinder die neue Technik aneignen. Aber Medienkompetenz heißt auch Maßhalten", unterstrich Jürgen Graalmann, Vorstandsvorsitzender des AOK-Bundesverbandes. "Kinder kommen immer früher in Kontakt mit Computern, Tablets und Smartphones. Daher ist es wichtig, dass Eltern sich trotz vieler Vorteile auch kritisch mit der digitalen Welt auseinandersetzen, selber Vorbild sind und sich mit ihren Kindern offen über mögliche Gefahren austauschen."

Für die AOK-Familienstudie 2014 befragte das SINUS-Institut über 1500 Mütter und Väter mit Haupterziehungsfunktion. Insgesamt zeigt die Studie ein recht positives Bild. Demnach haben rund 80 Prozent aller Eltern zuhause klare Regeln zur Mediennutzung festgelegt. Zudem sprechen rund drei Viertel der Erziehungsberechtigten regelmäßig mit ihrem Kind über das, was sie im Fernsehen oder Word Wide Web konsumiert haben. Allerdings zeigt das umgekehrt: Ein Viertel der Väter und Mütter tauscht sich selten oder nie mit ihren Kindern über die genutzten Medieninhalte aus. Interessant ist auch, dass 42 Prozent der Erziehenden auf Medienverbote zur Bestrafung des Kindes und 18 Prozent zur Belohnung des Kindes setzen.

Auch einige Zahlen aus dem Sucht- und Drogenbericht 2014 der Bundesregierung lassen aufhorchen. Demnach sind bundesweit rund 2,4 Prozent der 14- bis 24-Jährigen computer- und internetabhängig. "Es gibt zwar keinen Grund zur Panikmache, aber man darf diese Zahlen auch nicht auf die leichte Schulter nehmen", sagte Graalmann. Tatsächlich weisen bereits 13,6 Prozent in dieser Altersklasse ein "problematisches Nutzerverhalten" auf. Darunter verstehen Medienforscher einen Zustand, in dem Medien zusehends den Alltag bestimmen und sich zum einzigen Freizeitinteresse entwickeln. Während dabei Jungen vor allem durch exzessive Computernutzung auffallen, liegt für Mädchen das Gefahrenpotenzial vor allem in den sozialen Netzwerken. In der Folge entwickeln sich häufig familiäre oder schulische Konflikte.

<link http: ots.de aqdl9 _blank external-link-new-window external link in new>Ein Kurzinterview mit Jürgen Graalmann zum Thema Medienkompetenz

Alle Infos zum 30-Tage-Programm mit der AOK gibt es unter: <link http: www.30tage.schau-hin.info _blank external-link-new-window external link in new>www.30tage.schau-hin.info

<link http: ots.de b4f39 _blank external-link-new-window external link in new>Die AOK-Familienstudie 2014

"SCHAU HIN! Was Dein Kind mit Medien macht" ist eine gemeinsame Initiative des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, des Telekommunikationsunternehmens Vodafone, der beiden öffentlich-rechtlichen Sender Das Erste und ZDF sowie der Programmzeitschrift TV SPIELFILM. Der Medienratgeber für Familien unterstützt seit 2003 Eltern und Erziehende dabei, ihre Kinder im Umgang mit Medien zu stärken.

Quelle: AOK-Bundesverband vom 18.11.2014

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