Digitalisierung und Medien
Lockerung des Kooperationsverbots entscheidend für Zukunft digitaler Bildung in Deutschland
Das Deutsche Kinderhilfswerk fordert anlässlich der aktuellen Debatte um eine Lockerung des Kooperationsverbotes als Voraussetzung des Digitalpakts Schule eine breite Unterstützung des Vorhabens auch durch die Bundesländer.
05.12.2018
Statt Drohkulissen einer Vereinheitlichung der Bildungssysteme in den Ländern müsse es, so das Deutsche Kinderhilfswerks, um eine flächendeckende und zielgerichtete Unterstützung für digitale Bildung in Deutschland gehen. Neben finanzieller Unterstützung seien auch qualitativ standardisierte Konzepte für digitale Bildung in den Schulen erforderlich.
Aus Sicht des Verbandes erfordern die zunehmende Medienkonvergenz und die Digitalisierung der Gesellschaft innovative, praxisnahe Medienbildungsansätze, die in den Bildungsalltag der Schulen einfließen müssen und der Bedeutung von Medien für Kinder und Jugendliche Rechnung tragen. "Der letzte OECD-Bildungsbericht zeigt auf, dass es eine wesentliche Herausforderung des Bildungssystems bleibt, soziale und regionale Unterschiede zu verringern. Für ein hochwertiges, flächendeckendes und soziales Bildungsangebot müssen Bund, Länder und Kommunen an einem Strang ziehen und inhaltliche Prämissen vor Eigeninteressen stellen. Die Bildungschancen von Kindern dürfen nicht von ihrem Wohnort abhängen. Eine Ausstattung von Schulen mit technischen Geräten allein reicht aber nicht aus. Es ist unerlässlich, die technische Ausstattung mit individuellen Schulkonzepten zu verbinden, die diesen Medieneinsatz auch pädagogisch-didaktisch untersetzen", betont Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes.
Medienbildung sollte aus Sicht des Deutschen Kinderhilfswerkes als integrativer Teil der Allgemeinbildung verstanden werden und entsprechend flächendeckend und verbindlich Einzug in die Curricula der schulischen und frühkindlichen Bildung finden. Notwendig ist dazu auch die Implementierung von Medienbildung als verbindlichem Teil der Fach- und Lehrkräfteausbildung. Zudem brauchen wir einen "offenen Zugang" zu Bildungsressourcen, dazu gehören das Konzept von Open Educational Resources (OER) und mehr frei lizensierte Unterrichtsmaterialien.
Quelle: Deutsches Kinderhilfswerk e.V. vom 03.12.2018
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