Kinder- und Jugendarbeit

Kulturstaatsminister Bernd Neumann verleiht Deutschen Computerspielpreis 2010

Kulturstaatsminister Bernd Neumann hat am 29.04.2010 bei einer Galaveranstaltung im Berliner Congress Center den Deutschen Computerspielpreis verliehen.

30.04.2010

In seiner Rede vor zahlreichen Gästen aus Politik, Kultur und Wirtschaft betonte Bernd Neumann: "Ich halte es für völlig normal, dass kurz nach der Einführung des Computerspielpreises bei der Heterogenität der Branche und des notwendigen Zusammenwirkens mit der Politik es immer noch Diskussionen auch kontroverse über die Ausgestaltung des Preises gibt und geben wird. Aber der Preis wird seinen Weg finden. 

Man kann davon ausgehen, dass die Hersteller an kulturell wertvollen Produkten interessiert sind. Es geht auch nicht darum, Computerspiele zu verteufeln, nur weil sie Gewaltszenen enthalten. Davon gibt es viele, die sich gerade an der Kasse gut verkaufen.

Eine ganz andere Frage ist, welche Art von Spielen man gern unterstützt und deshalb prämiert sehen möchte. Und darum geht es beim Computerspielpreis. Er soll kein Umsatzverstärker für Spiele aller Art sein, sondern sich auf qualitativ hochwertige sowie kulturell und pädagogisch wertvolle Spiele konzentrieren, deren Hersteller zu entsprechend neuen Produkten animieren, in dem man sehr gelungene Produktionen mit einem Computerspielpreis auszeichnet. Das war auch der Ansatz von Abgeordneten des Deutschen Bundestages; die ja diejenigen waren, die den Computerspielpreis überhaupt ins Leben gerufen haben und dafür jährlich bis zu 300.000 Euro zur Verfügung stellen. Und ich lobe ausdrücklich die Computerspielewirtschaft, die bereit war, unter den genannten Prämissen, sich mit gleicher Summe an der Preisverleihung zu beteiligen."

Vor zweieinhalb Jahren hatte der Deutsche Bundestag den Beschluss "Wertvolle Computerspiele fördern, Medienkompetenz stärken" verabschiedet, mit der Aufforderung an die Bundesregierung, einen Preis für qualitativ hochwertige sowie kulturell und pädagogisch wertvolle Computerspiele zu initiieren. Die Finanzierung wurde mit einer Beteiligung der Wirtschaft realisiert. Dafür stellt der Bund bis zu 300.000 Euro jährlich zur Verfügung. Mit insgesamt 500.000 Euro Preisgeldern handelt es sich um den am höchsten dotierten Preis für Unterhaltungsmedien in Deutschland. Heute wird der Preis zum zweiten Mal verliehen.

Die Preisträger sind:

  • Bestes Deutsches Spiel
  • Anno 1404 (nachnominiert) Ubisoft GmbH, Düsseldorf (Publisher) Related Designs, Mainz (Entwickler)

Bestes Kinderspiel

  • Lernerfolg Vorschule - Capt`n Sharky Web VV GmbH (Publisher) Tivola Publishing GmbH, Berlin (Entwickler)

Bestes Jugendspiel

  • The Whispered World Deep Silver, München
  • (Publisher)

Daedalic Entertainment GmbH, Hamburg (Entwickler) (ursprünglich nominiert in der Kategorie Bestes Kinderspiel)

Bestes mobiles Spiel

  • Giana Sisters dtp entertainment GmbH, Hamburg (Publisher) Spellbound, Kehl am Rhein (Entwickler) Bitfield, Berlin (Entwickler)

Bestes Serious Game

  • ExperiMINTe IW Medien GmbH, Köln (Publisher) Zone 2 Connect GmbH, Meerbusch (Entwickler) Entertrain Software GmbH, Mainz (Entwickler)

 Bestes Browsergame

  • WeWaii Travian Games GmbH, München (Publisher und Entwickler)

Bestes Konzept aus Schülerwettbewerb

  • GooseGogs Nikolaus-August-Otto-Schule, Bad Schwalbach

Bestes Konzept aus Studentenwettbewerb

  • Night of Joeanne Mediadesign Hochschule, Düsseldorf

Bestes Internationales Spiel

  • Dawn of Discovery / Anno 1404 internationale Version Ubisoft GmbH, Düsseldorf (Publisher) Related Designs, Mainz (Entwickler)

(nachnominiert)

Ohne Preisträger blieb in diesem Jahr die Kategorie "Bestes Online Lernspiel".

Für diese Kategorie waren nicht genügend Spiele eingereicht worden, die der Zielsetzung des Preises, Computerspiele mit pädagogisch besonders wertvollem Inhalt zu fördern, entsprachen.

Die diesjährige Verleihung des Deutschen Computerspielpreises findet im Rahmen der 4. Deutschen Gamestage statt. Ausgerichtet wurde die Verleihung vom Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM), den Partnern Medienboard Berlin-Brandenburg und den Medientagen München sowie den Branchenverbänden G.A.M.E. e.V. (Bundesverband der Entwickler von Computerspielen), BIU e.V. (Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware) und BVDW e.V. (Bundesverband Digitale Wirtschaft).

Im Jahr 2009 wurde der Deutsche Computerspielpreis zum ersten Mal in München verliehen. Eine unabhängige Jury mit Vertretern aus Politik, Wissenschaft, Spielebranche, Medienpädagogik und Jugendschutz wählt die Preisträger aus. Von den 14 Jury-Mitgliedern sind zwei aus der Politik. Die Preisgelder sind an die Entwicklung weiterer herausragender Spiele gebunden.

Weitere Informationen unter http://www.deutschercomputerspielpreis.de.

Quelle: PM Presse- und Informationsamt der Bundesregierung vom 30.04.2010

Herausgeber: Bundesregierung

Back to Top