Kinder- und Jugendarbeit
Kongress „Keine Bildung ohne Medien!“ fordert nachhaltige Verankerung von Medienkompetenz
Am 24. und 25. März 2011 veranstaltet die Initiative „Keine Bildung ohne Medien“ an der Technischen Universität Berlin einen bundesweiten medienpädagogischen Kongress. Für den Kongress haben sich über 400 Personen angemeldet, um über Maßnahmen zur breitenwirksamen Förderung von Medienkompetenz zu beraten und darüber mit Vertretern aus Bildungspolitik und Bildungsadministration zu diskutieren. Am 25. März findet eine Pressekonferenz statt, die über wichtige Ergebnisse des Kongresses informiert.
21.03.2011
Der enorme Wandel der technologischen Kommunikation verändert umfassend soziale Verhältnisse, Bildung und Kultur und hat Auswirkungen auf politische und wirtschaftliche Strukturen. Medien bieten Möglichkeiten zur Selbstverwirklichung, zur kulturellen und gesellschaftlichen Teilhabe und haben auch in der Arbeitswelt eine große Bedeutung. Gleichzeitig verbinden sich mit der Medienentwicklung Problemfelder, die von einer starken Kommerzialisierung sozialer Kommunikation, risikobehafteten Nutzungen im Internet bis hin zu sog. digitalen Klüften im Umgang mit Medien reichen.
Auf diesem Hintergrund fordert die Initiative „Keine Bildung ohne Medien!“ von der Politik eine umfassende und nachhaltige Förderung der Medienpädagogik in Wissenschaft und Forschung sowie auf allen Ebenen der Erziehungs- und Bildungspraxis. Auf dem Kongress werden am 24. März in 13 Arbeitsgruppen Vorschläge für eine nachhaltige Förderung von Medienkompetenz erarbeitet. Am 25. März steht die Diskussion mit Vertretern des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ), der Kultusministerkonferenz und weiteren Einrichtungen und Organisationen im Mittelpunkt. Eine Pressekonferenz informiert am 25. März über die zentralen Ergebnisse der Beratungen.
„Der Umgang mit neuen und alten Medien ist eine Kernkompetenz“, so Thomas Langheinrich, Präsident der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK). Die Landesanstalt fördert zusammen mit der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM) den Kongress. Beide Landesanstalten engagieren sich vielen Jahren bei innovativen medienpädagogischen Projekten und in der Forschung. Dr. Jürgen Brautmeier, Direktor der Landesanstalt für Medien NRW, betont: „Junge wie erwachsene Mediennutzer müssen dazu befähigt werden, mit allen Medien selbstbestimmt, reflektiert, kritisch, kreativ und verantwortlich umzugehen“.
Die Initiative „Keine Bildung ohne Medien!“ zielt auf ein breites gesellschaftliches Bündnis zur Medienkompetenzförderung. Allein für die Arbeitsgruppe „Medienbildung in die Schule!“ haben sich über 100 Personen angemeldet. Hier zeichnet sich ein besonderer Handlungsbedarf ab. So schlägt die Initiative u. a. eine verbindliche medienpädagogische Grundbildung für alle Lehramtsstudierenden vor. Aber auch in anderen Bereichen gibt es großen Handlungsbedarf: „Es gibt zwar eine Vielzahl medienpädagogischer Projekte und Materialien, aber es fehlt überall an der erforderlichen Nachhaltigkeit“, so Professor Niesyto, der als Sprecher der Initiative den Kongress organisiert hat.
Quelle: Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen
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