Kinder- und Jugendschutz
Knappschaft und Deutscher Kinderschutzbund gehen mit Firewall Live an Schulen
Cyber- oder Internetmobbing: Aktuellen Studien zufolge wurde bereits jedes dritte Kind Opfer solcher Attacken. Hier wollen die Knappschaft und der Deutsche Kinderschutzbund Bundesverband e.V. mit ihrem Projekt Firewall Live vorbeugen und aufklären.
05.12.2012
Mit speziellen Medienkursen an Schulen sollen Kinder und Jugendliche den sicheren Umgang mit sozialen Netzwerken lernen. Firewall Live richtet sich an Schülerinnen und Schüler zwischen 12 und 14 Jahren und bezieht Eltern sowie Lehrkräfte mit ein.
Heute und Morgen werden die Medienkurse von Firewall Live an der Bochumer Heinrich-Böll-Gesamtschule und am 11. sowie 12. Dezember an der Bochumer Willy-Brandt-Gesamtschule angeboten. Bis Ende des Jahres folgen weitere Schulen in Nordrhein-Westfalen, an denen sich die Knappschaft und der Deutsche Kinderschutzbund gemeinsam für den sicheren Umgang mit sozialen Netzwerken einsetzen.
Zum Engagement der Knappschaft sagt deren Geschäftsführerin Bettina am Orde: "Leider gehen Kinder und Jugendliche bisweilen unvorsichtig mit ihren persönlichen Daten im Netz um. Damit laufen sie Gefahr, Opfer von Cyber- oder Internetmobbing zu werden. Mobbingattacken im Netz können zu gesundheitlichen und psychischen Problemen führen. Hier will die Knappschaft vorbeugen und im Rahmen von Schulungsmaßnahmen Kinder und Jugendliche aufklären."
Dr. Anja Berger vom Deutschen Kinderschutzbund Bundesverband e.V. betont: "Der Deutsche Kinderschutzbund will Kinder und Jugendliche dabei unterstützen, sich sicher in sozialen Netzwerken zu bewegen. Mit Firewall Live stärken Kinder und Jugendliche ihre Medienkompetenz."
Wie die ersten Medienkurse bei Kindern, Jugendlichen, Eltern und Lehrern aufgenommen wurden, darüber berichten die Medienpädagogen Ansgar Sporkmann und Reiner Reuß: "Die Kinder nehmen aus den Kursen sehr viel mit, sind begeistert und stellen viele Fragen. So meldete ein 13-jähriger Schüler zurück, dass ihm jetzt erst klar geworden sei, wie öffentlich seine Sachen auf Facebook sind, wenn er seine Privateinstellungen nicht ändert. Eine 14-jährige Facebook-Nutzerin fand es "krass, dass Cybermobbing so hart sein kann."
Studien zeigen, dass heutzutage bis zu 90 Prozent der Kinder und Jugendlichen auf einen eigenen Computer zugreifen können und das Internet an mehr als fünf Tagen in der Woche nutzen. Neben klassischer E-Mail oder Videoplattformen gehören soziale Netzwerke zu den beliebtesten Angeboten. Bereits 62 Prozent der 12- bis 14-Jährigen haben einen eigenen Account bei Facebook. Durch Firewall Live lernen die Kinder und Jugendlichen sowie ihre Eltern und Lehrer die Risiken und Nutzen sozialer Netzwerke kennen. Den Schülerinnen und Schülern werden praxisnahe Informationen zu den Themen Privatsphäre und Datenschutz, Urheber- und Persönlichkeitsrechte sowie zum Verhalten bei Cybermobbing vermittelt. Eltern und Lehrkräfte lernen wie ein "sicherer" Account erstellt wird und welche rechtlichen Vorschriften oder Möglichkeiten es in den verschiedenen Netzwerken gibt. Zudem werden Eltern und Lehrkräfte für das Thema Cybermobbing sensibilisiert. So soll der Dialog zwischen Eltern und Kindern gefördert und die Basis für gegenseitiges Verständnis geschaffen werden.
Quelle: Deutscher Kinderschutzbund e.V. vom 04.12.2012
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