Digitalisierung und Medien
klicksafe und jugendschutz.net machen „Rechtsextremismus im Netz“ zum Unterrichtsthema
Die EU-Initiative klicksafe bringt gemeinsam mit jugendschutz.net das Thema „Rechtsextremismus im Netz“ in den Unterricht. Aktuell wurde das vollständig überarbeitete Unterrichtsmaterial „Rechtsextremismus hat viele Gesichter: Wie man Rechtsextreme im Netz erkennt – und was man gegen Hass tun kann“ veröffentlicht. Bereits 2013 war die erste Auflage des Materials am Safer Internet Day vorgestellt worden.
18.12.2017
Rechtsextreme Hassbotschaften im Internet erzielen regelmäßig hohe Reichweiten. Online-Beiträge, die vermeintliche Kriminalität von Geflüchteten thematisieren, die mit jugendaffinen Stilmitteln am Protestpotenzial junger Menschen anknüpfen oder die gezielt skandalisierende Falschmeldungen („Fake-News“) verbreiten, werden millionenfach angeklickt und sammeln oft schnell zehntausendende Likes und Shares (Quelle: jugendschutz.net). Während eindeutige Hetze auf vielen Plattformen gemeldet und durch die Betreiber gelöscht werden kann, erfordert unterschwellige, rechtsextreme Propaganda präventive Maßnahmen. Die Entwicklung von pädagogischen Konzepten ist hierbei wichtig, um kritische Auseinandersetzung und Zivilcourage im Netz zu fördern. Hier setzt das Unterrichtsmaterial „Rechtsextremismus hat viele Gesichter: Wie man Rechtsextreme im Netz erkennt – und was man gegen Hass tun kann“ an: wie bereits für die erste Auflage 2013 haben erneut klicksafe und jugendschutz.net, das gemeinsame Kompetenzzentrum von Bund und Ländern für den Jugendschutz im Internet, ihre Expertise gemeinsam eingebracht.
Rechtsextreme Botschaften in jugendaffinen Unterhaltungsangeboten
Die Broschüre zeigt auf, dass Rechtsextremismus im Internet in vielschichtiger Form auftritt. Offen oder geschickt getarnt streuen Rechtsextreme ihr menschenverachtendes Weltbild, werben junge Menschen an und nutzen dabei immer häufiger Soziale Netzwerke wie YouTube oder Facebook, um junge User zu ködern. Oft sind die rechtsextremen Botschaften subtil in jugendaffine Unterhaltungsangebote integriert.
Online-Beispiele und Informationen zu Studien
Das überarbeitete klicksafe-Material beinhaltet aktuelle Online-Beispiele aus dem rechtsextremen Spektrum, Informationen über jüngere Studien zu den Themen „Rassismus der Mitte“, „Fake News“ und „Hate Speech“, sowie neue Themenbereiche (z. B. Antifeminismus und Homosexuellenfeindlichkeit in der rechtsextremen Szene). In den Arbeitsblättern für Schülerinnen und Schülern geht es u. a. um „Angst vor dem Fremden“ und um „Vorurteile“. Die insgesamt neun Arbeitsblätter bauen aufeinander auf und können auch in einem etwa zweitägigen Workshop nacheinander bearbeitet werden. Das Unterrichtsmaterial eignet sich besonders für den Geschichtsunterricht, im Politik-, Sozialkunde- und Gemeinschaftskundeunterricht, sowie Ethikunterricht.
Tipps für Eltern
Für Eltern bietet klicksafe Tipps in der Broschüre „Rechtsextremismus im Internet: So schützen Sie Ihr Kind gegen rechtsextreme Inhalte im Netz“ (verfügbar als Download und Printversion).
Die Broschüre wurde von klicksafe gemeinsam mit jugendschutz.net erarbeitet und von der LPR Hessen unterstützt. Sie ist ab sofort kostenlos abrufbar und kann über das klicksafe-Bestellsystem als Printversion bestellt werden.
Weitere Informationen zum Material finden sich auf der Internetseite von klicksafe.
Über klicksafe
klicksafe ist eine Initiative im CEF Telecom Programm der Europäischen Union für mehr Sicherheit im Internet. klicksafe wird gemeinsam von der Landeszentrale für Medien und Kommunikation (LMK) Rheinland-Pfalz (Koordination) und der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM) umgesetzt. klicksafe ist Teil des Verbundes der deutschen Partner im CEF Telecom Programm der Europäischen Union, Safer Internet DE (www.saferinternet.de). Diesem gehören neben klicksafe die Internet-Hotlines internet-beschwerdestelle.de (durchgeführt von eco und FSM) und jugendschutz.net sowie die Nummer gegen Kummer (Helpline) an.
Über jugendschutz.net
Als gemeinsames Kompetenzzentrum von Bund und Ländern für den Jugendschutz im Internet recherchiert jugendschutz.net Gefahren und Risiken in jugendaffinen Diensten. Die Stelle drängt Anbieter und Betreiber, ihre Angebote so zu gestalten, dass Kinder und Jugendliche sie unbeschwert nutzen können. Sie nimmt über ihre Hotline Hinweise auf Verstöße gegen den Jugendmedienschutz entgegen und sorgt dafür, dass diese schnell beseitigt werden. Im Fokus der Arbeit stehen riskante Kontakte, Selbstgefährdungen, politischer Extremismus und sexuelle Ausbeutung von Kindern. jugendschutz.net sorgt dafür, jungen Internetnutzer sichere und positive Online-Erfahrungen zu ermöglichen. Gegründet wurde jugendschutz.net 1997 von den Jugendministerien der Länder. Die Stelle ist seit 2003 an die Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) angebunden, um eine einheitliche Aufsicht über Rundfunk und Internet zu gewährleisten. Problematische Inhalte im Netz können gemeldet werden.
Quelle: klicksafe vom 15.12.2017
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