Kinder- und Jugendschutz
Kinder nutzen soziale Netze immer früher und wissen oft nichts über grundlegende Risiken für die Privatsphäre
Nach den Ergebnissen einer europaweiten Umfrage im Auftrag der Europäischen Kommission haben 77 % der 13- bis 16-Jährigen und 38% der 9- bis 12-Jährigen in der EU ein Profil auf der Website eines sozialen Netzes.
28.04.2011
Ein Viertel der Kinder, die soziale Netze nutzen, gibt dabei an, dass ihr Profil auf „öffentlich” eingestellt ist, also von jedermann eingesehen werden kann; bei vielen dieser Profile wird auch Adresse und/oder Telefonnummer preisgegeben.
Dazu Neelie Kroes, die für die Digitale Agenda zuständige Vizepräsidentin der Kommission: „Immer mehr Kinder nutzen soziale Netze, aber viele vernachlässigen ihre Sicherheit im Internet. Diese Kinder setzen sich großen Gefahren aus und sind leichte Beute für Stalking und Grooming. Alle Betreiber sozialer Netze sollten daher umgehend dafür sorgen, dass die Profile Minderjähriger grundsätzlich nur für ihre bestätigten Kontakte zugänglich und für Suchmaschinen nicht erreichbar sind. Außerdem sollten Betreiber, die die „Safer Networking Principles” der EU bisher noch nicht unterzeichnet haben, dies unverzüglich nachholen, um die Sicherheit unserer Kinder zu garantieren.”
Aus der vom Netz EUKidsOnline veröffentlichten Umfrage bei 25 000 Jugendlichen in 25 europäischen Ländern geht hervor, dass 38 % der 9- bis 12-Jährigen über ein Profil auf den Websites sozialer Netze verfügen, die meisten in den Niederlanden (70 %), die wenigsten in Frankreich (25 %). Noch beliebter sind soziale Netze bei Teenagern, von denen 77 % der 13- bis 16-Jährigen angeben, dass sie ein Profil haben.
15 % der 9- bis 12-Jährigen geben an, dass sie über 100 Kontakte zu ihrem Profil haben, in Ungarn sind es sogar 47 %. In der Gruppe der 13- bis 16-Jährigen ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie über mehr als 100 Kontakte verfügen, bei Kindern aus Belgien, Dänemark, Griechenland, Ungarn, Italien, den Niederlanden, Norwegen, Polen, Schweden und dem Vereinigten Königreich größer als bei Kindern aus anderen Ländern.
Ein Viertel der Kinder in sozialen Netzen geben an, dass ihr Profil auf „öffentlich” eingestellt ist. Ein Fünftel dieser Kinder gibt ferner an, dass ihr Profil auch Adresse und/oder Telefonnummer enthält. In 15 von 25 Ländern ist davon auszugehen, dass die 9- bis 12-Jährigen eher öffentliche Profile haben als die 13- bis 16-Jährigen.
Nur 56 % der 11- bis 12-Jährigen verfügen nach ihren eigenen Angaben über das Wissen, um die Privatsphäre-Einstellungen ihres Profils bei dem sozialen Netz zu ändern. Ältere Jugendliche kennen sich damit besser aus, denn 78 % der 15- bis 16-Jährigen sehen sich in der Lage, ihre Privatsphäre-Einstellungen zu verändern.
Mehr Informationen: http://europa.eu/rapid/pressReleasesAction.do?reference=IP/11/479&format=HTML&aged=0&language=DE&guiLanguage=en
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