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Wie die Mediennutzung der Kinder aussieht, welche Inhalte und Plattformen von Bedeutung sind und zu welchem Zweck Medien von Kindern genutzt werden, untersucht die KIM-Studie (Kindheit, Internet, Medien). Die neue Studie zeigt, der Computer wird häufig als Hausaufgabenhilfe genutzt, insgesamt findet die Nutzung von Computer und Internet als Mittel zur Wissensvermittlung eher zuhause als in der Schule statt.
Neben dem Basisprogramm der Studienreihe mit Geräteausstattung, Nutzungsdaten der verschiedenen Mediengattungen, wie Radio, Fernsehen, Bücher, Computer, Handy und Internet, untersucht die KIM-Studie 2016 die Nutzung des Computers für die Schule, die Nutzung sozialer Netzwerke in Familie und Freundeskreis, das Rechercheverhalten im Internet und Aspekte der technischen Medienkompetenz. Da in der KIM-Studie neben einer persönlichmündlichen Befragung von ca. 1.200 Kindern auch deren Haupterzieher mit einem schriftlichen Fragebogen einbezogen werden, liefert die KIM-Studie auch Daten aus Sicht der Eltern. Dies umfasst, neben der Einschätzung der Mediennutzung der Kinder, auch die eigene Mediennutzung und -erfahrung sowie Aspekte der Medienerziehung wie Regeln in der Familie und den Einsatz von Jugendschutzoptionen im Internet. Auch die Rolle von Medien als Kommunikationsmittel, zum einen in der Familie, zum anderen im Freundeskreis der Kinder, wird in der KIM-Studie 2016 erfragt.
77 Prozent aller Sechs- bis 13 -Jährigen nutzen nach eigener Angabe zumindest selten einen Computer oder Laptop. Dabei wird der PC von allen Kindern zuhause genutzt und jeder Zweite sitzt auch bei Freunden am Computer. Nur zwei Fünftel nutzen jedoch Computer in der Schule. Die Wahrscheinlichkeit der Nutzung in der Schule ist bei älteren Kindern an einer weiterführenden Schule (Haupt-/Realschule: 53%, Gymnasium: 56%) deutlich höher als bei Grundschülern (27%). Wenn Computer in der Schule genutzt werden, dann vor allem in einem speziellen Fachunterricht wie Informationstechnische Grundbildung (ITG), häufige Fächer sind daneben Deutsch, Mathematik und Fremdsprachen.
Hauptsächlich wird der PC in der Schule genutzt um Texte oder Wörter zu schreiben, an zweiter Stelle steht die Recherche im Internet. Zuhause wird der PC von den meisten Schulkindern genutzt um für die Hausaufgaben im Internet zu recherchieren, weiter werden zuhause am Computer Texte für die Schule geschrieben oder Lernprogramme genutzt. Je älter die Kinder sind, desto höher ist der Anteil der Schüler, die zuhause generell einen Computer für die Schule verwenden. Schon bei den sechs- bis siebenjährigen Computernutzern sucht dann jeder Zweite (48%) wöchentlich im Internet nach Schulthemen. Mit zunehmendem Alter steigt der Anteil bis auf 90 Prozent bei den Zwölf- bis 13-Jährigen an (8-9 Jahre: 60%, 10-11 Jahre: 75%).
Insgesamt betrachtet wird deutlich, dass die Nutzung von Computer und Internet als Mittel zur Wissensvermittlung eher zuhause als in der Schule stattfindet. Eine besondere Rolle bei der Recherche für Schulthemen im Internet spielt auch YouTube. Etwa jeder vierte YouTube-Nutzer sieht sich dort zumindest einmal pro Woche Videos zu Themen aus der Schule an – vor allem gilt dies für Kinder ab zehn Jahren.
Die Studienreihe KIM wird vom medienpädagogischen Forschungsverbund Südwest (mpfs) seit 1999 durchgeführt. Die repräsentative Studie bildet das Medienverhalten der Sechs- bis 13-Jährigen in Deutschland ab. Für die KIM-Studie 2016 wurden rund 1.200 Kinder und deren Haupterzieher im Frühsommer 2016 zu ihrem Mediennutzungsverhalten befragt.
Der Medienpädagogische Forschungsverbund Südwest ist eine Kooperation der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK) und der Landeszentrale für Medien und Kommunikation Rheinland-Pfalz (LMK). Die Durchführung der Studie erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Südwestrundfunk (SWR).
Bei Fragen steht Thomas Rathgeb zur Verfügung unter:
Telefon: 0711/66991-52 oder E-Mail: t.rathgeb@ lfk.de
Zu weiteren Untersuchungen zur Mediennutzung zählen, ebenso vom mpfs herausgegeben, die JIM-Studie (Jugend, Information, (Multi-)Media), die miniKIM-Studie (Medienumgang Zwei- bis Fünfjähriger) und die FIM-Studie (Familie, Interaktion und Medien).
Quelle: Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest (mpfs) vom 24.02.2017