Digitalisierung und Medien

KIM-Studie 2014: Fernsehen bleibt für Kinder zwischen 6 und 13 Jahren das wichtigste Medium

Am 25. Februar 2015 veröffentlichte der Medienpädagogische Forschungsverbund Südwest die neue KIM-Studie zum Stellenwert der Medien im Alltag von 6-bis 13-Jährigen.

04.03.2015

Tablet-PCs sind noch nicht im Alltag von Kindern angekommen

Die Verbreitung von Tablet-PCs ist in den letzten Jahren sprunghaft angestiegen, aufgrund der intuitiv bedienbaren Oberfläche wird oft auch die Nutzung der Geräte durch Kinder diskutiert. Laut Ergebnissen der aktuellen KIM-Studie ist die Nutzung eines Tablets jedoch nur für eine Minderheit der deutschen Kinder eine Option: Ein Tablet-PC ist in 19 Prozent der Haushalte mit Kindern zwischen sechs und 13 Jahren vorhanden (2012: 12%), nur zwei Prozent der Kinder dieser Altersgruppe besitzen selbst ein Tablet (2012: 1%). Betrachtet man nur diejenigen Kinder, die zuhause ein Tablet zur Verfügung haben, so nutzt die Hälfte das Gerät regelmäßig zum Spielen, gut jeder Dritte sieht darauf Fotos oder Videos an oder surft im Internet.

40 Prozent der Kinder surfen jeden oder fast jeden Tag im Netz

Insgesamt 63 Prozent der Sechs- bis 13-Jährigen nutzen zumindest selten das Internet, dieser Anteil hat sich seit der letzten Erhebung der KIM-Studie 2012 nur marginal um einen Prozentpunkt erhöht. Angestiegen ist jedoch die Häufigkeit der Nutzung: Zählen Kinder zu den Nutzern des Internets, dann surfen 40 Prozent jeden oder fast jeden Tag im Netz (2012: 36%, 2010: 26%), 44 Prozent sind ein- oder mehrmals pro Woche online und 16 Prozent zählen zu eher sporadischen Nutzern (weniger als einmal pro Woche). Während Mädchen und Jungen bei der täglichen Nutzung so gut wie keine Unterschiede aufweisen, sind die Jüngeren zu einem deutlich geringeren Anteil vertreten (6-7 Jahre: 15%, 8-9 Jahre: 18%, 10-11 Jahre: 38%, 12-13 Jahre: 60%).

Neun von zehn der 6- bis 13-Jährigen nutzen das Internet regelmäßig über PC oder Laptop

Hinsichtlich der Zugangsgeräte liegen Computer und Laptop bei Kindern weiterhin mit Abstand an erster Stelle, neun von zehn Internetnutzern zwischen sechs und 13 Jahren nutzen das Internet regelmäßig über PC oder Laptop. Nur ein Drittel der Kinder, die zumindest selten das Internet nutzen, gehen regelmäßig mit ihrem Handy/Smartphone online. Auf Platz drei liegen Spielkonsolen (11%), der Zugang über Tablet-PCs ist nur für eine Minderheit der Internetnutzer (5%) relevant. Trotz der wachsenden Bedeutung des Internets ist das Fernsehen für Kinder zwischen sechs und 13 Jahren das wichtigste Medium. 61 Prozent wählen das Fernsehen als das Medium, auf das sie am wenigsten verzichten können. Nur ein Viertel der Kinder entscheidet sich für Computer und Internet. Und auch bei der täglichen Nutzung ist das Fernsehen Spitzenreiter: 79 Prozent der Kinder schauen täglich fern, das Internet nutzt nur jeder Vierte jeden oder fast jeden Tag.

Hintergrundinformationen

Seit 1999 führt der Medienpädagogische Forschungsverbund Südwest regelmäßig die Basisstudie zum Stellenwert der Medien im Alltag von Kindern (6 bis 13 Jahre) durch. Die KIM-Studie ist als Langzeitprojekt angelegt, um die sich im permanenten Wandel befindlichen Rahmenbedingungen des Medienangebots und die damit verbundenen Veränderungen adäquat abbilden zu können. Bisher wurde die KIM-Studie in den Jahren 1999, 2000, 2002, 2003, 2005, 2006, 2008, 2010 und 2012 aufgelegt. Die Studien stehen alle im pdf-Format zum Download zur Verfügung.

Die Studienreihe KIM wird vom Medienpädagogischen Forschungsverbund Südwest (mpfs) seit 1999 durchführt. Die repräsentative Studie bildet das Medienverhalten der Sechs-bis 13-Jährigen in Deutschland ab. Für die KIM-
Studie 2014 wurden rund 1.200 Kinder und deren Haupterzieher im Frühsommer 2014 zu ihrem Mediennutzungsverhalten befragt. Der Medienpädagogische Forschungsverbund Südwest ist eine Kooperation der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK) und der Landeszentrale für Medien und Kommunikation Rheinland-Pfalz (LMK). Die Durchführung der Studie erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Südwestrundfunk (SWR).

Quelle: Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest (mpfs) vom 25.02.2015

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