Qualifizierung

Initiative zum richtigen Umgang mit den eigenen Daten im Internet an Hamburger Schulen gestartet

Datenschutzkompetenzförderung soll künftig in in Hamburg fester Bestandteil der schulischen Ausbildung sein.

08.02.2010

Schüler recherchieren für ihre Hausarbeiten regelmäßig im Internet, in ihrer Freizeit besuchen sie Chat-Rooms, sind Mitglieder von sozialen Netzwerken und betreiben eigene Internetseiten. Die digitalisierte und vernetzte Gesellschaft konfrontiert die Kinder und Jugendlichen mit Risiken, die sie ohne ein technisches, aber auch soziales Verständnis der Zusammenhänge nicht bewältigen können. Das Leben in der virtuellen Welt muss eingeübt werden wie das Verhalten im Straßenverkehr. Der Weg durch die Cyber-Welt ist nicht folgenlos. Welche Arbeitgeber verzichten schon auf die Möglichkeit, Bewerber im Internet zu überprüfen? Wer ahnt schon, dass die eigenen Daten im Internet zum Mobbing genutzt werden und plötzlich rasante Verbreitung finden könnten und dass sich hinter dem freundlichen 14-jährigen ein verheirateter Familienvater mit pädophilen Neigungen verbergen könnte?

Hierzu der Hamburgische Beauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit, Prof. Dr. Johannes Caspar: „Den jungen Menschen muss das Wissen und das Bewusstsein vermittelt werden, dass im Internet unerwünschte Lauscher mithören. Die eigenen darin eingestellten Daten sind nicht mehr beherrschbar und können leicht missbraucht werden. Wer sich in der virtuellen Welt bewegt, muss die Risiken, die ihn dort erwarten, kennen. Datenschutz ist Bildungsaufgabe und sollte daher gerade in der schulischen Ausbildung eine besondere Rolle spielen. Es freut mich, dass es gelungen ist, für unsere Initiative Kooperationspartner aus ganz unterschiedlichen Bereichen zu gewinnen: Gemeinsam mit der Schulbehörde, dem Landesinstitut für Lehrerfortbildung und Schulentwicklung, der Polizei Hamburg, der Medienanstalt Hamburg/Schleswig-Holstein und dem NDR verfolgen wir das Ziel, die Datenschutzkompetenzförderung künftig in die schulische Ausbildung zu integrieren. Hier kann Hamburg bundesweit Vorbild sein.“

Anlässlich des morgigen Safer Internet Days hat sich die Initiative mit ihrem Pilotprojekt an der Gesamtschule Walddörfer heute vorgestellt. Schüler der Klasse 7 haben sich auf die Spurensuche nach den Daten einer virtuellen Figur im Internet begeben und dabei die Folgen eines allzu sorglosen Umgangs mit den eigenen Daten kennengelernt und diskutiert.

Dazu die Zweite Bürgermeisterin und Schulsenatorin Goetsch: „Mit der Initiative Meine Daten kriegt ihr nicht! wollen wir dazu beitragen, dass der verantwortungsvolle Umgang mit eigenen und fremden Daten in der schulischen Medienerziehung mehr Beachtung findet. Das Pilotprojekt gibt hierzu den Startschuss und ich würde mich freuen, wenn möglichst viele Schulen und Lehrkräfte diesem Beispiel folgen. Die Bildungsbehörde und das Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung werden sie dabei unterstützen: mit schulinternen und zentralen Fortbildungsangeboten, durch individuelle Beratung und durch die Bereitstellung von geeigneten Unterrichtsmaterialien.“

Weitere Informationen unter: <link http: bildungsserver.hamburg.de _blank external-link-new-window external link in new>bildungsserver.hamburg.de/00-datenschutz/

Quelle: Der Hamburgische Beauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit

 

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