Kindheitsforschung
"Generation Online": immer mehr Grundschüler täglich am Rechner
Computer und Internet sind bei den Jüngsten auf dem Vormarsch: Sieben von zehn Grundschülern sitzen täglich am Rechner. Jedes fünfte Grundschulkind surft und chattet sogar eine Stunde am Tag.
04.08.2011
Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Forsa-Instituts im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK). "Der Computer ist im Alltag kaum noch wegzudenken, deshalb will gerade heute der richtige Umgang mit dem Medium gelernt sein", sagt York Scheller, Diplom-Psychologe bei der TK. Für Schulkinder können Computer ideal als Lernhilfen und Informationsquellen eingesetzt werden. Inhalte und zeitliches Ausmaß der PC-Nutzung müssen jedoch stimmen. "Eine halbe Stunde Computer-Spaß für junge Kinder reicht. Dann sollten sich die Kleinen wieder anderen Freizeitbeschäftigungen widmen", rät Scheller.
Für Eltern ist es wichtig, den Medienkonsum ihrer Sprösslinge im Auge zu behalten: Was spielen sie am Computer? Welche Internetseite rufen sie auf? Außerdem ist es sinnvoll, dass sich Mutter und Vater gelegentlich die Zeit nehmen, mit dem Kind gemeinsam im Netz zu surfen oder ein Computerspiel zu spielen. Denn: Durch die Begleitung der Eltern lernt der Nachwuchs den richtigen Umgang mit dem Medium. Eltern können so auch aufpassen, dass sich die Freizeitaktivitäten ihres Kindes nicht nur noch auf den Computer beschränken. Zeichnet sich das ab, sollten Eltern unbedingt eingreifen. Wer seinem Sprössling Spielalternativen bietet, stellt sicher, dass der Computer eine von vielen Beschäftigungsmöglichkeiten bleibt.
Richtig mit dem Computer zu arbeiten, erleichtert Kindern das Lernen und macht ihnen Spaß: Pädagogisch wertvolle Computerspiele- und Programme fördern die Kreativität. Und gerade komplizierte Sachverhalte können auf dem Bildschirm anschaulicher dargestellt werden und sind so leichter zu verstehen. Dazu kann das Kind die Lerngeschwindigkeit am Computer selbst bestimmen und Informationen ohne Zeitdruck verarbeiten. "Außerdem schimpfen Computer nicht. Manchen Kindern mit Konzentrationsschwäche kann das eine Hilfe sein", sagt Scheller.
Bei der Auswahl der richtigen Spiele und Lernprogramme entscheiden am besten Kinder und Eltern gemeinsam. Geeignet sind Spiele, bei denen Kinder ohne Zeitdruck arbeiten können, die sie motivieren und ihre Fantasie anregen. Es gibt auch Aktiv-Spiele, die mit Körpereinsatz gesteuert werden. Erst wenn der Spieler vor der Konsole aktiv wird, indem er beispielsweise tanzt oder auf dem Trimm-Rad in die Pedale tritt, bringt er die hüpfende Figur auf dem Bildschirm in Schwung oder das Mountainbike in Fahrt. Eine Fahrradfahrt an der frischen Luft oder ein Fußballspiel auf dem Bolzplatz kann so ein Spiel jedoch nicht ersetzen.
Mutter oder Vater können helfen, für Kinder geeignete Seiten zu finden und aufzurufen, beispielsweise das Kinder-Wissenschaftsmagazin TK-Logo
(<link http: www.tk-logo.de _blank external-link-new-window>www.tk-logo.de ), das Informationen über Wissenschaft, Medizin, Natur und Gesundheit sowie Mitmach-Aktionen, Experimente und Rätsel bietet.
Zum Hintergrund:
Das Meinungsforschungsinstitut Forsa hat im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK) bundesweit 1.000 Eltern befragt, in deren Haushalt ein Kind zwischen sechs und 18 Jahren lebt.
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