Kinder- und Jugendschutz
FSM-Beschwerdestelle 2012: Beschwerdeanzahl im Vergleich zum Vorjahr fast verdoppelt
Im Jahr 2012 sind bei der Beschwerdestelle der FSM insgesamt 3.239 Beschwerden eingegangen. Damit hat sich die Anzahl im Vergleich zum Vorjahr fast verdoppelt (2011: 1.740). Am häufigsten beschwerten sich die Internetznutzer 2012 über kinder- und jugendpornografische Inhalte (30 % des Gesamtbeschwerdeaufkommens).
29.01.2013
Während im Jahr 2011 insgesamt 423 kinder- oder jugendpornografische Beschwerden eingingen, so bearbeitete die Beschwerdestelle 2012 insgesamt 958 derartige URLs. Die Missbrauchsinhalte werden auf sehr verschiedene Arten verbreitet; am häufigsten als einzelne Bilddateien (ca. 24 %). Diese einzelnen Bilder liegen meist bei kostenlosen Bilder-Upload-Diensten. Weitere Verbreitungswege derartiger Inhalte umfassten das Veröffentlichen auf Webpages (ca. 18 %), über Linkverkürzungsdienste (ca. 17 %) sowie als direkte Downloadlinks bei One-Klick-Hostern (ca. 13 %). Aus Deutschland stammende kinderpornografische Inhalte konnten durch die Hinweise der Beschwerdestelle an das Bundeskriminalamt zu 100 % entfernt werden. Bei im Ausland gehosteten Inhalten lag die Entfernungsquote bei 76 %. Gründe für die niedrigeren Abhilfezahlen im Ausland liegen möglicherweise darin, dass es nicht in jedem Land eine Beschwerdestelle im Inhope-Verbund gibt und teilweise abweichende rechtliche Einordnungen von Kinderpornografie und Jugendpornografie vorherrschen.
Trotz des Anstiegs der Gesamtbeschwerdezahlen im Jahr 2012 hat sich der Anteil der Eingaben über einfache Pornografie (408 Einzelbeschwerden, ca. 13 %) im Vergleich zum Vorjahr leicht verringert (2011: 248 Einzelbeschwerden, ca. 14 %) - gleiches gilt für rechtsextremistische Inhalte (2012: ca. 1 % / 24 Beschwerden; 2011: ca. 2 %, 33 Beschwerden). Weitere Beschwerden betrafen 2012 jugendgefährdende Inhalte, z.B. Tier- und Gewaltpornografie oder Verstöße gegen die Menschenwürde (ca. 16 %); entwicklungsbeeinträchtigende (ca. 9 %) und volksverhetzende Inhalte (ca. 5 %) sowie sonstige, außerhalb der Zuständigkeit des Jugendmedienschutz-Staatsvertrages liegende, Sachverhalte.
Von allen 2012 bei der FSM eingegangenen Beschwerden richteten sich 0,5 % gegen Mitglieder der FSM. Diese sehr geringe Zahl zeigt die effektive und erfolgreiche Betreuung, die die FSM im Bereich Jugendmedienschutz gegenüber ihren Mitgliedern ausübt. Seit Bestehen der FSM-Beschwerdestelle 1997 wurden bereits fast 21.000 Beschwerden bearbeitet.
Der Anstieg der eingegangenen Beschwerden lässt jedoch nicht den Rückschluss auf ein vermehrtes Vorkommen der genannten Inhalte im Internet zu - Gründe für ein erhöhtes Beschwerdeaufkommen können die steigende Bekanntheit der Beschwerdestelle in der Öffentlichkeit und die stetige Verbesserung der internationalen Kooperationen sein.
Internetnutzer können sich über die Website der FSM (<link http: fsm.de de beschwerdeformular _blank external-link-new-window externen link in neuem>fsm.de/de/Beschwerdeformular) beschweren oder an die gemeinsam mit eco betriebene Internet-Beschwerdestelle (www.internet-beschwerdestelle.de) wenden. Als Mitglied im internationalen Beschwerdestellen-Netzwerk INHOPE werden Beschwerden, die im Ausland gehostete kinderpornografische Inhalte betreffen, an die zuständige Partner-Hotline weitergeleitet.
Quelle: FSM e.V. vom 28.01.2013
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