Kinder- und Jugendschutz

Früher zarte Bande, heute Bondage? Neue Textsammlung der KJM zum Jugendschutz in einem sexualisierten Alltag

„Zarte Bande versus Bondage: Positionen zum Jugendmedienschutz in einem sexualisierten Alltag“ – das ist der Titel des neu erschienenen dritten Bandes der Schriftenreihe der Kommission für Jugendmedienschutz (KJM).

04.05.2011

Kinder und Jugendliche wachsen heute in einer Gesellschaft auf, in der Sexualität in den Medien präsenter ist denn je: Sei es in den Castingshows, Doku-Soaps oder Erotikformaten des Fernsehens, im globalen Internet oder in Music-Clips („Porno-Rap“) – jedes Kind kommt in der von Digitalisierung und Konvergenz geprägten Medienwelt an sexualisierte Inhalte. Die KJM, das Aufsichtsorgan über privaten Rundfunk und Telemedien, entscheidet immer wieder über Jugendschutzverstöße aus diesem Bereich.

„Die KJM problematisiert dabei, dass bei Heranwachsenden die Vorstellung von der eigenen Sexualität über drastische Bilder mitgeprägt werden kann. Gerade die in pornografischen Angeboten dargestellten Verhaltensmuster und Geschlechterrollen, wie die Unterwerfung und Demütigung von Schwächeren, Gewalt zur Steigerung des Lustempfindens und die Darstellung der Frau als auswechselbares Sexualobjekt, bergen ein großes Problempotenzial“, so der KJM-Vorsitzende Prof. Dr. Wolf-Dieter Ring. „Schließlich suchen Kinder und Jugendliche in Medien auch Antworten auf Fragen, die mit ihrer zukünftigen Rolle als Mann oder Frau zu tun haben.“

Um zum wichtigen öffentlichen Diskurs über diesen Klassiker unter den Jugendschutz-Themen beizutragen, veröffentlicht die KJM im dritten Band ihrer Schriftenreihe Positionen zur aktuellen Diskussion – von Jugendschützern, Forschern, Pädagogen und Medienmachern. Nach einem Grußwort von Bundesfamilienministerin Dr. Kristina Schröder, die die KJM darin als „starken Partner“ an ihrer Seite bezeichnet, folgen Textbeiträge und Interviews: Beispielsweise von und mit der Vorsitzenden der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien, Elke Monssen-Engberding, der Leiterin des Internationalen Zentralinstituts für das Jugend- und Bildungsfernsehen, Dr. Maya Götz, dem Leiter des Instituts für Sexualwissenschaft an der Berliner Charité, Prof. Dr. Dr. Klaus Beier oder mit dem ehemaligen RTL-Chef Prof. Dr. Helmut Thoma.

Band 3 der KJM-Schriftenreihe erscheint beim Vistas Verlag / Berlin (Preis: 16,- Euro).

Mehr Informationen: http://www.kjm-online.de/de/pub/aktuelles/publikationen/schriftenreihe.cfm

Quelle: Kommission für Jugendmedienschutz (KJM)

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