Ausschreibung

Deutscher Kinder- und Jugendhilfepreis 2022

Die Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe – AGJ schreibt den Deutschen Kinder- und Jugendhilfepreis 2022 in den Kategorien Praxispreis, Theorie- und Wissenschaftspreis sowie Medienpreis der Kinder- und Jugendhilfe aus. Der Praxispreis steht dieses Mal unter dem Thema „Kinder- und Jugendhilfe digital“.

30.03.2021

Der Ausschreibungszeitraum für den Deutschen Kinder- und Jugendhilfepreis 2022 ist der 22. März bis 22. Oktober 2021. Der Preis ist insgesamt mit 15.000 Euro dotiert. Pro Kategorie kann ein Preisgeld in Höhe von 4.000 Euro sowie ein Anerkennungsbetrag von 1.000 Euro vergeben werden.

Weitere Informationen zum Deutschen Kinder- und Jugendhilfepreis – Hermine-Albers-Preis – finden sich auf der Website der Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe – AGJ. Das Bewerbungsverfahren findet in diesem Jahr rein digital statt, ab dem 6. April 2021 stehen die Bewerbungsformulare bei der AGJ zur Verfügung.

Praxispreis: Kinder- und Jugendhilfe digital

Die Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe – AGJ schreibt den Deutschen Kinder- und Jugendhilfepreis in der Kategorie Praxispreis für das Jahr 2022 zum Thema „Kinder- und Jugendhilfe digital“ aus.

Digitale Medien gehören heute zum Aufwachsen von jungen Menschen. Sie werden von diesen selbstverständlich genutzt. Die Digitalisierung prägt als ein wesentlicher Faktor kulturelle und gesellschaftliche Teilhabe von Kindern und Jugendlichen – nicht erst, aber erst recht seit Corona.

Junge Menschen pflegen innerhalb ihres mobilen und vernetzten Medienhandelns Beziehungen, lesen, lernen, agieren in Communities, demonstrieren ihre Zugehörigkeit zu Szenen, sind Produzent(inn)en. Die Kinder- und Jugendhilfe steht an der Seite aller jungen Menschen und nimmt sich auch im Digitalen ihrer Aufgabe an, eine kinder- und jugendfreundliche Umwelt zu erhalten oder zu schaffen. Dafür stellt sie sich den Herausforderungen, die mit der Digitalisierung und Technisierung der Alltagswelten einhergehen und versucht deren Potenziale in ihre Handlungsfelder zu integrieren. Digitale Medien haben so an vielen Stellen Einzug in die Kinder- und Jugendhilfe gefunden – sei es z. B. über Online-Beratungsangebote, Foren, Chats oder Apps zu spezifischen Hilfethemen. Sie bieten neue Möglichkeiten und Wege des Kontakts mit Zielgruppen, der Beteiligung sowie der schnelleren Informationsverbreitung. Gleichzeitig sind neue Bedürfnisse junger Menschen (und ihrer Eltern) sowie kinder-, daten- und jugendschutzrelevante Aspekte bei der Schaffung und Durchführung digitaler Angebote zu beachten. Ungleiche Zugangsmöglichkeiten junger Menschen zur Nutzung digitaler Medien verschärfen zudem die bestehenden sozialen Ungleichheiten weiter.

Die Corona-Krise hat die Kinder- und Jugendhilfe noch einmal mehr vor die Herausforderung gestellt, digitale Angebote zu schaffen, zu erweitern und kreative Lösungen zu finden, um mit jungen Menschen und ihren Familien weiterhin in Verbindung zu bleiben und Kontakt zu ermöglichen. Diese Lösungen mussten aufgrund des Pandemiegeschehens kurzfristig gefunden werden, um Angebote der Kinder- und Jugendhilfe weiterhin für Kinder, Jugendliche und ihre Familien erlebbar zu machen und sie in der Krise möglichst gut zu unterstützen. Dabei entstand manch Wertvolles, was auch nach der Krise erhalten bleiben soll.

Die Kinder- und Jugendhilfe hat sich in ihren Handlungsfeldern Jugendarbeit, Jugendsozialarbeit, erzieherischer Kinder- und Jugendschutz, Förderung der Erziehung in der Familie (Frühe Hilfen, Familienbildung, Erziehungs- und Trennungsberatung), Kindertagesbetreuung, Hilfe zur Erziehung, Eingliederungshilfe für seelisch behinderte Kinder und Jugendliche, Hilfe für junge Volljährige vielfältig und kreativ digital ausgerichtet. Mit der Ausschreibung des Deutschen Kinder- und Jugendhilfepreises 2022 in der Kategorie Praxispreis zum Thema „Kinder- und Jugendhilfe digital“ will die AGJ diese neuen Entwicklungen und Lerneffekte aufgreifen, sie sichtbar machen und würdigen.

Die AGJ spricht mit dieser Ausschreibung des Praxispreises 2022 alle Akteure in der Kinder- und Jugendhilfe an. Es werden Arbeiten gesucht, die aufzeigen, welche digitalen Antworten auf die benannten Herausforderungen gefunden wurden, welchen Beitrag sie zur Weiterentwicklung von „Kinder- und Jugendhilfe digital“ leisten und wo sie dem Thema neue Impulse geben.

Theorie- und Wissenschaftspreis der Kinder- und Jugendhilfe

Ausgeschrieben wird für den Deutschen Kinder- und Jugendhilfepreis 2022 der Theorie- und Wissenschaftspreis der Kinder- und Jugendhilfe. Mit dem Preis sollen Wissenschaftler/-innen sowie Fachkräfte, insbesondere auch Nachwuchskräfte, im Bereich der Sozialen Arbeit, Erziehungswissenschaft und/oder Kinder- und Jugendhilfe für ihre Arbeit ausgezeichnet und gefördert werden. Für den Preis können fachtheoretische und wissenschaftliche Arbeiten der jüngsten Zeit eingereicht werden, die der Theorie der Kinder- und Jugendhilfe neue Impulse geben. Dabei sind auch Arbeiten gefragt, die aufzeigen, wie Erfahrungen aus der Praxis der Kinder- und Jugendhilfe in Theorie, Wissenschaft und Ausbildung aufgegriffen werden.

Die eingereichten Qualifikationsarbeiten sollen in der Regel das Niveau einer wissenschaftlich beachtlichen, schriftlichen Arbeit (Dissertation) haben. Die Dissertationsverfahren sollten in dem Zeitraum vom 18. Oktober 2019 bis 21. Oktober 2021 abgeschlossen worden sein. Die theoretische bzw. wissenschaftliche Intention der Arbeiten mit ihrem Bezug zur Kinder- und Jugendhilfe (SGB VIII) soll in einem Exposé zur schriftlichen Arbeit erläutert werden.

Medienpreis der Kinder- und Jugendhilfe

Seit 2002 verleiht die Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe – AGJ alle zwei Jahre den Medienpreis der Kinder- und Jugendhilfe. Dieser würdigt Journalist(inn)en für hervorragende publizistische Arbeiten – sei es in Tages- oder Wochenzeitungen, in regionalen oder überregionalen Medien, in Printmedien, Online-Medien oder in Rundfunk und Fernsehen –, die zu einem Verständnis der Arbeit der Kinder- und Jugendhilfe beitragen und/oder die Lebenswelten von Kindern, Jugendlichen und ihren Familien einer breiten Öffentlichkeit bewusstmachen. In diesem Zusammenhang können Journalist(inn)en nicht nur für einzelne Beiträge, sondern auch für ein kontinuierliches berufliches Engagement ausgezeichnet werden. Die Beiträge müssen im Zeitraum vom 18. Oktober 2019 bis 21. Oktober 2021 veröffentlicht worden sein.

Zum Hintergrund

Der Deutsche Kinder- und Jugendhilfepreis – Hermine-Albers-Preis – wird von den Obersten Jugend- und Familienbehörden der Länder gestiftet und vom Vorstand der Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe – AGJ alle zwei Jahre verliehen.

Ins Leben gerufen wurde er zum Andenken an das Gründungs- und Vorstandsmitglied der AGJ, Dr. Hermine Albers, und in Würdigung ihrer großen Verdienste um die Jugendwohlfahrt. Vor dem Hintergrund der fachlichen Anerkennung und Wertschätzung dieser Persönlichkeit der Jugendhilfe beschloss die Mitgliederversammlung der AGJJ – heute: Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe – AGJ – vor 60 Jahren die Begründung des Deutschen Kinder- und Jugendhilfepreises. Sinn und Zweck des Preises in den Kategorien Praxispreis sowie Theorie- und Wissenschaftspreis war es und ist es auch heute noch, dass Personen, die im Bereich der Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und ihren Familien bzw. in den Strukturen der Kinder- und Jugendhilfe tätig sind, angeregt werden, neue Konzepte, Modelle und Praxisbeispiele zur Weiterentwicklung der Theorie und Praxis der Kinder- und Jugendhilfe auszuarbeiten und darzustellen und ihre Arbeit der Fachöffentlichkeit bekannt zu machen. Dabei sollte die Weiterentwicklung der Kinder- und Jugendhilfe mit dem Namen Hermine Albers verbunden bleiben. 

Quelle: Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe – AGJ

Redaktion: Kerstin Boller

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