Kinder- und Jugendschutz

Bayern will bei Kindern das Bewusstsein für geistiges Eigentum stärken

Eine aktuelle Studie im Auftrag der Internationalen Handelskammer hat das Ausmaß des wirtschaftlichen Schadens durch Internet-Piraterie erneut deutlich gemacht. Vor diesem Hintergrund setzen sich Justizministerin Dr. Beate Merk und Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle dafür ein, dass Kindern der Wert und die Schutzwürdigkeit geistigen Eigentums frühzeitig vermittelt werden.

30.03.2010

Merk: "Vom richtigen Umgang mit geistigem Eigentum hängt die Zukunftsfähigkeit unserer Volkswirtschaft ab. Um das Bewusstsein dafür in unserer Gesellschaft noch weiter zu verankern, muss es generationenübergreifend zum Thema gemacht werden." "Eltern und Lehrkräfte sensibilisieren als Vorbilder unsere Kinder für den Schutz des Urheberrechts“, so Spaenle. 

Die Zahlen sind beeindruckend: Nach der Studie belief sich der Anteil der Kreativwirtschaft am Bruttoinlandsprodukt der EU im Jahr 2008 auf 6,9 % bzw. etwa 860 Milliarden Euro "Damit hat sie traditionelle Wirtschaftsbereiche wie die Landwirtschaft oder die chemische Industrie überholt", erklärt die bayerische Justizministerin Merk. 

Merk: "Ob Deutschland in Zukunft zu den führenden Wirtschaftsnationen gehört, wird deshalb auch davon abhängen, was wir zum Schutz des geistigen Eigentums tun. Dass Raubkopien die Filmindustrie schädigen, kann man im Vorspann jeder DVD lesen. Ein allgemeiner unsachgemäßer Umgang mit geistigem Eigentum würde jedoch der gesamten deutschen Volkswirtschaft erheblichen Schaden zufügen." 

"Geistiges Eigentum ist besonders leicht angreifbar, man kann es nicht wegsperren oder sichern wie einen körperlichen Wertgegenstand. In der Welt des Internets ist es mittlerweile kinderleicht, sich mit wenigen Mausklicks im Internet illegal Musik, Filme, Spiele oder Software herunterzuladen. Jugendliche müssen daher frühzeitig lernen, dass derartige Verletzungen des Urheberrechts keine Kavaliersdelikte sind", so die Justizministerin weiter. "Schöpferische Ideen und deren Schutz gehören untrennbar zusammen. Nur dort, wo die Rechte des geistigen Eigentums geschützt sind, lohnt es sich, kreativ zu sein und die Ergebnisse des geistigen Schaffens in marktfähige Produkte umzusetzen Dieser Zusammenhang muss unseren Kindern vermittelt werden."  

Kultusminister Dr. Spaenle hob die Bedeutung der Schulen bei der Bewusstseinsbildung für das geistige Eigentum hervor: „Unsere Lehrkräfte haben neben den Eltern in diesem sensiblen Bereich eine wichtige Vorbildfunktion. Sie sollen den Kinder vorleben, was richtig ist.“ Unterstützung können sie dabei in zentralen Fortbildungen oder durch ein Netzwerk von über 120 Experten - den sog. „MiBs“ - Medienpädagogisch-informationstechnischen Beratungslehrkräften - erhalten. 

Gerade durch die rasante Entwicklung der neuen Medien hat sich nach Einschätzung Spaenles eine neue Form des Zugangs zu Informationen und Wissen eröffnet. So sei das Angebot zu vielen Themen im Internet faszinierend, werfe aber auch große Probleme auf. „Vorsicht vor jugendgefährdenden Seiten und bei der Preisgabe persönlicher und sonstiger schützenswerter Daten - und Vorsicht vor der Verletzung des geistigen Eigentums!“, so der Minister. Manches kenne man aus seiner eigenen Schulzeit: „Wer beim Abschreiben erwischt wird, muss mit einer schlechten Note rechnen. Auch unrechtmäßiger Datenklau aus den Medien kann schwerwiegende Folgen haben. Es ist wichtig, die Schülerinnen und Schüler hier zu sensibilisieren“. 

Quelle: PM Bayrisches Staatsministerium vom 25.03.2010

asta

 

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