Digitalisierung und Medien
Antigewaltwoche: Medienkompetenz und Achtsamkeit im Kampf gegen sexualisierte Gewalt in digitalen Medien
Mecklenburg-Vorpommers Sozialministerin Stefanie Drese fordert anlässlich der Fachtagung „ON sonst OUT? – Sexualisierte Gewalt und digitale Medien“ im Rahmen der Antigewaltwoche eine höhere gesellschaftliche Sensibilisierung und Aufmerksamkeit für das Thema sexualisierte Gewalt und digitale Medien.
24.11.2017
„Wir brauchen hierzu mehr Aufklärungs- und Öffentlichkeitsarbeit – auf allen Ebenen, für alle Zielgruppen. Und wir benötigen Medienkompetenz und Kenntnis darüber, wo die Gefahren lauern und wie diese minimiert werden können. Das gilt für Kinder und Jugendliche ebenso wie für Eltern und Großeltern“, sagte Drese auf der Fachtagung „ON sonst OUT? – Sexualisierte Gewalt und digitale Medien“ am 22. November in Neubrandenburg im Rahmen der Antigewaltwoche.
Ministerin Drese verwies auf aktuelle Studien, nach denen in der Altersgruppe der 12- bis 13-jährigen mittlerweile 91 Prozent und in der Altersgruppe der 14-bis 19-jährigen sogar 96 Prozent ein Smartphone besitzen. Das biete zunächst einmal viele Vorteile vor allem mit Blick auf eine schnelle und gute Erreichbarkeit von Eltern und Kindern, so Drese.
Zunehmende Digitalisierung berge auch Gefahren
„Täter nutzen die Anonymität, um eine vertrauensvolle Beziehung herzustellen. Die Möglichkeit Inhalte hochzuladen und zu publizieren, ohne seine wahre Identität preisgeben zu müssen, erleichtert es ihnen mit Kindern und Jugendlichen in Kontakt zu treten. Viele Kinder und Jugendliche wiederum geben oft viel zu schnell Daten und persönliche Fakten von sich preis.“
Nach der Kontaktaufnahme erfolge dann oft der Wechsel zu einem privaten Chat – mit manchmal schrecklichen Folgen, wie die Ministerin mit Blick auf den Fall eines 13-jährigen Mädchens bei Wismar betonte, die im eigenen Elternhaus von zwei Erwachsenen mutmaßlich schwer sexuell missbraucht und vergewaltigt wurde.
Phänomen Sexting
Ein anderes problematisches Phänomen ist nach Ansicht der Ministerin das sogenannte Sexting. Hier versenden Kinder und Jugendliche, ob freiwillig oder gezwungen, Bilder, Texte oder Videos mit sexuellen oder intimen Inhalten von sich. Diese verbreiten sich rasant im Internet. Die Betroffenen werden bloßgestellt, erniedrigt und diffamiert.
Drese: „Unser gemeinsames Ziel muss sein, es gar nicht erst so weit kommen zu lassen. Gerade im Bereich der digitalen Medien können viele Gefahren präventiv gebannt werden. Deshalb ist der Fachtag sehr wichtig. Er wird uns alle noch stärker sensibilisieren, auf unsere Kinder zu achten und auch Familienangehörige, Freunde und Bekannte auf dieses wichtige Thema aufmerksam zu machen. Und er wird uns weiter motivieren, auf diesem Gebiet aktiv zu bleiben.“
Quelle: Ministerium für Soziales, Integration und Gleichstellung Mecklenburg-Vorpommern vom 22.11.2017
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