Digitalisierung und Medien
Allianz für den Nationalen Lesepakt wächst
20,7 Prozent der 15-Jährigen in Deutschland haben Schwierigkeiten beim Lesen – das sind die Ergebnisse der PISA-Studie 2018. Im Vergleich zur letzten Messung hat sich der Wert derjenigen, die nicht oder nicht gut lesen können, um 4,5 Prozent verschlechtert. Die Stiftung Lesen sieht dringenden Handlungsbedarf und engagiert sich für einen Nationalen Lesepakt, dessen Ziel es ist alle Kinder – unabhängig von ihrer sozialen Herkunft – zu erreichen und fürs Lesen zu begeistern.
09.12.2019
Stiftung Lesen zur PISA-Studie 2018
Dr. Jörg F. Maas, Hauptgeschäftsführer der Stiftung Lesen, sagt: „Die PISA-Ergebnisse zeigen deutlich, dass dringender Handlungsbedarf besteht. Wir müssen zügig das Engagement für Bildung in Deutschland ausbauen. Eine besondere Bedeutung kommt dabei der Förderung der Lesekompetenz zu. Sie ist die Grundlage für den Bildungserfolg eines jeden Kindes.“
Die Stiftung Lesen setzt sich dafür ein, neue Kooperationen und Strukturen zu etablieren, die die bundesweite Leseförderung verbessern. Ziel ist ein Nationaler Lesepakt, der alle Kinder – unabhängig von ihrer sozialen Herkunft – erreicht und fürs Lesen begeistert.
Aufruf zum Nationalen Lesepakt
Bereits im Oktober hat die Stiftung Bundes- und Landesregierungen, Kommunen, Arbeitgeber- und Arbeitnehmerverbände, Gewerkschaften, Interessensvertretungen von Eltern, pädagogische Fachkräfte, Bibliotheken, Verlage, Medienhäuser, den Buchhandel, Kinderärzte, Sozialverbände und Kirchen eingeladen, sich gemeinsam zu engagieren. Seit dem Aufruf zum Nationalen Lesepakt wächst die Allianz derer, die 2020 einen Bildungsgipfel und öffentlichkeitswirksame Maßnahmen für das Lesen umsetzen möchten.
Leseförderung geht alle an
Dr. Maas begrüßt diese Entwicklung: „Wir freuen uns über die gute Resonanz auf unseren Appell und setzen auf weitere Unterstützung. Leseförderung geht alle an – nur gemeinsam kann gewährleistet werden, dass alle Menschen in Deutschland lesen können.“
Dass hier noch viel Nachholbedarf besteht, zeigt auch die aktuelle Vorlesestudie der Stiftung Lesen. Ein Drittel der Eltern liest ihren Kindern nicht oder zu selten vor. Besonders benachteiligt sind Kinder von Eltern mit formal niedriger Bildung. Die Konsequenzen bleiben für die Kinder ein Leben lang spürbar: Das Lesen lernen fällt ihnen schwer und sie haben Schwierigkeiten das Gelesene zu verstehen. Der Zugang zu Bildung bleibt ihnen dadurch häufig verwehrt.“
Quelle: Stiftung Lesen vom 02.12.2019
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