Demokratie

Schülerwettbewerb „Jugend debattiert“: Demokratie lebt von Debatte

Der Schülerwettbewerb ‚Jugend debattiert‘ ist eine Initiative, um Schülerinnen und Schüler für die Demokratie zu begeistern. Das Bundesbildungsministerium hat nun die Förderung verstärkt und stellt in den nächsten beiden Jahren mehr als 1,3 Millionen Euro zur Verfügung. Zuletzt haben rund 200.000 Schülerinnen und Schüler jährlich an mehr als 1.300 Schulen teilgenommen.

28.02.2020

Am 18. Februar 2020 verfolgten der Parlamentarische Staatssekretär bei der Bundesministerin für Bildung und Forschung, Thomas Rachel, und die Nordrhein-Westfälische Schulministerin, Yvonne Gebauer, eine Schülerdebatte am Theodor-Fliedner-Gymnasium in Düsseldorf-Kaiserswerth.

Junge Menschen für Demokratie begeistern

Dazu erklärt der Parlamentarische Staatssekretär Thomas Rachel: „Der Schülerwettbewerb ‚Jugend debattiert‘ ist eine herausragende Initiative, um Schülerinnen und Schüler für die Demokratie zu begeistern. Daher verstärken wir jetzt seine Förderung. Damit werden künftig mehr Schülerinnen und Schüler an dem bekannten Debattier-Wettbewerb teilnehmen können. Gerade in Zeiten, in denen die Demokratie Gefährdungen ausgesetzt ist, ist es wichtig, an den Schulen zu vermitteln, was für einen Wert unsere Demokratie hat. ‚Jugend debattiert‘ vermittelt Grundlagen der Demokratie: sich mit unterschiedlichen Meinungen auseinander zu setzen, die eigene Meinung vorzutragen - und am Ende zu einem Kompromiss zu kommen.“

Mit Worten Streitfragen lösen

Schulministerin Yvonne Gebauer: „Ich freue mich, dass wir durch gute Zusammenarbeit zwischen Bund, Ländern und beteiligten Stiftungen mit unserer neuen Vereinbarung den Wettbewerb ‚Jugend debattiert‘ fortsetzen und stärken. Der Wettbewerb regt an, sich mit aktuellen politischen Fragestellungen zu beschäftigen und zeigt, wie man auch bei Streitfragen im Sinne einer demokratischen Debattenkultur stets miteinander im Gespräch bleibt. Gerade in der heutigen Zeit ist es elementar, dass Schülerinnen und Schüler sich bewusst sind über den gesellschaftlichen Wert von Debatten, die auch bei unterschiedlichen Meinungen respektvoll auf Augenhöhe ausgetragen werden, und das nötige Handwerkszeug lernen, mit dem Instrument des Wortes Streitfragen zu lösen. Über den Wettbewerb hinaus werden auf diese Weise die Meinungsbildung und die kommunikativen Fähigkeiten gestärkt.“

Dr. h.c. Frank-Jürgen Weise, Vorstandsvorsitzender der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung erläutert: „Die Hertie-Stiftung freut sich sehr über die Förderung von ‚Jugend debattiert‘ durch das Bundesbildungsministerium. Für uns ist es auch eine Bestätigung, ein überzeugendes Programm geschaffen zu haben, das nun langfristig verankert werden kann. Das wäre allein durch die Zusammenarbeit der Stiftungen mit den Ländern nicht möglich gewesen.“

Hintergrund

Der Schülerwettbewerb „Jugend debattiert“ fördert die Debattenkultur. Schülerinnen und Schüler aller Schulformen werden ermutigt, in Rede und Gegenrede Position zu beziehen, Meinungen zu hinterfragen und andere Perspektiven einzunehmen. Die Debatte fördert das eigene Sprachvermögen, die Persönlichkeit und die Fähigkeit zur gesellschaftspolitischen Willensbildung. Dabei gibt es klare Regeln.

„Jugend debattiert“ verbindet das Training im Unterricht mit einem bundesweiten Wettbewerb. Teilnehmen können Schülerinnen und Schüler ab der 8. Klasse in zwei Altersgruppen. Das Format hat sich in allen Ländern etabliert. Durch die Einbindung in den Unterricht haben in den letzten Jahren rund 200.000 Schülerinnen und Schüler jährlich an mehr als 1.300 Schulen teilgenommen. Davon waren zwei Drittel Schülerinnen und Schüler an Gymnasien. Seit 2015 wird „Jugend debattiert“ in angepasster Form auch für Sprachlerngruppen (Schüler und Schülerinnen, die weniger als zwei Jahre Deutsch lernen) angeboten. Damit erreicht der Wettbewerb ein breites Publikum.

Mit Zustimmung der Länder hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) den Wettbewerb zum 1. August 2019 in die Bundesförderung aufgenommen. Bis Ende 2020 stellt das BMBF hierfür rund 730.000 Euro zur Verfügung. Für die Vergrößerung der Reichweite des Wettbewerbs stellt das BMBF ab 2020 weitere 500.000 Euro jährlich zur Verfügung. Partner des Wettbewerbs sind die Gemeinnützige Hertie-Stiftung und die Heinz Nixdorf Stiftung sowie die Kultusministerien und Parlamente der Bundesländer.

Der Schülerwettbewerb „Jugend debattiert“ ist eine Initiative des Bundespräsidenten und steht unter seiner Schirmherrschaft.

Das Theodor-Fliedner-Gymnasium hat 2017 mit „Jugend debattiert“ in Sprachlerngruppen begonnen und ist seit diesem Schuljahr (2019/20) teilnehmende Schule. Das Kollegium hat inzwischen 14 Lehrkräfte für den Wettbewerb fortgebildet und einstimmig einen jährlichen „Jugend debattiert-Projekttag“ für die 8. Klasse beschlossen. Der Projekttag soll die Schülerinnen und Schüler für die Teilnahme begeistern.

Weitere Informationen: www.jugend-debattiert.de

Quelle: Bundesministerium für Bildung und Forschung vom 18.02.2020

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