Demokratie

PHINEO zur Mitte-Studie: Zusammenhalt stärken!

Laut PHINEO ist die Zivilgesellschaft in Deutschland das tagtäglich pulsierende Herz der Demokratie. Darum befürwortet das Analyse- und Beratungshaus für wirkungsvolles gesellschaftliches Engagement ein Demokratiefördergesetz, das die finanzielle und strukturelle Basis für die Zivilgesellschaft verbreitert.

07.05.2019

Die Mitte-Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung untersucht alle zwei Jahre, wie weit rechtsextreme und menschenfeindliche Einstellungen in die Mitte der Gesellschaft eingedrungen sind. Die neuesten Ergebnisse zeigten, dass jeder zweite Befragte zur Abwertung von Asylsuchenden neigt. Es ist kein Alarmismus, darin Gefährdungspotenziale für den Zusammenhalt einer Gesellschaft zu erkennen, in der die Vielfalt und der gute Umgang mit der Vielfalt noch nicht in gleichem Maße wachsen. Die Suche nach den Ursachen von Einstellungen ist so weitreichend wie die Suche nach geeigneten Ansätzen, wie diese Gefährdungspotenziale zurückgedrängt werden können.

Eine starke und stabile Zivilgesellschaft kann die Demokratie nachhaltig sichern. Das sieht auch die Bundesfamilienministerin Franziska Giffey so: „Die Förderung einer lebendigen Zivilgesellschaft, die sich für unsere Demokratie, für Menschenrechte und gegen Vorurteile einsetzt, ist eine Daueraufgabe.“

Demokratieförderungsgesetz jetzt

Die Ministerin erneuerte anlässlich der Veröffentlichung der Studie ihre Forderung nach einem Demokratiefördergesetz. Sie hatte zuletzt nach den fremdenfeindlichen Demonstrationen in Chemnitz ein Gesetz zur Förderung der Demokratie gefordert.

Farhad Dilmaghani, Leiter des Teams Öffentlicher Sektor bei PHINEO, betont die Bedeutung eines entsprechenden Gesetzes: „Die Zivilgesellschaft in Deutschland ist das tagtäglich pulsierende Herz der Demokratie. Darum ist ein Demokratiefördergesetz wichtig, das die finanzielle und strukturelle Basis für die Zivilgesellschaft verbreitert. Wer die demokratische Mitte stärken will, muss langfristig Geld zur Verfügung stellen und auch die soziale Wirkung der eingesetzten Gelder nachhalten.“

So stärkt die Zivilgesellschaft den gesellschaftlichen Zusammenhalt

Eine Gesellschaft mit starkem Zusammenhalt verfügt über starke soziale Bande. Gerade die Zivilgesellschaft schafft Räume, in denen alltäglich diese sozialen Bande geknüpft werden.

  1. Bande zwischen Menschen mit gemeinsamer Erfahrung von Marginalisierung und Ausgrenzung – u.a. durch Empowerment-Ansätze finden sie zusammen, schaffen sich Selbsthilfestrukturen, treten für ihr Recht auf gleichberechtigte Teilhabe ein.
  2. Bande zwischen Menschen, die ganz unterschiedliche Biografien und Zugangschancen haben – u.a. Begegnungs- und Bildungsansätze bauen Brücken zwischen Menschen, die häufig wenig Berührungsprunkte haben, sich ggf. fremd sind oder gar (gegenseitig) Vorurteile und Vorbehalte haben.
  3. Bande zwischen Menschen, die für ihre Rechte und die der anderen eintreten wollen – u.a. Kinder- und Jugendbeteiligungsansätze schaffen Zugänge zu Mitbestimmung und bauen Berührungsängste mit der Politik ab.

Themenreport „Gesellschaftlicher Zusammenhalt“ erscheint Ende 2019

„Dieser Zivilgesellschaft wollen auch wir von PHINEO weiterhin den Rücken stärken“, erklärt Sven Braune, Leiter des PHINEO-Projektes „Gesellschaftlicher Zusammenhalt“. Noch in diesem Jahr wird PHINEO einen neuen Themenreport vorlegen und darin Projekte vorstellen, die sich gegen Diskriminierung und für Zusammenhalt und politische Teilhabe stark machen.

Sven Braune unterstreicht: „Die Mitte-Studie führt uns vor Augen: das Engagement der Zivilgesellschaft wird gebraucht, verdient Wertschätzung und Unterstützung - nicht nur der öffentlichen Hand! Auch Stiftungen, Wirtschaftsunternehmen und GroßspenderInnen sind gefragt, dieses Engagement nachhaltig zu fördern. Wir unterstützen sie dabei mit Ideen und Good-Practice.“

PHINEO wird bei dieser Arbeit maßgeblich von dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie der DFL Stiftung unterstützt.

Quelle: PHINEO gAG vom 03.05.2019

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