Demokratie

Junge Geflüchtete gestalten politische Jugendbildung für eine starke Demokratie

Das Projekt „Empowered by Democracy“ feierte am Abend des 25. September 2019 sein Finale unter dem Motto: „Alle an einem Tisch – Erfahrungen teilen, voneinander lernen“. Über 100 Gäste aus dem ganzen Bundesgebiet folgten der Einladung des Bundesausschuss Politische Bildung (bap) e.V. nach Berlin. Als Teamerinnenn und Teamer der politischen Jugendbildung gestalteten junge Menschen mit und ohne Fluchthintergrund den Abend.

27.09.2019

Juliane Seifert, Staatssekretärin im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ), betonte in ihrer Rede, wie wichtig politische Bildung für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die Weiterentwicklung der Demokratie sei. „Engagement und Teilhabe halten unsere Demokratie aufrecht und unser Miteinander am Leben“, so Seifert.

Was bedeutet ein gutes Zusammenleben in Deutschland?

In einer Gesprächsrunde diskutierte der Moderator Michel Abdollahi mit Asem Alsayjare, Referent der Landeszentrale für politische Bildung Mecklenburg-Vorpommern und den Teamer/-innen Kinda Muhsen, Joudi Muhsen und Ahmad Alkridi. Die drei jungen Teamer/-innen sind erst vor rund drei Jahren nach Deutschland gekommen und haben sich in kurzer Zeit zu politischen Bildner/-innen weitergebildet. Sie diskutierten über die Frage, was ein gutes Zusammenleben in Deutschland bedeutet und was junge Menschen mit Fluchterfahrung stärkt, um sich in demokratische Debatten erfolgreich einbringen zu können.

Politische Jugendbildung braucht eine dauerhaft finanzierte Struktur

Barbara Menke, Vorsitzende des Bundesausschuss Politische Bildung betonte, wie wichtig eine ausreichend und dauerhaft finanzierte bundesweite Struktur der außerschulischen politischen Jugendbildung ist, um sich für eine vielfältige Gesellschaft und ein friedliches Zusammenleben ohne Hass, Hetze und Ausgrenzung einzusetzen. Qassim Alhumayyer, der vor dem Krieg in Syrien nach Deutschland geflohen ist, sagte: „Die politische Bildung hat vieles für mich getan. Die Erfahrung, innerhalb nur eines Jahres vom Teilnehmer zum Teamer der politischen Bildung zu werden, war großartig. Das war Empowerment!“.

Über 3.500 Jugendliche nahmen an Angeboten teil

Politische Jugendbildung zielt darauf ab, jungen Menschen in Deutschland zu gesellschaftlicher und politischer Teilhabe zu befähigen - unabhängig von Herkunft, Staatsbürgerschaft oder Sprachkenntnissen. Das Projekt „Empowered by Democracy“ leistet dazu einen wichtigen Beitrag, indem es Formate der politischen Bildung für junge Menschen mit und ohne Fluchterfahrung initiiert. Im Rahmen des Projekts nahmen über 3.500 Jugendliche an innovativen Angeboten der politischen Bildung in ganz Deutschland teil. In der Begegnung entwickelten sie ihr Verständnis für verschiedene Meinungen, Lebensentwürfe und Werthaltungen. In Empowerment-Formaten stärkten sie ihre Handlungsfähigkeit in der Demokratie.

Die Projektlaufzeit begann im März 2017 und endet im Dezember 2019.

Hintergründe zum Projekt

Projektträger ist der Bundesausschuss Politische Bildung (bap) e. V. Umgesetzt wird „Empowered by Democracy“ von den Trägern Arbeitsgemeinschaft katholisch-sozialer Bildungswerke (AKSB), Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten (AdB), Bundesarbeitskreis ARBEIT UND LEBEN (AL), Deutscher Volkshochschul-Verband (DVV), Evangelische Trägergruppe für gesellschaftspolitische Jugendbildung (et) und Verband der Bildungszentren im ländlichen Raum (VBLR). Die Evangelische Trägergruppe für gesellschaftspolitische Jugendbildung hat die Gesamtkoordination des Projekts übernommen. Die umsetzenden Träger sind Mitglieder der GEMINI (Gemeinsame Initiative der Träger politischer Jugendbildung im Bundesausschuss Politische Bildung). Gefördert wird das Projekt aus Mitteln des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb).

Quelle: „Empowered by Democracy“, Bundesausschuss Politische Bildung (bap) vom 27.09.2019

Redaktion: Kerstin Boller

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