Demokratie

Heute im Bundestag: Schutz des jüdischen Lebens in Deutschland

Die Fraktionen von CDU/CSU, SPD und FDP sowie auch die Fraktionen Die Linke und Bündnis 90/Die Grünen rufen die Bundesregierung zum Schutz und zur Förderung des wiederentstandenen vielfältigen jüdischen Lebens in Deutschland und zur Entschlossenheit gegen Antisemitismus auf. Angesprochen sind neben dem Schulunterricht auch die Träger der außerschulischen Bildung, insbesondere der politischen und historisch-politischen Bildung.

26.04.2018

Der Geschichts- und Religionsunterricht in den Schulen müsse diesem Auftrag gerecht werden, heißt es in dem  Antrag der Fraktionen von CDU/CSU, SPD und FDP (PDF, 426 KB), der am 26. April auf der Tagesordnung des Bundestagsplenums steht. Dies gelte ebenso für die Träger der außerschulischen Bildung, insbesondere der politischen und historisch-politischen Bildung, die nicht zuletzt mit Blick auf die Integration hier ankommender Menschen entsprechend ausgestattet sein müssen.

Geschichtliche Bildung über Shoah und die deutsche historische Verantwortung

„Gerade bei Menschen, die keine fundierte geschichtliche Bildung genossen haben oder wenn Bildungspläne in den Heimatstaaten bewusst geschichtsverklärend sind oder sogar falsche historische Informationen verbreiten, muss geschichtliche Bildung über die Shoah und die deutsche historische Verantwortung wichtiger Bestandteil sein“, schreiben die Abgeordneten. Auch dem neu geschaffenen Amt des Beauftragten der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus komme hierbei eine besondere Bedeutung zu.

Beziehungen zwischen Israel und Deutschland

Mit Blick auf den 70. Jahrestag der Gründung des Staates Israel fordern Union, Sozialdemokraten und Liberale die Bundesregierung auf, „die herausragenden Beziehungen und politischen Verbindungen zwischen Deutschland und Israel weiter zu erhalten, zu vertiefen, auszubauen und zu fördern“ sowie weiterhin für die Existenz und die legitimen Sicherheitsinteressen des Staates Israel als zentrales Prinzip der deutschen Außen- und Sicherheitspolitik einzutreten.

Außerdem bekennen sich die Abgeordneten weiterhin zu einer Lösung des Nahostkonfliktes auf Basis einer Zweistaatenlösung, „einem jüdischen und demokratischen Staat Israel in anerkannten und dauerhaft sicheren Grenzen sowie einem unabhängigen, demokratischen und lebensfähigen palästinensischen Staat, die Seite an Seite in Frieden und Sicherheit leben“. Die Bundesregierung müsse insbesondere jenen Kräften im Nahen und Mittleren Osten entgegenwirken, „die das Existenzrecht Israels mit teils aggressiver Rhetorik in Frage stellen oder die Sicherheit Israels offen bedrohen“.

Auch die Fraktionen Die Linke und Bündnis 90/Die Grünen rufen die Bundesregierung dazu auf, das vielfältige jüdische Leben als wichtigen Bestandteil des heutigen Deutschlands zu schützen und zu fördern sich auch in Zukunft entschlossen und mit allen Mitteln des demokratischen Rechtsstaats dem Antisemitismus entgegenzustellen. Die Politische Bildung müsse diesem Auftrag weiterhin gerecht werden und entsprechend ausgestattet sein. Auch sie betonen in ihrem gemeinsamen Antrag (PDF, 902 KB): "Dies gilt auch mit Blick auf die Integration hier ankommender Menschen".

Quelle: Deutscher Bundestag, hib – heute im bundestag Nr. 263 vom 25.04.2018 und Nr. 272 vom 26.04.2018

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