Demokratie

BfDT-Jugendkongress: 300 engagierte junge Menschen vernetzen sich

Das von der Bundesregierung im Jahr 2000 initiierte Bündnis für Demokratie und Toleranz – gegen Extremismus und Gewalt (BfDT) veranstaltete vom 20. bis 24. Mai den Jugendkongress, zu dem rund 300 engagierte Jugendliche und junge Erwachsene aus ganz Deutschland kamen und das vielfältige Veranstaltungsprogramm besuchten. Zum Abschluss des Kongresses wurden Botschafter für Demokratie und Toleranz ausgezeichnet.

27.05.2019

Unter dem Motto „Die Würde des Menschen ist unantastbar – 70 Jahre Grundgesetz“ setzten sich die 300 Teilnehmenden in rund 50 Workshops und Außenforen mit unterschiedlichen Formen zivilgesellschaftlichen Engagements auseinander und konnten sich mit anderen Ehrenamtlichen vernetzen. Marika Hildebrand, eine Teilnehmerin einer Schülergruppe aus Hessen zeigte sich begeistert: „Ich hatte hier die tolle Möglichkeit junge Menschen zu treffen, die äußerst interessiert an Politik sind, was in der Schule oder dem Freundeskreis nicht so finde. Außerdem konnte ich sehr vielfältige Lebenssituationen von jungen Menschen kennenlernen, die ich so nie getroffen hätte. Das hilft, andere Sichtweisen besser nachvollziehen zu können.“

Bedeutung der Menschenwürde für den gesellschaftlichen Zusammenhalt

Anna Kessler, Mitglied des JETZT e.V. leitete einen Workshop zu Hassrede und Fake News und betonte, dass im postfaktischen Zeitalter die Würde des Menschen durch Aktivitäten im Netz sehr verletzt werden kann, weshalb es wichtig ist, dies zu besprechen und zu kritisieren. Dafür bat der Juko mit den jungen offenen Menschen eine super Plattform.

Der Leiter der Geschäftsstelle des BfDT, Dr. Gregor Rosenthal, betonte: „Der alljährlich stattfindende Jugendkongress ermöglicht uns, den engagierten Jugendlichen in Deutschland die Anerkennung zu schenken, die sie verdienen. Mit Ihrem vielfältigen Engagement halten sie nicht nur unsere Demokratie lebendig, sondern sind gleichzeitig Vorbild und Motivator, und dies auch nicht nur für ihre Altersgruppe. Zum 70. Jubiläum des Grundgesetzes gibt es für die jungen Menschen in diesem Jahr Angebote, die sich mit zentralen Inhalten des Grundgesetzes wie der Menschenwürde und ihrer Bedeutung für den gesellschaftlichen Zusammenhalt beschäftigen. Wir möchten unsere Gäste aus ganz Deutschland und den unterschiedlichsten Engagementbereichen dabei unterstützen, auch zukünftig eine demokratische, vielfältige und diskriminierungsfreie Gesellschaft aktiv mitzugestalten.“

Qualifizierung, Demokratie- und Toleranzförderung

Ziel des jährlich veranstalteten BfDT-Jugendkongresses ist die Würdigung des besonderen Engagements der Jugendlichen bei der praktischen Demokratie- und Toleranzförderung. Zudem sollen die Teilnehmenden die Gelegenheit zur weiteren Qualifizierung bei ihrem Engagement erhalten und sich partizipativ mit wichtigen gesellschaftspolitischen Themenstellungen aus ihrer praktischen Arbeit auseinandersetzen.

Auszeichnung der „Botschafter für Demokratie und Toleranz“

Abschluss des Jugendkongresses war der Festakt zur Feier des Grundgesetzes am 23. Mai, den die Teilnehmenden mit weiteren Gästen aus Politik und Zivilgesellschaft begingen. Der Höhepunkt des Festaktes war die Auszeichnung der „Botschafter für Demokratie und Toleranz“. Mit diesem Preis werden jährlich bis zu fünf Einzelpersonen oder Initiativen gewürdigt, die sich in besonderer Weise um Demokratie und Toleranz in Deutschland verdient gemacht haben.

„Wichtige Säulen unserer gelebten Verfassung!“

Der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister des Innern, für Bau und Heimat, Marco Wanderwitz, und der Parlamentarische Staatssekretär bei der Bundesministerin der Justiz und für Verbraucherschutz, Christian Lange, überreichten die Auszeichnungen, in diesem Jahr vor dem Hintergrund des 70. Jahrestages des Grundgesetzes.
 
Vom Engagement der ausgezeichneten Personen und Initiativen zeigten sich Lange und Wanderwitz, beide Mitglieder des BfDT-Beirats, beeindruckt. „70 Jahre Grundgesetz sind eine Erfolgsgeschichte. Bürgerschaftliches Engagement und Einsatz für Freiheit und Menschenwürde – dies sind dabei wichtige Säulen unserer gelebten Verfassung!“ sagte Wanderwitz. „Demokratie ist kein Naturereignis, sie muss immer wieder neu ausgefüllt und verteidigt werden. Denn gesellschaftlicher Zusammenhalt und die unantastbare Menschenwürde sind das, was wirklich zählt“, so der Parlamentarische Staatssekretär weiter.

Stärkung der freiheitlich demokratischen Grundordnung

„Unsere Demokratie braucht Menschen, die sich engagieren und unsere Werte leben“, so Lange. „Ich freue mich, dass auch dieses Jahr Menschen und Initiativen ausgezeichnet werden, die mit dazu beitragen, unsere Werte zu festigen und menschenverachtenden Thesen klar entgegen zu treten. Eine bessere Stärkung unserer freiheitlich demokratischen Grundordnung kann man sich kaum vorstellen.“

Die Botschafter für Demokratie und Toleranz 2019 sind

  • Dietlind Grabe-Bolz, Gießen
  • Leila Younes El-Amaire, Berlin
  • Dr. Elio Adler, Berlin
  • YouthNet - Jugendnetzwerk für München, München
  • Selahattin-Burak Yilmaz, Duisburg

Weitere Informationen zum Jugendkongress und den Botschaftern finden sich auf der Webseite des BfDT.

Hintergrund

Das von der Bundesregierung am 23. Mai 2000 gegründete Bündnis für Demokratie und Toleranz - gegen Extremismus und Gewalt (BfDT) lädt jedes Jahr zum Festakt zur Feier des Grundgesetzes am 23. Mai ein und verleiht dort die Auszeichnung „Botschafter für Demokratie und Toleranz“ für außergewöhnliches zivilgesellschaftliches Engagement für Demokratie und Toleranz. Mit der Auszeichnung würdigt das BfDT das Engagement der fünf Botschafterinnen und Botschafter öffentlich und macht darauf aufmerksam, dass jede/-r Einzelne etwas für eine lebendige Demokratie beitragen kann. Seit 2011 ist die Geschäftsstelle des BfDT Teil der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb.
 
Das BfDT wurde von den Verfassungsministerien ins Leben gerufen, um der Zivilgesellschaft in Deutschland eine inhaltliche Unterstützung zur Seite zu stellen. Als bundesweiter Ansprechpartner ist das Bündnis für die Zivilgesellschaft da, unterstützt durch Kooperationen, führt öffentlichkeitswirksame Wettbewerbe, Auszeichnungen und Veranstaltungen durch und vernetzt zivilgesellschaftliche Akteure untereinander, um Kompetenzen zu stärken. Als Impulsgeber geht es gezielt auf einzelne Akteure zu, um Fragestellungen, in denen ein besonderer zivilgesellschaftlicher Handlungsbedarf besteht, ins öffentliche Bewusstsein zu rücken und gemeinsam mit unterschiedlichen Partnern möglichst praxisorientierte Lösungsansätze und -strategien zu entwickeln. Nicht zuletzt fungiert das Bündnis durch den Beirat des BfDT, in dem u.a. alle Bundestagsfraktionen vertreten sind, als Mittler zwischen Politik und Zivilgesellschaft und bringt die Themen und Bedürfnisse der Zivilgesellschaft auf die tagespolitische Agenda. Seit 2011 ist die Geschäftsstelle des BfDT Teil der Bundeszentrale für politische Bildung.

Quelle: Bundeszentrale für politische Bildung vom 24.05.2019

Back to Top