Stillende und Corona

WHO empfiehlt Fortsetzung des Stillens auch während einer COVID-19-Infektion und nach einer COVID-19-Impfung

Das Stillen hat für Mutter und Kind viele Vorteile und muss auch während einer COVID-19-Infektion oder nach einer COVID-19-Impfung der Mutter nicht eingestellt werden. Das COVID 19 verursachende Virus wurde einer bislang begrenzten Anzahl an Studien zufolge bisher nicht in Muttermilch nachgewiesen. Dies deutet darauf hin, dass die Fortsetzung des Stillens unter Einhaltung der empfohlenen Vorsichtsmaßnahmen selbst im Falle einer COVID-19-Infektion der Mutter sicher ist. Darauf weißt nun die WHO hin.

13.08.2021

Impfung einer Mutter zu ihrem Schutz vor COVID-19 keine Gefahr für ihren Säugling

Darüber hinaus geht aus der bislang verfügbaren Evidenz und dem verfügbaren Wissen über COVID-19-Impfstoffe hervor, dass die Impfung einer Mutter zu ihrem Schutz vor COVID-19 keine Gefahr für ihren Säugling darstellt. Stillende Mütter, die eine COVID-19-Impfung erhalten haben, weisen in ihrer Milch Antikörper auf, die sogar helfen könnten, ihre Säuglinge vor einer Infektion mit dem Virus zu schützen.

Die Raten ausschließlichen Stillens in der Europäischen Region der WHO (die 53 Länder umfasst) sind von allen Regionen der WHO die niedrigsten: lediglich 13% aller Säuglinge werden in den ersten sechs Monaten ausschließlich gestillt. Unterdessen ist nur ein Drittel der erwachsenen Bevölkerung in der Region vollständig gegen COVID-19 geimpft, während die Delta-Variante in der Region dominant wird und die COVID-19-Fälle die 60 Millionen-Marke übersteigen.

WHO/Europa ruft stillende Mütter eindringlich dazu auf, sich gegen COVID-19 impfen zu lassen

Anlässlich der Weltstillwoche ruft WHO/Europa stillende Mütter eindringlich dazu auf, sich gegen COVID-19 impfen zu lassen, sobald sie nach den nationalen Impfplänen an der Reihe sind. Die WHO empfiehlt nicht, das Stillen in Zusammenhang mit einer COVID-19-Impfung einzustellen. Stillen ist eines der wirksamsten Mittel, um die Gesundheit und das Überleben eines Kindes zu gewährleisten. Gleichzeitig sorgt es für den Aufbau von Antikörpern und bietet allgemeinen Schutz.

Natasha Azzopardi Muscat, Direktorin der Abteilung Gesundheitspolitik und Gesundheitssysteme der Länder bei WHO/Europa, erklärt: „Als Mutter, die alle ihre drei Kinder gestillt hat, weiß ich aus eigener Erfahrung, dass Muttermilch eine der besten Nahrungsquellen für Säuglinge ist, auch für solche, deren Mütter sich bestätigtermaßen mit COVID-19 infiziert haben oder bei deren Müttern ein entsprechender Verdacht besteht. Solange eine infizierte Mutter angemessene Vorsichtsmaßnahmen ergreift, kann sie ihr Baby weiterhin stillen.

Muttermilch enthält Antikörper und andere immunologische Vorteile, die vor Atemwegserkrankungen schützen können. Es gibt zunehmend Belege dafür, wie wichtig das Stillen für das Wachstum, die Entwicklung und die Gesundheit eines Kindes ist, und dass es vor Adipositas und nichtübertragbaren Krankheiten im späteren Lebensverlauf schützt.

Der Nutzen der Interaktion zwischen einer stillenden und nährenden Mutter und ihrem Säugling für die Prävention von Infektionen und die Förderung von Gesundheit und Entwicklung ist von besonderer Bedeutung, wenn Gesundheits- und andere gemeindenahe Leistungen aufgrund der Pandemie unterbrochen oder beschränkt sind.“

Die WHO empfiehlt aktuell, dass Frauen mit COVID-19 stillen können, wenn sie dies möchten, doch sollten sie Vorsichtsmaßnahmen ergreifen, darunter etwa:

  • die Beachtung der Atemhygiene während des Stillens, etwa durch das Tragen einer Schutzmaske oder die Bedeckung von Mund und Nase;
  • das Waschen der Hände mit Wasser und Seife für 20 Sekunden vor und nach dem Berühren des Säuglings;
  • die routinemäßige Reinigung und Desinfektion von berührten Oberflächen.

Quelle: WHO-Regionalbüro für Europa vom 04.08.2021

Back to Top