Umwelt und Klima

Plan International sieht Ziele der Agenda 2030 in Gefahr

Die nachhaltigen Entwicklungsziele der Agenda 2030 dürften nicht Opfer von Corona werden. Vielmehr müssten die Geberländer die finanziellen Mittel für die Schwächsten aufstocken, fordert das Kinderhilfswerk Plan International. Insbesondere junge Mädchen und Frauen seien den Risiken der Covid-19-Pandemie oftmals hilflos und in besonderer Weise ausgesetzt.

29.04.2020

Plan International sieht die Ziele der Agenda 2030 in Gefahr. Diese bildet bis 2030 die Grundlage für weltweiten wirtschaftlichen Fortschritt im Einklang mit sozialer Gerechtigkeit und nachhaltigem Umgang mit Ressourcen. „Wir laufen jetzt große Gefahr, die nachhaltigen Entwicklungsziele und die Agenda 2030 aus den Augen zu verlieren“, warnt Maike Röttger, Vorsitzende der Geschäftsführung von Plan International Deutschland. „Schon vor der Corona-Krise war der Bedarf an finanziellen Mitteln für Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe deutlich höher als die verfügbaren Ressourcen. Wenn wichtige Geberländer sich jetzt nur auf ihre eigenen Probleme fokussieren, dann werden vor allem Mädchen und junge Frauen in den Krisenregionen die großen Verliererinnen der Covid-19-Pandemie sein. Das Ausmaß der Gewalt gegen Mädchen und Frauen hat zugenommen, unter anderem weil Schulen geschlossen sind. Frauen machen außerdem 70 Prozent der Beschäftigten im Gesundheits- und Sozialwesen aus, sie sind damit exponentiell der Gefahr einer Covid-19-Infektion ausgesetzt.“

Versprechen für soziale Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit

Unterschrieben wurde die Agenda 2030 neben der Bundesregierung von allen UN-Mitgliedsstaaten. Das Regelwerk verpflichtet sie dazu, bis 2030 die 17 Nachhaltigkeitsziele umzusetzen – und ist damit das größte Versprechen, das sich die Welt gegeben hat, um soziale Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit umzusetzen. „Die Bundesregierung muss deshalb bestehende Programme weiter finanzieren, uns Hilfsorganisationen erlauben, die Mittel flexibel einzusetzen und zusätzliche Mittel für denen Einsatz gegen die Coronavirus-Pandemie zur Verfügung zu stellen“, sagt Maike Röttger. „Wenn wir jetzt nicht sehr schnell Projekte zum Kinderschutz und zur Prävention von geschlechtsspezifischer Gewalt ins Leben rufen, dann wird die Zukunft von Millionen Mädchen und jungen Frauen zerstört werden.“

Folgen der Coronavirus-Pandemie verheerend

Schon jetzt sind die Folgen der Coronavirus-Pandemie verheerend. Die Corona-Krise bringt nicht nur hierzulande Krankheit und Tod, sie hat bereits für massive Ausfälle bei der Erfüllung der nachhaltigen Entwicklungsziele gesorgt. „Die Armut steigt, und sie wird noch viel dramatischer zunehmen als wir es uns bei der Gestaltung der Agenda 2030 jemals hätten vorstellen können. ,Wir lassen niemanden zurück‘ – dieser wichtige Leitsatz der Nachhaltigkeitsziele darf nicht ein weiteres Opfer des Virus werden.“

Quelle: Plan International e.V. vom 17.04.2020

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