Niedersachsen

Kabinett stimmt Bund-Länder-Vereinbarung zur Umsetzung des Aufholpaketes zu

Die Niedersächsische Landesregierung hat am 01. Juni 2021 der Bund-Länder-Vereinbarung zur Umsetzung des Aktionsprogramms „Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche“ für die Jahre 2021 und 2022 zugestimmt und den Chef der Staatskanzlei, Dr. Jörg Mielke zur Unterzeichnung des Dokuments ermächtigt. Damit ist die formale Grundlage für das umfangreiche Bund-Länder-Programm für Kinder und Jugendliche gelegt.

10.06.2021

Der Bund stellt über einen Zeitraum von zwei Jahren zwei Milliarden Euro bereit, damit in den Ländern Angebote für Kinder und Jugendliche auf den Weg gebracht werden können. 700 Millionen Euro dieses Betrages werden für die frühkindliche Bildung voraussichtlich direkt vom Bund verausgabt. Zur Umsetzung der Maßnahmen des Aktionsprogramms für Kinder und Jugendliche wird der Anteil des Bundes an der Umsatzsteuer in den Jahren 2021 und 2022 um zusammengenommen rund 1,3 Milliarden Euro verringert und der Anteil der Länder um denselben Betrag erhöht. Für das niedersächsische Kinder- und Jugendprogramm stehen dann zirka 129 Millionen Euro in diesem und dem kommenden Jahr zur Verfügung. Förderangebote im Schulkontext und in den Ferien sind dabei ebenso vorgesehen, wie die Unterstützung von Kindern und Jugendlichen durch vermehrten Einsatz von Freiwilligendienstleistenden und zusätzlicher Sozialarbeit an Schulen, und der Ausbau von Kinder- und Jugendfreizeiten.

Einen ganzheitlichen, von den Kindern und Jugendlichen her gedachten Ansatz verfolgen

Das Niedersächsische Kultusministerium und das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung erarbeiten ein gemeinsames Konzept. Durch das besondere „Corona-Schuljahr“ entstandene Nachteile sollen möglichst ganzheitlich, also nicht einseitig auf kognitive Aspekte bezogen, ausgeglichen werden. Schulische Maßnahmen, gemeinsame Angebote von schulischer Sozialarbeit und Jugendhilfe sowie Angebote für Ferien und Freizeit sollen sich gegenseitig ergänzen. Eine enge Zusammenarbeit und Abstimmung mit Jugendhilfe, Schulträgern und Kommunen vor Ort wird eine Basis sein, schulische und außerschulische Angebote zu machen.

„Kinder und Jugendliche haben in der Pandemiebekämpfung über die diversen Kontaktbeschränkungen und den Verzicht auf Präsenzunterricht und Einschränkungen bei den Kindertageseinrichtungen, sowie das Wegfallen von Sport, Treffen mit Freunden und Hobbys einen enormen Beitrag geleistet“, sagte Niedersachsens Kultusminister Grant Hendrik Tonne.

Nun sei es an der Zeit, zurückzugeben, was genommen wurde. Es gehe um ganzheitliche Förderung der Kompetenzen von Kindern und Jugendlichen, soziales Interagieren und Miteinander sowie moderne Lernformen. Sein Ziel sei, die Kinder und Jugendlichen zu bestärken und möglicherweise in der Pandemie entstandene Sorgen und Ängste zu nehmen. Es müsse vor allem ums Aufarbeiten des Erlebten gehen und um positive Perspektiven, defizitorientierte Debatten hingegen seien wenig hilfreich. Die niedersächsische Umsetzung des Programms werde das Stärken und Unterstützen in den Mittelpunkt stellen. Dabei werde er den Schulen viel Freiheit bei der Wahl der Instrumente lassen, betonte Tonne.

Sozialministerin Daniela Behrens betonte: „Junge Menschen gehören zu den Personengruppen, die wir nicht nur jetzt, sondern auch nach diesen schwierigen Zeiten besonders im Blick haben müssen. Gerade Kinder und Jugendliche, die es in ihrem Familienalltag, aufgrund ihrer finanziellen Situation oder aufgrund anderer sozialer Benachteiligungen oder individueller Beeinträchtigungen schwer haben, nehmen wir dabei in den Fokus. Dank sinkender Inzidenzen nehmen Schul- und Kitabetrieb langsam wieder an Fahrt auf – das ist gut und wichtig. Aber jung sein heißt mehr als lernen. Jung sein heißt, spielen, sich mit anderen treffen, austauschen und Spaß haben. Auch hier gilt es, ein verpasstes Jahr aufzuholen. Deswegen ist die finanzielle Unterstützung im Freizeitbereich für einkommensschwache Familien besonders wichtig.“

Starten soll das niedersächsische Kinder- und Jugendprogramm im Laufe dieses Sommers, es soll sich dann mindestens bis Ende 2022 erstrecken.

Quelle: Niedersächsische Staatskanzlei vom 01.06.2021

Redaktion: Pia Kamratzki

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