Europa
Finnland: Corona-Pandemie fördert Benachteiligungen bei Kindern und Jugendlichen
Das finnische Ministerium für Soziales und Gesundheit hat einen ersten Zwischenbericht über die Konsequenzen der Coronakrise für Kinder, Jugendliche und deren Familien veröffentlicht sowie Empfehlungen ausgesprochen. Der Bericht betont die negativen Auswirkungen auf das Wohlbefinden und die Rechte von Kindern und Jugendlichen.
20.07.2020
Nach Auskunft einer vom finnischen Ministerium für Soziales und Gesundheit eingesetzten Arbeitsgruppe fördert die Pandemie nicht nur bereits bestehende Unterschiede, sondern verstärkt soziale Ausgrenzung zusätzlich. Zu den besonders betroffenen Gruppen zählen demnach: Junge Menschen, deren Familien durch die Krise finanziell geschwächt wurden, Kinder und Jugendliche mit Behinderungen und Langzeiterkrankungen, junge Menschen, die in staatlichen Einrichtungen untergebracht oder die von psychischen Problemen und Missbrauch betroffen sind. Weiter heißt es in dem Papier, müssten Eltern, die durch die Coronakrise in eine Notlage geraten sind, unterstützt werden. In diesem Zusammenhang sollte zudem verstärkt auf die Rechte von Kindern und Jugendlichen geachtet werden.
Maßnahmen nach der Pandemie
Um die wachsenden negativen Auswirkungen der Corona-Krise auf Kinder, Jugendliche und Familien zu verringern, fordert die finnische Arbeitsgruppe einen umfassenden Plan für die Zeit nach der Pandemie. Dieser beinhaltet sowohl sofortige als auch langfristige Maßnahmen.
So soll in einer ersten Phase Familien geholfen werden, die finanzielle Probleme haben. Weitere Unterstützung bräuchten Kinderkliniken, frühkindliche Bildungsangebote, Lernförderungen und soziale Dienste für Studenten. Gleichzeitig sollen psychiatrischen Einrichtungen für Kinder und Jugendliche sowie Hilfsangebote für Familien gefördert werden. Zudem wird darauf hingewiesen, dass besonders junge Erwachsene in der Coronakrise Schwierigkeiten auf dem Arbeitsmarkt hätten.
Arbeitsgruppe tagt bis Ende Oktober
Auch in Finnland sind Angebote für Kinder und Jugendliche eine kommunale Aufgabe. Diese sollten auf Empfehlung der Arbeitsgruppe zukünftig mit ausreichenden Ressourcen ausgestattet werden, damit sie ratsuchenden Familien Hilfe anbieten können. Es soll weiterhin darauf geachtet werden, dass alle Betroffenen Zugang zu Beratungsmöglichkeiten erhalten.
Die Arbeitsgruppe sammelt noch bis zum 31. Oktober 2020 Informationen über die Auswirkungen der Pandemie auf Kinder, Jugendliche und Familien. Die Ergebnisse sollen anschließend auch in die Nationale Kinderstrategie in Finnland einfließen.
Weiterführende Informationen zum Bericht der finnischen Arbeitsgruppe (in englischer Sprache) stehen beim Ministerium für Soziales und Gesundheit zur Verfügung.
Quelle: Finnisches Ministerium für Soziales und Gesundheit vom 24.06.2020
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