Coronavirus
Corona-Kita-Studie: GEW fordert Träger zur Unterstützung auf
Die Bildungsgewerkschaft GEW begrüßt die aktuelle Corona-Kita-Studie des Deutschen Jugendinstituts (DJI) und des Robert-Koch-Instituts (RKI), die die Auswirkungen der Pandemie auf Beschäftigte, Kinder und Familien untersucht. Außdrücklich fordert sie die Kita-Träger auf, sich an der Untersuchung zu beteiligen.
11.08.2020
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) begrüßt zudem den Vorstoß von Familienministerin Franziska Giffey (SPD), die einen Corona-Kita-Rat einrichten will, und das Investitionsprogramm, mit dem zusätzlich eine Milliarde Euro bereitgestellt werden soll. „Wenn wir Beschäftigte und Kinder besser schützen wollen, brauchen wir dringend bessere und passgenaue Daten“, sagte GEW-Vorsitzende Marlis Tepe am 10. August 2020 mit Blick auf die Pressekonferenz der Familienministerin. Die Ergebnisse der Studie sollten dazu beitragen, künftig besser auf Situationen reagieren zu können sowie Gefahren und Belastungen für die Beschäftigten zu minimieren. Die Vorsitzende bat alle Kolleginnen und Kollegen in den Kitas, sich zu beteiligen: „Auch wenn die Studie sicher erstmal ein wenig Arbeit macht, bin ich sicher, dass die Ergebnisse helfen werden, die Situation in den Kitas zu verbessern und Probleme sichtbar zu machen. Auf die wissenschaftlichen Ergebnisse muss die Politik reagieren!“
Hohe Beteiligung an der Untersuchung sichert valide Daten
Um endlich valide Daten zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Kinder, Familien und Beschäftigte zu erhalten, sei eine hohe Beteiligung notwendig. Eine Pädagogik unter Pandemiebedingungen, so Tepe, werde mindestens in den nächsten Monaten die Regel sein: „Kinder brauchen gerade in dieser schwierigen Zeit viel Unterstützung. Dafür müssen wir wissen, wie wir sie zielgerichtet begleiten können!“
„Es ist gut und richtig, in dieser außergewöhnlichen Situation alle an Kita Beteiligten an einen Tisch zu holen“, betonte Tepe. Sie kündigte an, dass die GEW gerne und konstruktiv in dem Corona-Kita-Rat mitarbeiten und beschlossene Maßnahmen unterstützen werde.
Investitionsprogramm ermöglicht Trägern und Kommunen eine breite Nutzung
Die Vorsitzende begrüßte, dass das zusätzliche Investitionsprogramm für Hygienemaßnahmen den Trägern und Kommunen eine breite Nutzung ermögliche: vom Ausbau von Lüftungsmöglichkeiten bis zur digitalen Ausstattung, um bei einer möglichen Schließung der Kita alle Kinder und Eltern zu erreichen. Zudem sollen Ausbauprogramme, die bereits in der Schublade liegen, finanziert werden können. Es zeuge von der Erfahrung der Ministerin als Bezirksbürgermeisterin in Berlin, dass die Verwaltungsvereinbarung zur Nutzung der Mittel so unkompliziert wie möglich gestaltet werden soll.
Hintergrund
Um die Auswirkungen der Pandemie zu erforschen und für die Zukunft besser gewappnet zu sein, haben das DJI und das RKI im Auftrag der Bundesregierung eine Großstudie gestartet. Ziel ist, mehr über die Folgen für die Arbeit in den Kitas zu erfahren und so Rückschlüsse für die Zukunft zu ziehen. Dabei ist der Infektionsschutz für Kita-Beschäftigte ein zentrales Element. Es soll auch erforscht werden, wie sich die Pandemiesituation auf die Öffnungszeiten und die Personalsituation in den Kitas auswirkt.
Kitas können sich unter www.corona-kita-studie.de registrieren und Daten zur Verfügung stellen. Weitere Informationen zur Pressekonferenz finden sich außerdem auf dem Fachkräfteportal der Kinder- und Jugendhilfe.
Quelle: Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) vom 10.08.2020
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