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Welttag der Suizidprävention am 10. September 2014

In Deutschland ist der Suizid die zweithäufigste Todesursache bei jungen Menschen unter 25. Elf Hilfsorganisationen wollen am 10. September dazu am Brandenburger Tor in Berlin gemeinsam die symbolische Großaktion „600 LEBEN“ starten.

09.09.2014

Jedes Jahr sterben in Deutschland 600 Jugendliche und junge Erwachsene unter 25 Jahren durch Suizid. 10.000 Menschen sind es insgesamt. Das bedeutet, dass mehr Menschen durch Suizid sterben, als durch Verkehrsunfälle, Drogen und HIV/Aids zusammen. Es ist die zweithäufigste Todesursache bei jungen Menschen zwischen 10 und 24 Jahren.

Der WHO-Report: Jedes Jahr nehmen sich weltweit 800.000 Menschen das Leben

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat einen Report veröffentlicht, der zeigt, dass sich jedes Jahr 800.000 Menschen das Leben nehmen. Alle 40 Sekunden stirbt ein Mensch an einem Suizid. 75% der suizidbedingten Todesfälle ereignen sich in armen Ländern. Burundi, Guyana, Kasachstan, Litauen, Mosambik, Nepal und Nordkorea gehören dazu, ebenso Südkorea, Sri Lanka, Surinam und Tansania. Dort nehmen sich 20 von 100.000 Menschen das Leben. Zum Vergleich: In Deutschland sind es neun von 100.000 Menschen. WHO-Generaldirektorin Margaret Chan sagt, vor allem psychische Probleme wie Depressionen seien Ursachen für einen Suizid. Zudem erläutert Chan, Suizide würden häufig mit Alkoholismus oder Drogenmissbrauch in Zusammenhang stehen.

<link http: www.who.int mental_health suicide-prevention world_report_2014 en external-link-new-window external link in new>Welt-Suizid-Report: Preventing suicide: A global imperative

Die Aktion zum 10. September 2014: 600 LEBEN - Gemeinsam Suizide verhindern

Die WHO und die IASP (International Association for Suicide Prevention) haben erstmals im Jahr 2003 den Welt-Suizid-Präventionstag ausgerufen. Die Organisatoren von „600 LEBEN“ haben sich durch das diesjährige WSPT-Motto “Suicide Prevention: One World Connected” anregen lassen, um mit vereinten Kräften auf die Problematik aufmerksam zu machen. Unterstützt wird die Aktion unter anderem durch die Deutsche Gesellschaft für Suizidprävention (DGS).

Am Welt-Suizid-Präventionstag, den 10. September 2014 um 14 Uhr, versammeln sich 600 Leute als Symbol für die 600 jungen Menschen unter 25 Jahren, die jährlich in Deutschland durch Suizid sterben. Auf ein Signal lassen sie sich vor dem Brandenburger Tor in Berlin auf den Boden fallen, wo sie so lange liegen bleiben, bis ihnen von den Koordinatoren der Aktion die Hand gereicht und aufgeholfen wird. Die Botschaft: Es sterben jedes Jahr 600 junge Menschen durch Suizid. Reiche Deine Hand und hilf, Suizide zu verhindern. Im Anschluss an die Aktion stehen Experten der Organisationen für einen offenen Dialog zur Verfügung.

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Weitere Informationen zur Aktion: <link http: www.600leben.de>www.600leben.de 

Suizid-Prävention: Hilfsangebote bieten und nutzen

Der WHO-Report stellt eine umfassende Statistik der Suizide und mögliche Präventionsmaßnahmen vor. Dr. Shekhar Saxena, Direktorin der WHO, macht darauf aufmerksam, dass Präventionsmaßnahmen weltweit verstärkt werden müssen, um die Suizidrate zu senken. Insbesondere Maßnahmen zur Eindämmung des Alkoholmissbrauchs und mehr Angebote der Hilfe und Unterstützung für Betroffene müssen zur Verfügung gestellt werden.

Wer umgehend Hilfe sucht, dem wird geraten, sich nahestenden Menschen anzuvertrauen oder an niedrigschwellige Beratungsangebote zu wenden. Die Telefon-Seelsorge bietet schnelle Unterstützung unter der kostenfreien Nummer: 0800 111 0 111.
<link http: www.suizidpraevention-deutschland.de external-link-new-window external link in new>
Das nationale Suizid-Präventions-Programm für Deutschland

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