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SOS-Kinderdörfer warnen: Syrien verliert eine ganze Generation

Die SOS-Kinderdörfer weltweit warnen, dass eine ganze Generation in Syrien verloren geht, sollte der Bürgerkrieg dort noch lange andauern.

19.08.2013

"Täglich sterben Kinder, auf sie wird kaum Rücksicht genommen", konstatierte der Pressesprecher der SOS-Kinderdörfer, Louay Yassin. "Sie werden als Kindersoldaten missbraucht, manchmal werden sie sogar als Schutzschilde eingesetzt." Die SOS-Kinderdörfer leisten in Damaskus Nothilfe für syrische Flüchtlinge.

Die SOS-Kinderdörfer weltweit haben schon mehrfach an die gegnerischen Parteien appelliert, Rücksicht wenigstens auf die Kinder zu nehmen und Kinderschutzzonen einzurichten. "Passiert ist jedoch nichts", sagte Yassin am Freitag in München, dem Sitz der Organisation. "Auch unsere Appelle an die Nachbarstaaten, die EU, die UN und die Bundesregierung blieben wirkungslos."

Sehr viele Kinder in Syrien sind den Angaben der Organisation zufolge schwer traumatisiert von der ständigen Gefahr. Gleichzeitig sind sie abgestumpft: Den fortwährenden Granatenbeschuss nehmen sie oft gar nicht mehr wahr. Außerdem können die Kinder meist nicht mehr in die Schule gehen. "Sie haben also nichts mehr, was sie vom grausamen Alltag ablenkt. Und sie erwerben keine Bildung mehr für die Zeit nach dem Krieg. Unsere Kollegen vor Ort sprechen von der Gefahr einer ganzen verlorenen Generation", warnte der SOS-Pressesprecher.

Die SOS-Kinderdörfer leisten für die Menschen in Syrien Nothilfe. Neben den Kindern und Jugendlichen im Kinderdorf Damaskus unterstützt die Organisation derzeit etwa 10.000 Kriegsflüchtlinge mit Nahrung, Kleidung, Gütern des täglichen Bedarfs, vor allem aber mit notwendigen Dingen für die Kinder: Säuglingsnahrung, Windeln oder Spielsachen.

Quelle: SOS-Kinderdörfer weltweit/Hermann-Gmeiner-Fonds vom 16.08.2013

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