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Nordrhein-Westfalens dbb jugend empört über die "Lüge von 1,2 Prozent Erhöhung"

Die Erwartungen der 1,2 Millionen Beschäftigten des Öffentlichen Dienstes sind auch vor der zweiten Verhandlungsrunde nicht gesunken.

29.01.2010

„Nach wie vor stehen wir zu unserer Forderung von fünf Prozent linearer Gehaltssteigerung und 100 Euro für die Auszubildenden“, fasst der NRW-Chef der dbb jugend, Markus Schallenberg, zusammen. Für unfassbar hält er die präsentierte Zahl von 1,2 Prozent, die der Präsident der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA), Thomas Böhle ins Gespräch gebracht hat. 

So verwies der VKA-Präsident auf die Tarifverhandlungen der Länder im vergangenen Jahr und deren Tarifergebnis. Die Gewerkschaften müssten erklären, so Böhle, warum sie vor einem Jahr einen Zuschlag von 1,2 Prozent akzeptiert hätten, und nun für die Beschäftigten in Kommunen und beim Bund fünf Prozent forderten. „Diese Zahl ist vollkommen aus dem Zusammenhang gerissen“, bemängelt Schallenberg. Erstens sei es eine Zahl, die aus der Tarifeinigung für die Länder stamme, also Bund und Kommunen nicht betreffe. Außerdem haben die Länder im vergangenen Jahr eine andere Vereinbarung getroffen als die, die hier präsentiert werde. Die Tarifeinigung sah nämlich als Gesamtpaket eine stufenweise Gehaltserhöhung in zwei Schritten vor. Im vergangenen Jahr haben die Beschäftigten der Länder neben einem Sockelbetrag von 40 Euro zudem eine Erhöhung von drei Prozent bekommen und für dieses Jahr ist im Tarifvertrag eine weitere Erhöhung um 1,2 Prozent festgeschrieben. 

„Wenn man also diese 1,2 Prozent nimmt, dann muss man wohl auch die drei Prozent des Vorjahres dazu nehmen und die 40 Euro Sockelbetrag“, betont Schallenberg. Das wäre eine richtig wiedergegebene Tatsache und ein ernstzunehmender Vorschlag am Verhandlungstisch. Für den Fall, dass sich auch in der zweiten Verhandlungsrunde nichts bewegt, wird die dbb jugend nrw ihre Mitglieder mobilisieren, um auf die Straße zu gehen. Ein erster Protestaufruf hat die Geschäftsstelle schon verlassen.

Quelle: dbb jugend nrw

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