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Julius-Hirsch-Preis 2011 verliehen
Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) zeichnet seit dem Jahr 2005 Personen, Initiativen und Vereine aus, die sich gegen Ausgrenzung, Antisemitismus und Rassismus engagieren.
25.08.2011
Dieses Jahr geht der Preis an die Wiesbadener Jugendinitiative "Spiegelbild". Bereits zum siebten Mal verleiht der DFB den Julius-Hirsch-Preis und erinnert damit an den 1943 in Auschwitz-Birkenau ermordeten deutschen Nationalspieler jüdischen Glaubens.
„Fußball darf nie wieder ausgrenzen. Im Gegenteil, der Fußball kann und muss Menschen und Völker in ihrer Vielfalt verbinden und dadurch einen wichtigen Beitrag zum gesellschaftlichen Frieden leisten. Dieser Preis ist heute wichtiger als vor fünf Jahren. Und er wird in zehn Jahren noch wichtiger sein“, sagt Dr. Theo Zwanziger.
Der DFB-Präsident gehört gemeinsam mit Ligapräsident Dr. Reinhard Rauball, DOSB-Präsident Dr. Thomas Bach, Bundesinnenminister a.D. Otto Schily und weiteren Persönlichkeiten der hochrangig besetzten Jury an.
Die „Jugendinitiative Spiegelbild“ des "Aktiven Museums Spiegelgasse“ hat sich zum Ziel gesetzt, die deutsch-jüdische Geschichte in Wiesbaden zu bewahren. Im vergangenen Jahr holte der Verein die Ausstellung „Kicker, Kämpfer und Legenden - Juden im deutschen Fußball“ in die hessische Landeshauptstadt. Das Museum startete zudem das Projekt „Spurensuche am Ball“, bei dem sich mehrere Schülergruppen einer Wiesbadener Hauptschule mit Themen wie Rassismus und Zivilcourage auseinandersetzten.
Der zweite Preis geht an das Gräfenberger Sportbündnis, einen Zusammenschluss von acht Fußballvereinen, der mit zahlreichen Aktionen dazu beigetragen hat, dass heutzutage keine Neonazis mehr in der fränkischen Kleinstadt aufmarschieren.
Über viele Jahre war die Gemeinde nördlich von Nürnberg ein „Wallfahrtsort“ rechtsextremistischer Gruppierungen gewesen. Innerhalb von drei Jahren hatten sich die Neonazis 40-mal in Gräfenberg versammelt. Seit Oktober 2009 aber hat kein offizieller Aufmarsch mehr stattgefunden - auch dank der engagierten Fußballer.
Das Fanprojekt „DoppelPass - SVW-Fans gegen Gewalt und Rassismus“ vom SV Waldhof Mannheim wird mit dem dritten Preis ausgezeichnet. Rechtsradikale Fangruppen hatten das Image des Traditionsklubs in den 90er-Jahren durch ihr fremdenfeindliches Verhalten stark beschädigt. Seit mehr als zehn Jahren erhebt der „DoppelPass“ seine Stimme gegen die rechte Propaganda, etwa mit einem Banner „Stimmung gegen Rassismus“ im Stadion sowie der Radiosendung „DoppelPass on Air“.
„Mich begeistert und berührt die Bandbreite der eingereichten Projekte“, sagt Andreas Hirsch, der Enkel des ehemaligen Nationalspielers. „Schulprojekte, Faninitiativen, Fußballvereine und auch zahlreiche Einzelpersonen nutzen die Faszination des Fußballs für einen gemeinnützigen Zweck, nämlich unseren Jugendlichen Geschichte und Werte zu vermitteln. Ich bin froh und stolz, dass der Name meines Großvaters über einer so beeindruckenden gesellschaftlichen Initiative steht.“
Insgesamt 61 Projekte wurden beim DFB eingereicht, aus denen die Jury die drei Sieger ausgewählt hat. Die Preise werden im Rahmen des Länderspiels gegen Belgien am 11. Oktober in Düsseldorf verliehen.
Weitere Infos: <link http: www.dfb.de _blank external-link-new-window>www.dfb.de
Quelle: dsj-Newsletter
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