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Diakonie fordert flächendeckende Hilfeinfrastruktur für von Gewalt betroffene Frauen
Die Diakonie kritisiert die eklatanten Mängel in der Hilfeinfrastruktur für von Gewalt betroffene Frauen. Sie fordern einen verbindlichen Rechtsanspruch auf Hilfeleistungen für die betroffene Frauen und ihre Kinder.
23.11.2012
Laut Maria Loheide, sozialpolitischer Vorstand der Diakonie Deutschland, betreffe Gewalt in privaten und familiären Bezügen nach wie vor überwiegend Frauen. Die Landkarte der Frauenunterstützungseinrichtungen sei ein Flickenteppich mit großen Versorgungslücken. Obwohl die Probleme seit Jahren auf allen politischen Ebenen bekannt seien, seien keine konkreten Lösungen erkennbar. Bund und Länder lähmten sich im Streit um Verantwortungen. "Wir fordern einen verbindlichen Rechtsanspruch auf Hilfeleistungen für die betroffene Frauen und ihre Kinder", sagt sie anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen am 25. November.
Im Verlauf ihres Lebens erlebte jede vierte Frau zwischen 16 und 85 Jahren sexualisierter oder körperliche Gewalt in einer Beziehung. Dabei spielten Alter, Bildungsgrad und soziale Situation keine Rolle. Gewalt in Familie, Partnerschaft oder Pflege sei besonders gravierend. Sie werde oft als ausweglos erlebt und mache krank, betont Loheide. "Da Gewalt Langzeitfolgen haben kann, ist schnelles Handeln notwendig. Dafür brauchen wir flächendeckende, leicht zugängliche Hilfeangebote."
Die Diakonie fordert deshalb ein gut ausgebautes Netz von Frauenhäusern und Frauenberatungsstellen, das allen Frauen und deren Kindern Schutz und Hilfe unabhängig von Einkommen, Aufenthaltstitel, Herkunftsort, gesundheitlicher Einschränkung oder Behinderung bietet. "Hier muss die Bundesregierung auch endlich ihren internationalen Verpflichtungen nachkommen und die Konvention des Europarats zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und von häuslicher Gewalt vom 11. Mai 2011 ratifizieren", fordert Loheide.
Quelle: Diakonie Deutschland - Evangelischer Bundesverband vom 23.11.2012
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