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Brandenburg: Verleihung des Landespräventionspreises 2008

Zum vierten Mal sind gestern in Potsdam Kinder- und Jugendprojekte mit dem Landespräventionspreis des Landespräventionsrates „Sicherheitsoffensive Brandenburg' ausgezeichnet worden.

16.09.2009

Zum vierten Mal sind gestern in Potsdam Kinder- und Jugendprojekte mit dem Landespräventionspreis des Landespräventionsrates „Sicherheitsoffensive Brandenburg' ausgezeichnet worden. Die Preise gingen an die Oberschule mit Grundschule Finowfurt für das Projekt „Keine Gewalt auf Schülerhandys, an die Integrationskindertagesstätte „Janusz Korczak' Cottbus für das Projekt „Sucht- und Gewaltprävention im Kindergarten' sowie an das Kinder- und Jugenddorf Sigrön gemeinsam mit dem Caritasverband für das Erzbistum Berlin, Regionalstelle Perleberg mit dem Kooperationsprojekt „Sozialer Trainingskurs - Abschied von Gewalt'. Die Preisträger erhielten neben der Anerkennung für ihre Projekte Preisgelder von 2.000 bzw. 1.000 Euro.

Außerdem wurden die Oberschule mit Grundschule Finowfurt und der Schutzbereich Barnim (Polizeiwache Eberswalde, Revierdienste Oberbarnim) sowie die Erich-Kästner-Grundschule Wünsdorf und der Schutzbereich Teltow-Fläming (Sachgebiet Prävention) mit Auszeichnungen als vorbildliche Partnerschaften Schule/Polizei geehrt

Innenminister Jörg Schönbohm sagte, mit dem Landespräventionspreis werde der notwendige gesamtgesellschaftliche Präventionsansatz noch stärker in den Blickpunkt der Äffentlichkeit gerückt. „Gute Präventionsansätze und Erfolg versprechende Strategien werden so über den regionalen Rahmen hinaus öffentlich bekannt gemacht und regen zur Nachahmung an." Er begrüßte das große Engagement, mit dem sich landesweit Kindertagesstätten, Schulen, Jugendeinrichtungen und andere Institutionen aktiv für Präventionsarbeit einsetzen. „Die ausgezeichneten Projekte sind Teil einer breiten Bewegung, die wichtige Beiträge dazu leistet, dass Kinder und Jugendliche nicht auf den falschen Weg geraten."

Bildungsminister Holger Rupprecht verwies darauf, dass sich die partnerschaftliche Zusammenarbeit von Polizei und Schulen bewährt habe. „Das belegt auch die hohe Zahl von mehr als 900 Schulpartnerschaften in unserem Land", so Minister Rupprecht. Die beiden heute ausgezeichneten Schulen hätten sich beispielhaft mit Fragen der Sucht- und Gewaltprävention auseinandergesetzt. „Dabei ging es nicht nur um den Umgang mit illegalen Drogen oder Alkohol, sondern auch um Gewaltprävention - hier präventiv tätig zu sein, ist auch eine zentrale Aufgabe von Schule und eine wichtige Ergänzung zu den Notfallplänen des Landes."

Ausgezeichnete Projekte:

Oberschule mit Grundschule Finowfurt - „Keine Gewalt auf Schülerhandys"

Vor dem Hintergrund des zunehmenden Missbrauchs von Handys für die Dokumentation und Verbreitung von Gewalttaten entwickelte die Schule Finowfurt gemeinsam mit der Polizei das Projekt „Keine Gewalt auf Schülerhandys'. Damit soll nicht nur der Grundstein für einen anderen Umgang mit Mitmenschen gelegt werden, sondern auch die Medienkompetenz im Umgang mit Handys bei Schülern, Eltern und Lehrern erhöht werden. Für die Lehrkräfte gibt es Weiterbildungen, in denen neben einer Wissensvermittlung auch eine klare Standpunktbildung zur einheitlichen und konsequenten Begegnung von Handymissbrauch thematisiert wird. Den Eltern werden die Möglichkeiten erläutert, die den Kindern mit dem Handy eröffnet werden. Oftmals sind den Eltern die strafrechtlichen Konsequenzen des Missbrauchs gar nicht bekannt. Im Projektverlauf wurde zunehmend ein positives Verhalten bei den Schülern im Handyumgang verzeichnet:

Integrationskindertagesstätte „Janusz Korczak" (Cottbus) - „Sucht- und Gewaltprävention im Kindergarten"

Ziel der präventiven Arbeit in der Integrationskindertagesstätte ist der Aufbau von sozialen und emotionalen Kompetenzen. Frühzeitige Prävention soll auftretende Probleme mindern bzw. verhindern. Die Kinder entdecken in verschiedenen Präventionsmaßnahmen ihre Möglichkeiten und Grenzen, erproben ihre Rechte und lernen, alle Kinder zu respektieren. Einzelprojekte Projekte wie Papilio, Tigerkids, Kindersauna, Yoga und Pfiffikus durch Bewegungsfluss werden als alltäglicher Bestandteil in die Arbeit mit den Kindern integriert. Im Projekt Papilio etwa wird als wichtiger Faktor gegen aggressives Verhalten das Verständnis für das Denken und Verhalten anderer Kinder gefördert.

Kinder- und Jugenddorf Sigrön - „Sozialer Trainingskurs - „Abschied von Gewalt"'

In Zusammenarbeit mit dem Caritasverband für das Erzbistum Berlin, Regionalstelle Perleberg, hat das Kinder- und Jugenddorf Sigrun das Zentrum für Konfliktlösungen und gewaltfreies Lernen in der Prignitz gegründet. Die Angebote richten sich an Kinder und Jugendliche im Alter von 11 bis 18 Jahren, die schon mehrfach mit Gewaltproblemen aufgefallen sind. Sozialgefährdete Kindern und Jugendlichen können etwa an Antigewalt-Kursen teilnehmen, um so ihren Weg zu weltoffenen, toleranten und verantwortungsbewussten Persönlichkeiten zu finden. Die Teilnehmer lernen insbesondere Verantwortung für ihr Handeln zu übernehmen und Distanzfähigkeit zu gewaltträchtiger Gruppendynamik zu entwickeln.

Ausgezeichnete Partnerschaften Schule/Polizei:

Schutzbereich Teltow-Fläming, Sachgebiet Prävention / Erich-Kästner-Grundschule Wünsdorf

Dank der guten Zusammenarbeit war es möglich, individuelle Anliegen mit allgemeinen polizeipräventiven Aspekten zu verbinden. Durch die Umsetzung konkreter Wünsche oder Anliegen der Bildungseinrichtung wurde maßgeblich zur Imageverbesserung der Polizei beigetragen. Hervorzuheben ist insbesondere die intensive Kooperation auf den Gebieten Drogen- und Gewaltprävention sowie Verkehrserziehung, die sich in zahlreichen gemeinsamen Projekten niederschlägt.

Schutzbereich Barnim, Polizeiwache Eberswalde, Revierdienste Oberbarnim / Oberschule mit Grundschule Finowfurt

Die Oberschule mit Grundschule Finowfurt bemüht sich seit Jahren, den Sicherheitsbelangen der Schule offensiv unter der partnerschaftlichen Einbeziehung der Polizei gerecht zu werden. Zeitnah werden relevante Sachverhalte der Polizei gemeldet und mit den Ansprechpartnern nachhaltige Bewältigungsstrategien entwickelt. Besonders gewürdigt wurde die konzeptionelle Planung von Präventions-maßnahmen zu Beginn eines Schuljahres.

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