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Beratungsstelle HAYAT gegen Radikalisierung in Bonn eröffnet

Die Radikalisierung junger Menschen und die Verbreitung des extremistischen Salafismus nehmen zu. Die Beratungsstelle HAYAT möchte Eltern, Freunden und Lehrern junger Menschen helfen, die in die Strukturen des gewaltbereiten Salafismus geraten sind.

08.06.2015

Die Stadt Bonn hat gemeinsam mit dem BAMF die Einrichtung der Beratungsstelle in den letzten Monaten vorbereitet. Träger der Beratungsstelle wird die ZDK Gesellschaft Demokratische Kultur, die bereits Träger der Beratungsstelle HAYAT in Berlin ist und Betroffene und Angehörige berät, die sich an die bundesweite Beratungshotline des BAMF wenden.

"Die Radikalisierung immer jüngerer Menschen bis hin zu einer Ausreise in die Jihadgebiete nach Syrien oder den Irak stellt uns vor große Herausforderungen", sagte Sinan Selen, der sich als Referatsleiter im Bundesinnenministerium mit internationalem Terrorismus und Extremismus beschäftigt. "Es ist wichtig, dass wir zusammenarbeiten und pragmatische, schnelle Lösungen finden, um junge Menschen in der Mitte der Gesellschaft zu halten und vor Extremisten zu schützen."

Ursula Gräfin Praschma, Abteilungsleiterin im BAMF, ergänzte: "Das Bundesamt ist froh, dass es dank der Entscheidung von Minister de Maizière gelungen ist, mit Hilfe unseres verlässlichen und kompetenten Partners HAYAT gerade im besonders betroffenen Raum Bonn eine zusätzliche Anlaufstelle unseres Beratungsangebots zu eröffnen. Die Beratungsstelle hilft Eltern, Freunden und Lehrern junger Menschen, die in die Strukturen des gewaltbereiten Salafismus geraten sind."

"Wir sind froh, dass wir Familien helfen können, damit sie sich als Muslime in die Gesellschaft einbringen können und nicht aus einem falsch verstandenen Engagement heraus radikalen Ideologen nachlaufen", so Bernd Wagner, der Geschäftsführer der ZDK, Gesellschaft Demokratische Kultur.

Hintergrundinformation:
Seit dem 01.01.2012 ist im Bundesamt für Migration und Flüchtlinge die "Beratungsstelle Radikalisierung" eingerichtet, an die sich alle Personen wenden können, die sich um die Radikalisierung eines Angehörigen oder Bekannten sorgen und zu diesem Themenbereich Fragen haben. Die Beratungsstelle vermittelt den Kontakt zu Beratungseinrichtungen vor Ort. Weitere Informationen finden Sie unter den in der rechten Spalte angegebenen Informationen.

Quelle: Bundesamt für Migration und Flüchtlinge vom 02.06.2015.

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