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Baden-württembergische Landesregierung und Bundesagentur für Arbeit wollen Berufsorientierung besser verzahnen

Das Land Baden-Württemberg und die Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit haben heute (10. November) das Landeskonzept "Berufliche Orientierung" unterzeichnet.

13.11.2014

Ziele dieses gemeinsamen Konzeptes sind, einen Überblick über die im Land vorhandenen Angebote der beruflichen Orientierung zu geben sowie die Zusammenarbeit der Beteiligten zu erleichtern. Dadurch soll die berufliche Orientierung in Baden-Württemberg so effektiv wie möglich werden.

"Wir haben gemeinsam das Ziel, den Übergang zwischen Schule und Beruf so zu verbessern, dass ihn alle Jugendliche gut meistern können und dabei niemand verloren geht. Die beste Grundlage dafür bildet eine umfassende und realitätsnahe Berufsorientierung in der Schule. Denn wer einen breiten Überblick über die Berufswahlmöglichkeiten hat, seine Stärken und Schwächen aber auch die betriebliche Realität des jeweiligen Berufes im Vorfeld kennt, kann den Übergang von der Schule zur erfolgreichen Ausbildung meistern", so Christian Rauch, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit.

"Unser Ziel ist, dass die Schülerinnen und Schüler in einem langfristig angelegten Prozess befähigt werden, reflektiert und selbstverantwortlich ihre Entscheidung für einen Berufsweg zu entwickeln. Mit den neuen Bildungsplänen stärken wir die individuelle Auseinandersetzung der Schülerinnen und Schüler mit ihren Wünschen und Vorstellungen, Perspektiven und Möglichkeiten von Anfang an. Mit dem Landeskonzept haben wir eine abgestimmte Gesamtstrategie, wie wir sie beim Übergang in Ausbildung, Studium und Beruf gezielt unterstützen können", betonte Kultusminister Andreas Stoch.

Wirtschaftsminister Nils Schmid: "Angesichts des großen Bedarfs an beruflich qualifiziertem Fachkräftenachwuchs seitens der Betriebe ist es besonders wichtig, dass die Jugendlichen frühzeitig die Chancen einer beruflichen Ausbildung und die betrieblichen Realitäten kennenlernen. Eine systematische Berufsorientierung, die auch die Wirtschaft einbezieht, ist daher besonders wichtig. Eine intensivierte Form der Berufsorientierung erproben wir seit September 2014 im Modellversuch zur Neugestaltung des Übergangs Schule-Beruf, den das Ausbildungsbündnis entwickelt hat. Dabei wird die so wichtige abgestimmte Zusammenarbeit von Schule, Arbeitsagentur und Wirtschaft durch ein regionales Übergangsmanagement unterstützt. Damit wird sichergestellt, dass jeder Jugendliche ein für ihn passendes Angebot erhält und dass keiner verloren geht."

"Studienorientierung und Berufsorientierung müssen Hand in Hand gehen und bei allen Schülerinnen und Schülern ansetzen. Das ist Voraussetzung, um Studienabbrüche zu vermeiden und Fachkräftemangel frühzeitig zu verhindern. Daher sollen die Instrumente der Studienberatung, mit denen Baden-Württemberg bereits jetzt eine bundesweite Vorreiterrolle einnimmt, an allen Gymnasien des Landes Teil des Unterrichts werden. Dazu gehören besonders die Studienbotschafter, die als authentische Zeugen ihren Weg ins Studium schildern, oder auch das Entscheidungstraining 'Berufs- und Studienorientierung BEST', das in zweitägigen Intensivseminaren von Tandems aus Lehrkraft und Studienberater/in der Agentur für Arbeit oder der Hochschulen geleitet wird", sagte Wissenschaftsministerin Theresia Bauer.

Das Landeskonzept "Berufliche Orientierung" gibt einen Überblick über die Angebote der Bundesagentur für Arbeit, des Landes und anderer Beteiligter und hilft, die Berufswegeplanung kontinuierlich zu optimieren. Dabei ist die weitere Stärkung des "Tandems aus Lehrkraft und Beratungsfachkraft" von grundlegender Bedeutung. Dies gilt insbesondere vor dem Hintergrund der anstehenden Veränderungen im Schulsystem und der Frage des vorhandenen und prognostizierten Nachwuchsmangels. Eine große Rolle spielt auch die Bildungsplanreform und die damit verbundene Einführung der Leitperspektive Berufliche Orientierung sowie des Faches Wirtschaft / Berufs- und Studienorientierung.

Schule und Berufsberatung stellen hier gemeinsam sicher, dass die Aktivitäten sinnvoll aufeinander abgestimmt sind und die Präsentation weiterer Angebote interessensunabhängig und werbungsfrei erfolgt. Im Rahmen des 2014 vom Ausbildungsbündnis gestarteten Modellversuchs zur Neugestaltung des Übergangs Schule-Beruf stimmen sich Schule und Berufsberatung besonders intensiv ab und erproben frühzeitig geplante Maßnahmen in Schulen der Modellregionen.

Quelle: Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden Württemberg vom 10.11.2014

Redaktion: Astrid Bache

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